Ich machte mich darauf gefasst. Worauf genau? Auf alles!
Unser guter Nachbar und Verbrecher Christoph könnte nicht da sein, mir die Tür vor der Nase zuschlagen oder mir sogar wirklich Informationen geben. Es kann einfach alles passieren.
Dennoch wollte ich es riskieren. Was hatte ich noch groß zu verlieren?
Also nahm ich mein letzten Funken, den ich noch an Würde besaß zusammen und bewegte mich selbstständig rüber zu der Tür meines Nachbars.Bevor ich anklopfte, lehnte ich mich etwas vor gegen die Tür und versuchte irgendwelche Regungen von der anderen Seite wahrzunehmen. Während ich mein rechtes Ohr leicht gegen die Tür drückte, schien es tatsächlich so, als würde jemand in der Wohnung sein und reden.
Nein...kein normales reden, es klang eher nach einem Streit, aber dennoch nahm ich nur eine Stimme wahr. Vielleicht telefonierte er ja oder es war doch jemand bei ihm.
Sollte ich anklopfen? Würde er es hören oder überhaupt reagieren?Gerade als ich meine, zur Faust gepresste, Hand erheben wollte, um Christoph zu signalisieren, dass er die Tür aufmachen soll, legte sich eine maskuline Hand um mein Handgelenk und hielt mich davon ab.
Automatisch glitt mein Blick zu dem Besitzer der Hand. Alec starrte direkt mit einem finsteren Blick auf mich hinunter.
,, Alec?!", platzte es aus mir heraus. Jedoch konnte ich nicht mal den Ton meiner eigenen Stimme deuten. Geschockt, sauer und traurig, irgendwie eine Mischung aus diesen Gefühlen.
Ich spürte sofort die Gänsehaut die sich über meinen kompletten Körper zog und mein immer schneller werdender Herzschlag der gefühlt so laut pochte, dass jeder ihn hören konnte.Und schon wieder wusste ich nicht, wie oder was ich fühlen sollte. Schmerz, Hass oder Liebe?
Zu meinem Bedauerm wusste dieser heiße Idiot neben mir, welche Wirkung er auf mich hatte.
Ich versuchte mich zusammen zureißen, mit allem was ich hatte versuchte ich es, doch egal wie sehr Mühe ich mir gab, meine Stimme zitterte und man konnte deutlich meine schlecht gemischten Gefühle raushören.
,, Was machst du hier?"Er sah mich einfach weiterhin stumm und bestimmend an.
Dieser Typ hat mir mein Herz gebrochen und er wusste es. Am liebsten würde ich ganz weit weg fahren. An einen Ort, an dem ich ihm nie wieder begegnen muss.
In mir schmerzt alles, denn jeder Teil meines Körpers sehnt sich nach ihm.
Egal wie sehr ich es nicht zeigen wollte, innerlich saß das Messer immer noch mittendrin perfekt in meinem Herz.
Liebe ist einerseits eine Bereicherung, aber andererseits das grausamste Gefühl der Welt. Kein physischer Schmerz der Welt kommt an den Herzschmerz ran.
Den Herzschmerz, den er mich Tag für Tag spüren lies.
Es verstrichen nur Sekunden und dennoch waren es Stunden, Tage, Monate, wenn nicht sogar Jahre.
In seiner Nähe schien die Zeit immer still zustehen.Und während ich versuchte den Sturm an Gefühlen in mir zu beruhigen, fragte ich mich nur eine Sache.
Wird der Schmerz jemals vergehen?,, Du hast mich weggedrückt Mia. Ich mach mir Sorgen um dich und du machst sowas?!", sagte er still, aber dennoch weiterhin bestimmend.
,, Als ob dich mein Wohlergehen wirklich interessieren würde Alec, du...", ,, Das tut es Mia!", unterbrach er mich schnell und etwas lauter.
,, Ich will nicht, dass du etwas dummes tust und dich selber damit in Gefahr bringst", setzte er noch an und entwickelte meinen inneren Sturm weiter zu einem Tornado.,, Das ist nicht dein ernst Alec! Tu nicht so, als wäre ich dir aufeinmal wichtig! Du hast mich verlassen, nicht ich dich, also spiel hier nicht den heiligen. Auch du, der sooo perfekte Alec Wore, macht Fehler! Und du hast einen gemacht, als du mir vergelogen hast mich zumögen und dann noch mit diesem ganzen 'du bist besonders' Quatsch. Du machst mich krank, merkst du es nicht?! Du nutzt meine Gefühle für dich aus. SAG MIR DOCH ENDLICH MAL WAS DU WILLST!"
Mit jeder Silbe flossen mir immer mehr Tränen über mein Gesicht. Viel zu lange habe ich unterdrückt, zurückgehalten und versucht den Schmerz zu vergessen, aber ich konnte es nicht mehr. Irgendwann quillt es auch mal über.
Ich schluchzte und wischte mir mit meinem Handrücken die Tränen so gut es ging weg.,, Merkst du nicht, wie sehr du mir innerlich weh tust?"
Meine Stimme war nur noch ein Flüstern, mein Körper zitterte, mein Herz tat weh und meine Tränen flossen trotzdem ununterbrochen weiter.
,, Du machst es mir so schwer dich zu vergessen", setzte ich noch ran, bevor ich mich erst wieder traute ihm in die Augen zusehen.Er sagte nichts. So wie zuvor stand er stumm vor mir. Es schien als wüsste er nicht, was er tun sollte.
Ich nutzte den Moment der Stille um tief durchzuatmen und mir meine Tränen wegzuwischen.
Man sah, dass er immer wieder ansetzen wollte um etwas zu sagen, es im Nachhinein aber lies.,, Ich hoffe, dass du mir eines Tages verzeihen kannst", sagte er nur.
Bevor ich reagieren konnte ging die Tür von meinem Nachbarn auf, welcher uns beide nur komplett verwirrt anstarrte.
,, Was macht IHR hier?!", kam es nur von Christoph.Meine Stimmung wechselte automatisch und die Wut kochte in mir auf.
Die Wut auf ihn, auf seine Gang und auf das was er meiner besten Freundin antat.
,, Wir müssen uns mal unterhalten!", sagte ich bedrohlich, packte ihn an seinem Shirt und drückte ihn in Richtung seines Flures, sodass er rückwärts rein stolperte.
Alec wusste anscheinend genau, was ich vorhatte, denn er folgte uns und schubste die Tür ins Schloss, sodass wir ihn ungestört in seiner Wohnung ausquetschen konnten.♡♡♡♡♡♡♡
Endlich habe ich es auch mal wieder geschafft mich zusammenzureißen und ein Kapitel rauszubringen :)
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Her Brightness ~ He needs her
RomanceTeil 1: His Darkness ~ He wants her Ob Drogendeal, Drohungen oder fake Beziehung, Mia schafft es trotz allem zu Alec zuhalten. Gerade erst ein Geheimnis des Mysteriösen Chefs gelöst und schon ist das nächste schon zum greifen nah...währen da nicht d...