RJ XVI.

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„Was wollt ihr hier?", knurre ich.

„Ganz ruhig.", meint Celin und hebt abwehrend die Hände. Ich fahre mir nochmal durch die Haare.

„Regnet es draußen oder warum bist du so nass?", fragt Cher.

„Geht mir jetzt nicht auf die Nerven.", fauche ich und reiße ein militärgrünes Hemd aus dem Schrank. Die drei setzen sich auf das schwarze Sofa an der anderen Seite des Raumes.

„Erzähl uns was passiert ist.", fordert Chris neugierig. Ich ziehe mein Hemd an und knöpfe es zu.

„Das geht euch gar nichts an. Geht an die Arbeit. Morgen um vier kommen ein paar Mädchen. Überzeugt sie von dem Job.", befehle ich.

„Wenn du es sagst Boss. Was ist mit shoppen?"

„Liegt auf dem Tisch." Ich durchsuche den Schrank. Jetzt habe ich keine Hose hier. So ein scheiß hier. Ich donnere den Schrank zu.

„Willst du wirklich nicht drüber reden? Es ist besser zu reden als den nächsten umzubringen."

„Verpisst euch.", schrei ich sie an. Sie zucken alle zusammen und laufen aus dem Büro. Toll jetzt bin ich gereizt. Ich hätte mir die kleine Tänzerin holen sollen, aber nein ich muss ja zu Claire fahren. Ich Vollidiot. Ich laufe aus meinem Büro und laufe runter zur Bar. Sam, eine Barkeeperin kommt zu mir und ich bestelle einen Drink nach dem anderen. Ich weiß genau ich steuere auf einen glatten Absturz zu aber mir ist das gerade egal. Ich trinke und rauche den restlichen Abend.



Ein klingeln weckt mich und beschert mir Kopfschmerzen. Ich setze mich auf und schiebe jemanden von mir runter. Ich klettere über sie rüber und suche mein Handy in meinen Klamotten. Wer stellt auch sein Handy so laut? Achja ich. Ich finde es und gehe ran.

„Wer stört?", krächze ich ins Handy.

„Guten Morgen mein Engel.", begrüßt mich Jonny gut gelaunt.

„Nicht so laut.", brumme ich.

„Hast dir aber echt die Kante gegeben. Wo bist du jetzt?" Ich sehe mich um.

„Im Club."

„Alleine?" Ich lache kurz auf und halte mir den Kopf.

„Bring mich nicht zum Lachen. Ich habe einen Kater." Ich ziehe meine Hose an.

„Zwei Gäste liegen noch im Bett.", antworte ich ihm.

„Ohh Girl. Soll ich dich abholen? Du kannst noch nicht Motorrad fahren." Da hat er nicht so Unrecht.

„Ja hol mich ab." Er lacht und ich lege auf. Ich ziehe mich an. Angezogen stelle ich mich vor den Bett und betrachte mein Werk. Zwei hübsche Frauen liegen nackt auf den schwarzen Laken.

„Aufstehen.", sage ich etwas lauter, was meinem pochenden Kopf überhaupt nicht gefällt. Zu meinem Glück bewegen die beiden sich.

„Ihr müsst hier raus.", sage ich. Die beiden stehen auf ohne sich groß umzusehen und ziehen sich an. Sie verschwinden schnell so dass ich auch raus kann. Draußen blendet mich die Sonne. Jetzt eine Sonnenbrille wäre schön. Ich schirme meine Augen mit einer Hand ab und lehne mich gegen die Hauswand. Ich zünde mir eine Zigarette an. Nachdem ersten Zug werfe ich die Kippe weg, weil mir nur schlecht wird. Ein alter blauer Seat bleibt vor mir stehen.

„Einsteigen du Schnapsnase.", ruft Jonny. Ich lasse mich in den Wagen fallen.

„Wir müssen uns echt mal über dein Gehalt unterhalten. Dein Auto ist eine Katastrophe.", brumme ich und schließe meine Augen.

„Nichts gegen meine Gurke.", meint er und fährt los.

„Ich sollte euch verbieten mir Getränke auszuschenken.", meine ich. Er lacht.

„Das wird nichts. Du bist eben ein Badgirl die sich an keine Regeln hält nicht mal an ihre eigene."

„So ein Mist ist das." Er bleibt stehen und ich öffne meine Augen. Wir stehen vor dem Hochhaus. Ich seufze und öffne meine Tür.

„Bis heute Abend. Erinnere mich an die Gehaltserhöhung.", sage ich und steige aus. Ich laufe durchs Foyer und fahre mit dem Fahrstuhl hoch. In meiner Wohnung ziehe ich mich aus und gehe duschen. Die Dusche hilft schon mal. In Jogginghose und T-Shirt koche ich mir einen starken Kaffee und lege mich auf mein Sofa. Ich trinke den Kaffee und schaue Nachrichten im Fernsehen.

Zwischendurch versuche ich zu schlafen aber ich bekomme den Dreh einfach nicht. Genervt stehe ich auf und ziehe mir eine schwarze Hose an. Ich wähle Jonnys Nummer und rufe ihn an.

„Na schon wieder am Leben?", lacht er.

„Einigermaßen. Hol mich ab. Ich muss zum Jen.", brumme ich genervt.

„Bin auf dem Weg.", sagt er belustigt und ich lege auf. Ich ziehe meine Lederjacke an, setze meine Sonnenbrille auf und mache mich auf den Weg nach unten. Unten bleibe ich vor dem Gebäude stehen und zünde mir eine Kippe an. Dieses Mal kann ich sie auch genießen. Der hässliche blaue Seat bleibt vor mir stehen und ich steige gleich ein.

„Na wie geht's dir?", fragt Jonny grinsend.

„Super.", sage ich sarkastisch.

„Hast du keine Tabletten genommen?"

„Nein. Ich muss etwas bei klarem Verstand bleiben. Es reicht schon das ich so viel Alkohol zu mir genommen habe." Er lacht.

„Nicht lustig.", knurre ich.

„Ey sieh es nicht so streng. Jeder muss mal über die Stränge schlagen." Er parkt auf dem Parkplatz und wir steigen aus. Ich schaue auf meine Uhr. Schon vier Uhr. Die Mädchen von gestern stehen vor der Tür und unterhalten sich. Jessy scheint sichtlich überfordert mit so vielen hübschen Frauen. Die kleine muss noch einiges lernen. Alle verstummen als ich vor ihnen stehen bleibe. Es sind locker zwanzig Frauen.

„Roxy.", ruft mich jemand. Ich drehe mich um und sehe meine drei Damen auf mich zu kommen. Sie sehen aufgedonnert aus.

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