CB. VI

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Ihre Augen wandern auf meinem Körper umher bis er im Spiegel auf meinem Blick trifft.

„Du willst gehen.", es hört sich an wie eine Feststellung.

„Ja.", sage ich und erneuere mein Mascara. Ich spüre ihren Körper an meinem Rücken, wie sie mich gegen das Waschbecken drückt.

„Achja?", raunt sie mir ins Ohr. Ihre Hände streichen an meiner Taille entlang.

„Was soll ich denn noch hier?", frage ich leise. Eine Hand löst sich von meiner Körper und streicht meiner Haare zur Seite nur damit sie mir federleichte Küsse auf die nackte Haut geben kann. Ich beobachte sie im Spiegel.

„Mir würde da etwas einfallen.", haucht sie.

„Ich habe alles was ich will für heute.", flüstere ich.

„Ach und was war das?"

„Einpaar Dinge über dich erfahren." Die Stimmung dreht sie in einer Sekunde von heiß zu gefährlich. Sie packt mich am Hals und ich spüre wie eiskalt sie sein kann. Ihre Dunkeln Augen sehen angsteinflößend aus im Spiegel.

„Was wie Dinge?", knurrt sie.

„Das du eine reiche Clubbesitzerin bist.", presse ich raus. Sie macht das nicht zum ersten Mal. Roxana lockert ihren Griff um meinen Hals. Ich nutze die Chance und drehe mich um. Sie stützt sich rechts und links von mir am Waschbecken ab.

„Scheise.", knurrt sie. Sie sieht mir in die Augen. Sie hat Angst. Bloß wovor? Gibt es Dinge die ich nicht wissen soll? Weil sie illegal sind? Oder befürchtet sie dass ich etwas herausfinden könnte und sie dann verpfeifen könnte?

„Hat das mit heute Vormittag zu tun?", frage ich vorsichtig. Sie hebt eine Hand und legt sie langsam auf meine Wange als würde sie befürchten dass ich zurückweichen könnte. Was wie ein Kontrastprogramm. Wie hart, eiskalt sie sein kann uns dann im nächsten Moment wieder weich mit gewisser Zärtlichkeit.

„Hübsch und intelligent.", murmelt sie mehr zu sich selber als zu mir. Ihr Daumen streicht über meine Lippen. In ihren Augen sehe ich den Sturm in ihr. Sie kämpft mit sich selber.

„Du kannst mir vertrauen. Was würde es mir bringen über dich zu reden?", sage ich sanft. Augenblicklich verändert sich ihr Blick und ich erkenne gar nichts mehr. Spüre nur die eisige Kälte.

„Claire, ich bin nicht nur irgendeine Clubbesitzerin. Die Leute die dort im Wohnzimmer sitzen sind auch keine normalen Leute. Wir sind die die man lieber nicht als Feinde hat. Jeder von uns ist oder war eine der gefährlichsten Personen in Denver wenn nicht sogar im ganzen Land. Zwar haben sie ihre Partner die sie unter Kontrolle halten aber trotzdem sind sie gefährlich." Das alles sollte eigentlich dafür sorgen dass ich Angst habe. Angst vor den Menschen da draußen im Wohnzimmer. Angst vor Roxana aber gar nichts. Ich bin doch auch total verrückt. Fühle mich bei ihr Sicher, obwohl sie mir gerade gesagt hat dass sie nicht gerade ungefährlich ist und ich glaube ihr alles. Ich seufze und lehne mich vor um dichter bei ihr zu sein. Ich stehe zu sehr auf Badgirls und Roxana ist das ultimative Badgirl. Roxana mustert mich.

„Küss mich.", fordere ich. Sie scheint zu überrascht also lege ich eine Hand in ihren Nacken und ziehe sie dichter an mich. Ich küsse sie und sie erwidert den Kuss.

„Jedes normale Mädchen würde ihre seltsame Freundin schnappen und weglaufen.", meint sie.

„Wäre ich normal würden wir nicht so geilen Sex haben.", meine ich frech. Sie beißt sich auf die Unterlippe.

„Außerdem kann ich mir demnächst alles nochmal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen.", meine ich trocken und schiebe mich an ihr vorbei. Im Schlafzimmer packt sie mich am Arm und zieht mich an sich.

„Bloß nicht nachdenken.", sagt sie und ich könnte meinen sie fleht etwas. Ich grinse sie an.

„Das wirst du schlecht verhindern können. Ich werde die nächsten Tage weg sein." Sie presst sich stärker gegen mich.

„Wo bist du?", fragt sie neugierig. So viel habe ich sie noch nie sprechen gehört.

„Das kann egal sein.", meine ich du und drücke sie weg. Ich fahre mir durch die Haare und grinse sie an.

„Dann komm nochmal her und küss mich.", sagt sie mit rauchiger Stimme.

„Warum sollte ich?", lache ich.

Unterwelt QueenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt