RJ. XXI

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Nach ihrer Ansprache hält sie die Hände vor den Mund und sieht mich geschockt an.

„Es ist besser wenn du für heute Schluss machst und jetzt sofort verschwindest.", knurre ich. Chris wirbelt herum und rennt regelrecht zum Ausgang. Jetzt will mir meine Angestellte irgendetwas vorschreiben. Ich glaube es hackt hier. Was geht es sie an was ich mit den Frauen mache? Die alle wissen worauf sie sich einlassen, zumindest zum Teil. Genervt stehe ich auf, laufe hoch in mein Büro und lasse mich auf meinen Stuhl fallen. Auf meinem Schreibtisch liegt das Oberteil von Claire zusammengelegt. Ich hebe es auf und will eigentlich zur Seite pfeffern aber halte inne. Es riecht nach Rosen. Ich lege es zurück auf den Tisch und betrachte es ein Augenblick bevor ich mich ablenke mit Arbeit. Nach Stunden schaue ich wieder auf und sehe zu dem Shirt. Vielleicht hat Chris nicht ganz Unrecht. Das mit Claire ist schon etwas anderes. Sie ist anders. Was macht diese Frau denn mit mir? Jetzt ist es so weit dass ich nur eine Frau immer wieder sehen will. Ich glaube die Welt muss gerade untergehen. Ich seufze und zünde mir eine Kippe an. Ein Klopfen an der Tür lässt mich Aufsehen. Tim steht da und lächelt mich an.

„Was gibt's?", frage ich und winke ihn rein.

„Mir wurde aufgetragen dich zu erinnern an morgen, den Pokerabend, zu denken." Ich stöhne auf. Den habe ich total vergessen. Was würde ich bloß ohne Luca machen? Obwohl er frei hat erinnert er mich durch seinen Vertreter an meine Termine.

„Ja ist gut. Hat Jonny schon Getränke geplant?" Tim nickt. Das ist schon mal positiv dass er es nicht vergessen hat.

„Er sagte, dass er sie morgen Vormittag vorbei bringen will und dann alles vorbereitet."

„Soll er machen. Er kennt den Weg in die Wohnung.", sage ich und drücke meine Zigarette aus.

„Dann mache ich führ heute Schluss. Wir sehen uns morgen Abend.", sagt er und verschwindet. Verwirrt schaue ich auf die Uhr und seufze auf. Schon sechs Uhr. Ich sollte mehr schlafen. Ich Witzbold wenn ich schlafen könnte würde ich es und dann mehr als nur ein paar Stunden. Neue Pillen könnten helfen. Nein schlechte Idee, die meisten Pillen lassen einen Drogentest positiv ausfallen. Ich räume meine Sachen weg. Mir fällt das Shirt von Claire in die Hand. Ihr Duft steigt mir in die Nase. Ich hätte sie jetzt gerne bei mir. Ich stehe auf und verlasse mein Büro. Im Club ist nur das Reinigungspersonal, die die Gläser, Flaschen und die Aschenbecher wegräumen. Ich laufe an ihnen vorbei raus aus dem Jen zu meinem Bike. Ich schwinge mich rauf und fahre zum nächsten Diner. Ich setze mich rein und esse in Ruhe während ich die vorbeilaufenden Menschen beobachte. Ein Streifenwagen hält vor dem Diner und die mir bekannte Polizistin steigt aus mit einem großen breiten Kollegen. Ich glaube die Bullen verfolgen mich. Ich seufze. Oder ich werde einfach nur paranoid. Vielleicht geht sie immer hier frühstücken, das würde erklären warum ich sie zum zweiten Mal hier antreffe um diese Uhrzeit. Sie betritt den Laden und unterhält sich mit ihrem Kollegen, der sich umsieht und mich sofort taxiert. Ich mustere ihn nur und trinke einen Schluck von meinem Kaffee. Er macht sie auf mich aufmerksam und sie entdeckt mich schnell. Ihre Augen leuchten auf. Möglich das die Kleine etwas von mir will? Wäre hilfreich. Ich schmunzle. Sieist bloß leider gar nicht mein Typ. Zu vernünftig durch und durch. Sie sucht nur nach Spannung und Abenteuer aber wenn es ernst werden würde wäre sie zu schwach. Sehr schade eigentlich. Die beiden geben ihre Bestellung auf und gehen provokativ in meine Richtung.

„Guten Morgen Officers.", sage ich überfreundlich.

„Guten Morgen Miss Jenkings.", begrüßt sie mich und wird langsamer sowie dieser Gorilla.

„Kann es sein dass die Polizei Langeweile hat?", frage ich freundlich. Beide bleiben stehen und sehen mich verwirrt an.

„Sie und ihre Kollegen laufen mir immer über den Weg und ich bezweifle dass es Zufall ist in letzter Zeit.", sage ich lächelnd. Sie sieht amüsiert aus.

„Also ich kann sie beruhigen wir wollen nichts von ihnen."

„Wer ist wir? Wir die Polizei oder wir sie beiden? Beim letzteren wäre es schade um ehrlich zu sein schließlich warte ich noch auf sie damit wir ihre Handschellen benutzen können.", sage ich entspannt. Die beiden vor mir spannen sich an und sie wird rot. Ihr Kollege räuspert sich und schiebt seine Kollegin sanft weiter.

"Wir wissen nichts. Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag.", verabschiedet er sich und sie gehen ein paar Reihen weiter. Ich erhebe mich und werfe ein paar Scheine auf den Tisch. Dann verlasse ich das Diner und fahre nach Hause. Mit dem Fahrstuhl geht es nach oben. Mein Spiegelbild sieht mich finster an. Ich sehe fertig aus. Eigentlich habe ich auch selber Schuld. Ich bin für meine Vergangenheit selber verantwortlich wie auch für die Gegenwart, nurist der Unterschied die Gegenwart lässt mich nicht einschlafen und die Vergangenheit sorgt für einen zu kurzen nicht erholsamen Schlaf. Die Türen öffnen sich und ich gehe zu meiner Tür. Schnell tippe ich meinen Pin ein und trete ein. Sofort gehe ich ins Bad, ziehe mich aus und stelle mich unter die Dusche. Mir fällt gerade ein heute kommt ein Schiff aus Mexiko an. Ich hoffe Sven denkt daran. Sven arbeitet auch schon mehrere Jahre für mich. Er sorgt für die Lieferungen entweder per Lkw, Schiff, Pkw oder Flugzeug. Er ist mein Mann vor Ort. Nach sehr langer Zeit steige ich aus der Dusche und ziehe mir eine graue Jeans und schwarzes T-Shirt an. Mein Handy unterbricht mich als ich gerade zurück ins Bad will um meine Haare zu machen.

„Was gibt's?", melde ich mich unmotiviert ohne zu wissen wer es ist.

„Hängt davon ab was du willst.", lacht Claire am anderem Ende.

Unterwelt QueenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt