8. Kapitel

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Mein Geist kam langsam wieder zu seinem Bewusstsein und ich hatte einen ganz ekelhaften Geruch in der Nase, den ich auch hatte als ich einschlief nur nicht mehr so stark wie am Anfang. Die Augen bekam ich noch nicht auf, weil das viel zu grelle Licht, was durchs Fenster schien, mir alles andere als gut tat und meine Augen gefühlt zum brennen brachte. Durch die Gardinen kam zwar nur ein kleiner Strahl durch, aber das reichte schon für mich, um die Sonne zu verfluchen und die Netzhaut meiner Augen austauschen zu wollen. Nach langer Quälerei schaffte ich es meine schmerzenden Augen zu öffnen und sah direkt ein bekanntes, besorgtes Gesicht über mir. »Sie ist wach!« rief mein Bruder erleichtert und nahm mich fest in seine starken Arme, welche mir die Luft zum Atmen nahmen, als er meinen zierlichen Körper so fest an seine harte Brust drückte. Mit großem Luftmangel klopfte ich auf seinen Rücken und war schon leicht in Panik, dass er mich gar nicht mehr los lassen würde. Diese verschwand allerdings als er mich wieder ins weiche Kissen zurück gleiten ließ und sich, am Kopf kratzend, bei mir entschuldigte. Er war wie ein süßer Elefant! Äußerlich ungewollt grob und unvorsichtig, aber innerlich total weich und herzensgut. Als ich mich umsah merkte ich, dass die anderen Jungs auch in meinem Zimmer standen und mich erleichtert ansahen. Nur einer hatte wieder eine hässliche, grinsende Fratze, die mich dazu verleiten würde aufzustehen und ihm eine zu knallen, wenn ich nicht grade noch so schwach wäre und mein ganzer Kopf sich nicht drehen würde. Immer wieder sah er zu mir und biss sich auf die Lippe, wie ein notgeiles Miststück, was mich eh nur einmal anfassen würde und dann links liegen lässt. So ein Schauspieler! Ich richtete mich im Bett auf und rieb mir die Augen, welche nicht nur wegen der Sonne, sondern auch wegen dem verwischten Make-up schmerzten. Mein Bruder reichte mir einen Tee, der nicht grade gut roch, aber gegen meine Schmerzen im Bauchbereich helfen sollte, die mir jetzt erst auffielen. Einen Schluck nippte ich dran und musste gleich vor Ekel husten, wobei ich das Gesicht stark verzog. »Was ist das?! Das ist wiederlich!« meckerte ich lautstark rum und ein schüchterner Youngjo meldete sich auf der Ecke. »D-Das ist ein Magentee... D-Den hab ich gekocht...« Oh nein! Hatte ich ihn verletzt? Das wollte ich nun wirklich nicht, also nahm ich die Tasse Tee und schüttete sie mir in einem Zug runter, was ziemlich eklig war, aber ich nur ein schwaches Fake-Lächeln aufsetzte. »H-Hmmm~ L-Lecker...« sagte ich vorsichtig, damit ich es ja nicht wieder auskotzte, aber brachte zum Glück Ravn damit wieder zum Lächeln. Seoho schmunzelte nur wieder mit seinem verdammt schönen Gesicht und schüttelte den Kopf leicht. Was kichert der so?! Geht ihn doch nichts an, was ich mache! »Seoho hat dich gerettet...« nuschelte der jüngste von ihnen ganz in der Ecke und klammerte sich von der Seite an diesen. Seoho?! Mich gerettet?! Direkt prustete ich los und konnte mich gar nicht mehr halten vor lachen, was alle anderen nur verwirrte. Als ich mich nach einer Weile dann gefangen hatte wunk ich nur ab, weil ich nicht erklären wollte, dass Seoho ein komischer Vergewaltiger und kein Held war. Alle verschwanden nach und nach aus meinem Zimmer und nur noch Seoho und mein Bruder blieben, der mir mittlerweile auch die ganze Situation erklärt hatte und wie Seoho mich auf einer Parkbank mit dem Chloroform Tuch fand. Die Geschichte klang schon sehr plausibel, aber es machte mir Angst, dass ich vielleicht vergewaltigt worden sein könnte und davon nichts mitbekam. Nach etlichen Minuten verließ auch mein Bruder das Zimmer und ich sah nur noch diese eine dunkle Gestalt in der anderen Ecke des Raumes. Immer wieder trafen sich unsere Blicke und immer wieder sah jeder von uns schnell weg, damit der andere nicht bemerkte, dass er ihn anstarrte, allerdings wussten wir beide, dass wir was zu bereden hatten. »Du lässt sie in Ruhe und ich verrate meinem Bruder nichts von deinem kleinen Ausrutscher im Zug...« nuschelte ich und Seoho setzte sich auf einen Hocker neben mein Bett. Seine Augen wanderten zu meinem Ausschnitt, den man echt gut sehen konnte bei dem weiten Shirt was ich anhatte, weshalb ich ihn schnell zuhielt und ihm eine klatschte. »Ich hab mit dir geredet!« keifte ich ihn an, aber wurde direkt wieder klein als er sich ruckartig direkt über mich lehnte mit seinem Gesicht und unsere Nasenspitzen sich schon berührten. Ich konnte seinen Atem auf meinen Lippen spüren, der mich kitzelte und ich mir leicht über die Lippen leckte, aber direkt meine Zunge zurück zog als ich kurz mit meiner Zungenspitze seine warme, weiche Lippe berührte und mich zum erröten brachte. »Wusste ich's doch...« raunte er dreckig und zieht sein Gesicht wieder zurück, was mich entspannter werden lässt, aber mir auch erschrocken zeigt, was für eine Wirkung dieser Typ auf mich hatte. Wie ein Windhauch, verließ er das Zimmer und ich merkte es gar nicht, weil ich so in Gedanken versunken war, über das was grade passiert war. Nach einer gefühlten Ewigkeit fiel ich dann endlich in einen ehr unruhigen Schlaf, weil es mitten in der Nacht war und mein Kopf brummte wie sonst was.

One of us (Oneus FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt