9. Kapitel

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Der nächste Morgen brach an und ich wachte, wie immer, von meinem nervigen Wecker auf. Die Sonne schien so aggressiv durch das Fenster wie am Vortag und ich hatte schon jetzt das mulmige Gefühl, dass heute etwas passieren würde, was mein ganzes Leben auf eine ziemlich neue Bahn brachte. Meine beste Freundin Hyuna sollte wieder zu Besuch kommen und ich hatte gar keine Lust darauf, weil ich echt lieber meine Ruhe haben wollte oder höchstens mit meinem Bruder alleine was unternahm. Die Jungs wollten sie heute kennenlernen also sollte sie herkommen, aber ich möchte nicht, dass Seoho sie nochmal sieht und anmacht. Ich wusste, dass sie drauf eingehen würde und deswegen würde ich sie keinen Moment aus den Augen lassen, wenn sie ankam. Vorsichtig stand ich auf, als es so weit war und meine beste Freundin unten klingelte. »Heyyy Kleines~!« begrüßte sie mich mit einer Umarmung, obwohl sie wusste, dass ich diese eigentlich nicht gerne mochte. »Hey...« nuschelte ich schnell und ging mit ihr nach oben in mein Zimmer, da keiner der Jungs mich so freizügig sehen sollte, allerdings kam mir da schon der schlimmste von ihnen entgegen. »Hey Süße~! Heißes Outfit Hyuna und... Naja... Morgen Moon...« Ein wenig belustigt sieht er mich an und mustert meine zerzausten Haare, meine Augenringe und meinen süßen Mickymouse Schlafanzug. »Was grinst du so?!« motzte ich ihn direkt an und wurde von Hyuna zur Seite gedrückt, die sich direkt wieder an ihn ranmachte. Ich haute direkt in mein Zimmer ab, nachdem sie ihn sogar noch an seinen doch beachtlichen, muskulösen Armen anpackte und dieses verliebte, komische Kichern von sich gab. In meinem Zimmer schloss ich mich ein und zog mir ein paar hübschere Sachen an, weil ja schließlich heute ein wichtiger Anlass war. Im Bad machte ich mir dann einen Zopf und putze meine Zähne, um allmählich runter zu den anderen zu gehen, die schon längst beim Frühstück saßen. Seoho nahm natürlich neben meiner besten Freundin Platz und auch mein Ruder hatte sich zu ihr gesetzt weswegen ich mich neben Younjo und Dongju, welche mich wirklich lieb in ihre Obhut nahmen und sich gut mit mir unterhielten. Wir verstanden uns echt gut und wurden nach einer Weile echt ein wenig mehr vertraut. Wir waren die einzigen, die am Tisch lachten und sich gut um einander kümmerten, während Hyuna nur mit Seoho weiter flirtete und mein Bruder über irgendwelche geschäftlichen Dinge mit Hwangwoong redete. Mich kotzte diese Stimmung nach einer Weile so an, dass ich ohne ein weiteres Wort in meinem Zimmer verschwand und bis abends nicht rauskam. Ich las viel und zeichnete auch ein paar Bilder, wobei ich so in Gedanken versunken war, dass ich nicht mal bemerkte wen ich da überhaupt zeichnete, aber als ich genauer hinsah erkannte ich das Gesicht des mir meist gehassten Mitbewohners unserer Wohngemeinschaft. Seoho. Ich wusste nicht warum das immer passierte, aber irgendwie fand ich einen Weg alles mit ihm zu verbinden. Er war ein sehr gut aussehender Mann und hatte ein schönes Gesicht, um es zu zeichnen, aber dass ich auch beim Lesen romantischer Geschichten immer mich und ihn im Kopf hatte war schon komisch. Ich wusste nicht genau was es war, aber auf irgend eine Weise konnte ich mir eine romantische Beziehung mit diesem Idioten besonders vorstellen, denn es ließ mich einfach nicht los, wie verdammt gut er aussah. Ein lautes Klopfen an meiner Tür riss mich aus den Gedanken und ich schreckte aus meinen Träumereien auf. »Jaaa...?« fragte ich direkt nervös und packte schnell die ganzen Bilder des Jungens weg, der mir doch so wichtig schien. Dongju kam in mein Zimmer und legte seine Hand beruhigend auf meine Schulter. »Das Abendbrot ist fertig...« nuschelte er leise und brachte mich mit runter, wo ich direkt wieder Hyuna und Seoho turteln sah. Es ist genau so meine Wohnung wie die von den Jungs, aber Hyuna hatte hier nichts mehr zutun! »Ich hab keinen Hunger...« nuschelte ich leise und sah auf den Boden, damit kein anderer die kleinen Tränen in meinen Augen erkannte. »Wir wollten dir nur noch etwas sagen süße...« fing Hyuna an mit ihrer überheblichen Stimme zu reden. »Setz dich am besten, dann erfährst du die guten Neuigkeiten!« freut sie sich direkt und zog mich auf einen Stuhl, um sich dann wieder zu Seoho zu setzten und seine Hand zu nehmen. Sie verschränkte ihre Finger und sah mich mit einem breiten Grinsen im Gesicht an. Oh Gott! Mir wurde übel und ich rannte schnell nach oben in mein Zimmer, wo ich in im angrenzenden Bad kotzen musste und weinend über der Toilettenschüssel hockte. Keonhee folgte mir schneller als jeder andere und hielt mir die Haare während ich kotzte. Er strich sie von meiner Stirn aus dem Gesicht und wischte mir die Kotze aus dem Mundwinkel. Als ich wieder von der Schüssel hochkam und mich an die Wand lehnte half er mir direkt wieder auf und spülte mir mit Wasser den Mund, welchen er mir daraufhin putzte, weil ich vom weinen zu schwach war. Als letztes nahm er mein Gesicht in die Hände und wischte meine Tränen weg, um dann vorsichtig wieder mit mir an der Wand auf den Boden zu gleiten. Er richtete die Augen auf mein Gesicht und erst jetzt bemerkte ich diesen Jungen richtig. Die ganze Zeit war ich von allen anderen umgeben aber habe von ihm nie etwas gehört. Jetzt kommt er mir so neu und total nett vor. Immer wieder trafen sich unsere Blicke, während meine nur Neugier und Unsicherheit zeigten, seiner hingegen sagte etwas anderes aus, was nach Verlangen und Leidenschaft aussah. Die nächsten Schritte gingen viel zu schnell, als dass ich sie richtig realisieren konnte, denn langsam nahm er meine Wange, um die Tränen weg zu streichen, aber zog dabei mein Gesicht immer näher an seines heran. Nur noch ein kurzer Augenblick war es, da legte er seine übertrieben weichen Lippen auf die meine und küsste mich tatsächlich. Der Schock traf mich und ich konnte in den ersten Momenten nicht reagieren, weil ich kaum realisierte, was passierte.

One of us (Oneus FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt