16. Kapitel

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Der Kuss mit meinem besten Freund war schon irgendwie angenehm, aber nicht so, dass ich sagen würde, dass ich schwul bin. Er schien mich echt zu mögen und deswegen wollte ich ihn auf keinen Fall verletzen und hauchte ihm noch einen sanften Kuss auf die Wange, bevor ich dann wieder in Moonkyungs Zimmer ging. Jetzt war mir klar warum er immer so komisch mit mir umging und auch die Treffen mit meinem Crush ihm nicht gefielen. Anscheinend hatte mein bester Freund sich in den größten Trottel dieser Erde verliebt. Mich. Es war nicht sehr schlau, dass er sich grade an mich hing, da ich auch so schon mit den Gefühlen zu Moonkyung zu kämpfen hatte. Das Gefühlschaos in meinem Bauch war grade unbeschreiblich und ich wusste nicht mal mehr wer ich überhaupt war. Als Beruhigung ging ich nach draußen an die frische Luft... Und ach ja! Ich rauchte einen Joint. Das Gras, was ich vor ein paar Tagen im Club geholt hatte waren doch nicht die Pillen, die mir versprochen wurden, aber das war mir ganz egal. Für mich zählte nur der Rausch, den ich davon bekam und nicht Droge an sich. Wahrscheinlich hatte jetzt jemand anderes meine Pillen gegen Angstzustände, aber wenigstens hatte ich eine Droge, die mich benebelte und mich alles andere vergessen ließ. Ich nahm den ersten Zug und ließ mich auf dem Gartenstuhl auf unserer Terrasse nieder. Ganz schön stark. Der zweite Zug folgte bald und nach wenigen Minuten hatte ich den Joint weg geraucht und war voll drauf. Alles drehte sich und ich sah so viele wunderschöne Farben um mich rum. Die ganze Zeit brachte mich der Sauerstoff, den ich einatmeten zum Kichern und war wie Lachgas, was meine Lunge durchströmte. Meine ganze Welt war auf einmal viel fröhlicher und alle Menschen auf den Straßen unter mir schienen zu tanzen. Die Typen in den schwarzen Anzügen, die zur Arbeit gingen auch. Dann passierte es! Ich fühlte mich schwerelos, wie eine Wolke! Immer höher schwebten meine Gedanken in die Lüfte und das wollte ich auch! Mein Körper sträubte sich als erstes noch, aber dann kletterte ich, wie von alleine auf das klapprige Metallgeländer im fünften Stock. Unter meinen Füßen war nur noch das nervige Stück Metall, welches an mir kleben zu sein scheint. Mit meinem Schuhsohlen verschmolzen, denn es wollte mich einfach nicht abheben lassen. Ich streckte die Hände in den Himmel und mir wurde plötzlich ganz schwindelig, von dem Ruck der meinen Körper dadurch durchzog. Das Gitter wackelte nur noch mehr und meine Beine zitterten auch schon vor Kraftlosigkeit. Meine Balance war nicht mehr ausgeglichen und alles an meinem Körper Schwung hin und her. Vielleicht konnte ich abheben, wenn ich einen Fuß löste! Das musste es sein! Vorsichtig hob ich einen Fuß an und streckte ihn ein wenig weiter in die Höhe. Warum bin ich noch an diesem scheiß Geländer?! Ein paar Schritte ging ich bis zur Kante und die Leute, die mich von unten sahen fingen an laut zu schreien. Sie jubelten sicher! Sie wollten auch, dass ich endlich meine Flügel benutze und in die Lüfte entschwand! Ich starrte hoch in den Himmel, als mein Fuß einen Tritt ins Nichts setzte und ich dem Himmel immer näher kommen wollte, allerdings fiel ich fast anstatt zu schweben und das gefiel mir gar nicht, also blieb ich auf einem Fuß auf dem Geländer und versuchte es erneut. Ich musste wahrscheinlich springen! Mich ganz lösen! Ich hockte mich leicht hin und setzte zum Sprung vom wackelnden Geländer an, als ich ein knacken hörte und sich dieses nach vorne bog. Die Metallstücke an diesem waren gebrochen und nur noch ein kleiner Pfahl hielt mich davon ab nach oben zu gleiten. Ich wollte es! Ich wollte endlich fliegen! Wieder löste ich meinen einen Fuß und der andere rutschte langsam vom rostigen Metall, aber was geschah dann...?

One of us (Oneus FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt