25. Kapitel

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Als ich wieder wach wurde, lag ich über die Schulter meines Bruders und wurde ins Auto getragen. Die Party schien vorbei zu sein und ich sah vorsichtig hoch. Hinter Leedo lief Seoho, welcher mich verschlafen anlächelte und sich darauf hin leicht die Augen rieb und gähnte. Hyuna ging mit Raven ganz hinten und die beiden turtelten ekelhaft mit einander herum. Anscheinend war der der blonde Junge mit der Lederjacke, wie konnte ich nur so blöd sein und in ihm meinen Crush sehen. Zudem sah ich nun wieder rauf zu diesem welcher mir wenige Sekunden später durchs Haar strich. »Na Schlafmütze...?« nuschelte er mit einer rauen, gebrochenen Stimme, welche er immer nach dem Schlafen zu haben schien. Mein Bruder sah Verdacht schöpfend hinter sich auf unser Gespräch und zog mich weiter auf seine Schulter. »Huch!« erschreckte ich mich und krabbelte vorsichtig von seinen Schulterblättern runter, weil ich jetzt ja auch selbst gehen konnte. Hyuna und Ravn waren in eine dunkle Gasse abgebogen und man hörte die schmatzenden Geräusche ihrer feuchten Lippen. Widerlich. Sie konnten anscheinend nicht mal mehr auf der Straße die Finger von einander lassen. »Ignorier die einfach... Hyuna hat sich verändert... Früher war sie anständiger.« versuchte Seoho es mir zu erklären, aber natürlich wusste ich dass schon längst, da ich die Veränderungen meiner, damaligen, besten Freundin doch wohl bemerkte. »Ach was du nicht sagst...« leicht verdrehte ich die Augen nach dieser Aussage und kicherte süß. Er war echt ein niedlicher Typ, wenn er erstmal anfing dich zu respektieren und erkannte, dass du doch nicht so übel bist wie jeder andere. Sein Problem war das Vertrauen, welches schon oft missbraucht wurde. Er hatte sich eine imaginäre Schutzmauer aufgebaut und wurde immer kälter über die Jahren im Umgang mit Menschen. Zu mir allerdings wurde er jetzt mega herzig und nahm auf dem Weg zum Auto süß meine Hand, was der Person vor uns zwar nicht gefiel und die zerzauste Hyuna auch eifersüchtig wurde, aber das ist mir egal gewesen in dem Moment. Hier zählte grade nur er. Ganz allein seine warme, weiche Hand. Als wir im Auto saßen da drängte sich Hyuna wieder zwischen uns und sah mich auf diese übermäßig nette Weise an, wie sie nur ihre schlimmsten Feinde anstarrte. »Schätzchen, wir müssen nachher mal reden, ja...? Nur zu deinem besten!« Es war dieser tückische und von Grund auf böse in ihrer Stimme zu hören, was Seoho natürlich direkt auffiel, da er am intensivsten mit ihr zusammen war. »Mach kein Drama Hyuna... Lass sie in Ruhe... Moonie du redest nicht mit ihr...« bettelnd sah er zu mir und beide überforderten mich grade sehr mit ihren undeutlichen Aussagen. »S-Seoho... N-Nett gemeint, aber... S-Sie will doch nur mit mir reden... I-Immerhin sind wir Freundinnen...« stotterte ich zögerlich und mit hoher unsicherer Stimme. Der Junge wendete sich an und seufzte nur leicht angepisst. »Wenn du meinst, dass es sein muss...« Hyuna grinste verschmitzt und zog mich direkt zu Hause in mein Zimmer, wo wir Ruhe hatten zu reden. Sie setzte sich total geniert auf meine Matratze und ich schmiss mich einfach hinter sie auf mein Bett, weil meine Füße von den High-heels so weh taten. Ich zog sie vorsichtig aus und lehnte mich entspannt zurück. »Also, was willst du...?« nuschelte ich leise und ging ans Handy, weil ich mir nichts schlimmes dachte, bis sie den absoluten Hammer raushaute. »Halt Abstand zu Seoho... Er tut dir nicht gut süße...« Meine Kinnlade fiel runter und das Handy, aus meiner Hand auf meinen Bauch. »Was?!« Ich hatte mich nicht umsonst so viele Monate um seine Aufmerksamkeit bemüht, um ihn jetzt einfach so an Hyuna aufzugeben. »Ich will ihn nicht zurück, keine Sorge, aber ... Ich weiß, was für ein schlimmer Mensch er ist und er ist so ein heißer Badboy und du nur so ein... kleine Braves Mädchen... Er wird dich betrügen süße, sieh es ein...« Okay wow! Was war zu viel für mich! Sie nimmt es sich ernsthaft heraus, mit zu sagen, wen ich zu mögen hab und wen nicht?! »Raus. Raus aus meinem Zimmer. Raus aus meinem Leben. Ich will dich nie wieder sehen!« Sie tat es sogar ohne Widerworte und ließ mich alleine. Als sie raus ging kam direkt Seoho rein. Er hatte draußen an der Tür mitgehört und kam direkt rein um mich leicht zu trösten, was ich nicht brauchte, da ich einfach nur wütend war. Also schlug ich so fest und so oft ich konnte gegen seine muskulöse Brust, um dann doch leider ins Heulen auszubrechen. Sie war die ganze Zeit über so ein falscher, giftiger Mensch gewesen, der mir alles versauen wollte und mir nicht ein mal einen guten Jungen gegönnt hat. Ich weiß, dass es echt blöd ist, dass ich mich ausgerechnet in ihren Ex verguckt habe, aber ich liebte ihn schon viel länger und sie sollte froh für mich sein, da sie ja schließlich mit ihm Schluss gemacht hat. Den Grund dafür kannte ich immer noch nicht genau, aber ich denke mal, dass es an der Eintönigkeit der Beziehung lag, warum ich aber nicht verstehe warum sie ihn jetzt so schlecht redete. Klar. Um mich los zu werden. Seine Arme hielten mich warm und geborgen, die Hand glitt langsam durch mein Haar und plötzlich spürte ich zum ersten Mal einen Kuss von ihm auf meine salzigen Lippen. Die Gefühle in mir brodelten auf und alles in mir schien zu explodieren. Ich wurde flüssiges Wachs in seinen Händen und konnte mich kaum mehr auf meinen wackligen Knien halten, weswegen er mich noch näher an sich zog. Das schönste Gefühl der Welt durchströmte jede Faser meines Körpers und ich konnte nur noch dieses Himmlische knistern genießen, welches er in mir auslöste. Es war einfach zu göttlich, um jemals wieder von ihm ablasen zu wollen, aber alle stressige Spannung fiel von mir ab, sodass ich meine Augen langsam schloss und in einen entspannten Schlaf fiel, der bis zum nächsten morgen anhielt, da er sich um mich kümmerte, dass ich ins Bett kam. Endlich. Endlich vereint.

One of us (Oneus FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt