5. Kapitel

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Den nächsten Morgen wachte ich in den Armen meines Bruders auf und war total nah an seiner warme Brust gekuschelt. Ich bekam meine Augen kaum auf, weil die Sonnen strahlen mir sonst meine Augen raus gebrannt hätten und mein Kopf so schon total wehtat. Ein ekelhafter Geschmack war in meiner Mundhöhle verbreitet und roch echt übel. Nach weiteren fünf Minuten schaffte ich es meine leicht verklebten Augen zu öffnen, weil ich gestern vergessen hatte mich abzuschminken. »Morgen...« raunte eine kratzige Morgenstimme von oben herab und die Brust dazu vibrierte an meiner Wange. Ein kleiner, kitzelnder Kuss wurde mit gerissenen, trockenen Lippen auf mein Haar platziert und ein kleines Kribbeln lief meinen Rücken runter, weil es so angenehm war. Als ich nach oben sah, entdeckte ich meinen verschlafenen Bruder, der seine Augen wieder geschlossen hatte und noch etwas döste. Ich hingegen entschied mich aufzustehen und tapste nur in T-shirt und Unterhose runter in die Küche, wo ich versuchte mir eine Packung Müsli vom höchsten Küchenschrank zu holen. Auf einmal wurde von hinten eine Hand an meine Hüfte gelegt und ein langer Arm streckte sich nach dem Müsli, was ich essen wollte. »Yaaah! Ich wollte das!« meckerte ich etwas zu laut, denn schon wurde ein Zeigefinger auf meine Lippen gepresst. »Nicht so laut, Pabo...« Ich gefror zu Eis, als mich die unangenehme, aber dennoch perfekte Stimme Seohos durchdrang. »Geht doch.« sagte er in einem kalten Ton und ging mit dem Müsli zum Tisch, wo er sich eine Schüssel mit diesem und ein wenig Milch zubereitete. »Ich mache was ich will...« murrte ich genervt und wollte das Müsli nehmen, um mir auch was einzufüllen, aber Seoho zog es zu sich, sodass es für mich unmöglich war ranzukommen. »Wir heißt das Zauberwort?« schmunzelte er leise und wollte tatsächlich, dass ich darum bettle. Ich allerdings war schlauer und schlich zu ihm rüber während ich ihm meine lange Antwort darauf gab. »Ich mache gar nichts für dich. Du hast mich fast vergewaltigt und erwartest jetzt ernsthaft, dass ich für mein Müsli bettle?! Das kannst du vergessen! Wenn ich es nicht bekomme, dann kauft mein Bruder mir halt welches! Aber ich werde garantiert niemals im Leben etwas von dir haben wollen, wenn ich drum bitten muss!« Schon riss ich ihm mit den Worten das Müsli aus der Hand und rannte einfach weg und in den nächst besten Raum, was ich allerdings nicht bedacht habe ist, dass dieser Raum abschließbar sein muss und das war bei dieser Abstellkammer leider nicht der Fall, also stürmte Seoho mir einfach nach und mit dort rein, weil meine verbarrikadier Versuche vergeblich waren. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als wir in dem engen Raum so nah zusammen standen. Meine Knie zitterten und meine Augen waren weiter denn je aufgerissen. »Süß...« sagte er wieder mit einem schelmischen grinsen auf den Lippen, wobei aber auch er nicht die Röte auf seinen Wangen verstecken konnte. Mit den Fingern strich er mir eine Strähne hinters Ohr, die vom laufen nach vorne in mein Gesicht gefallen war. Ein nervöses Schlucken kam von meiner Seite aus und hallte durch den kleinen Raum in unseren Ohren wieder. Dieses verdammt schnelle pochen meines Herzens wollte sich in der Nähe dieses Idiotens auch nicht beruhigen und wurde von Zeit zu Zeit sogar schneller! Ich wusste nicht wie lange wir dort so unbewegt standen, aber langsam legte er seine eine Hand neben meinem Gesicht ab und schob diese Stück für Stück hoch, sodass bald sein ganzer Unterarm an der Wand lehnte. Seine Augen sagen direkt in meine, was etwas gruselig war und ich deswegen meinen Blick so gut es ging nach unten auf seine,stark abgezeichnete, Brust senkte. Er hob mit seinem Daumen und Zeigefinger mein Kinn wieder an, damit sich unsere Augen wieder trafen. Sein Gesicht kam mir etwas zu nahe, wobei er jetzt auch noch die Augen schloss und ich wollte ihn grade wegdrücken, als etwas anderes geschah...

One of us (Oneus FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt