10. Kapitel

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Alles in mir kräuselte sich und ich stieß ihn direkt weg, als seine Lippen sich auf einmal anfingen sich auf meinen zu bewegen. »M-Moonkyung... I-Ich... Es tut mir so leid!« stottert er vor sich hin und steht schnell auf und aus dem Bad zu stürzen. Alles war verwirrt und aufgebracht in mir. Ich wollte rum schreien, um mich treten und schlagen, meinen Gefühlen freien Lauf lassen und mich einfach nur nicht so beschissen fühlen. Nichts half was, denn ich hatte den einzigen Jungen, der mir grade aus der Krise geholfen hatte weggestoßen. Die ganze Zeit über hatte ich nur im Unterbewusstsein mitbekommen, wie der niedliche, hilfsbereite Junge mich anstarrte. Er schien schon eine ganze Weile hinter mir her zu schwärmen, aber ich nahm es nie für voll und ignorierte es bis jetzt. Die ganze Zeit über hätten ich auf ihn achten können und ihn etwas mehr kennenlernen, allerdings versaute ich es jetzt komplett und selbst er haute vor mir ab. War ich ein Monster ihn jetzt so zu verletzen und hätte ich ihm etwas vorspielen sollen? Diesen Kuss erwidern, auch wenn ich nicht auf die gleiche Weise fühlte? Er hatte meine Ehrlichkeit verdient und keine vorgespielte Lüge, die ihn am Ende nur noch mehr verletzt. Diese ganze Situation war beängstigend und ich musste es ihm erklären, also rannte ich runter ins Esszimmer, wo alle noch beim Abendbrot waren und ich Hyuna auf dem Schoß meines Crushes sah. Sie waren also zusammen. Gut gecheckt. »Habt ihr Keonhee gesehen...?« flüsterte ich leise in die Runde, weil er Kloß in meinem Hals nicht kleiner wurde und mich fast erstickte. »Er ist nach draußen gelaufen. Soll ich ihn mit dir suchen?« meldete sich direkt Hyuna und wollte von Seohos Schoß aufstehen, aber dieser zog sie zurück. »Bleib doch hier Baby~, Biiiiitte~« nuschelt er in ihr Ohr und küsst ihren Hals sanfte entlang, wobei man ihm ansah, dass er nur das eine wollte. Ekelhafter Kerl, aber dennoch habe ich mich irgendwie in ihn verschoßen. »Naaaa guuut~, aber nur wenn ich heute hier bei dir bleiben kann Süßer~! Bei Dir schlafen~« kicherte sie verliebt in seine Richtung und er grabschte ihr nur pervers an den Arsch. »Wieso nicht ehr mit mir~?« raunte er ihr zu, aber alle haben es trotzdem verstanden und mir kam fast wieder das kotzen als ich ihre innigen Zungenküsse sah, die mehr als ätzend waren. »Ich suche ihn mit dir...« nuschelte Dongju nur leise, welcher jetzt schon sowas wie mein Zwillingsbruder war, weil wir in den Gesprächen miteinander mitbekamen wie ähnlich wir uns doch waren. Alles war zwischen uns so vertraut wie bei noch keinem anderen. Wir beide machten uns also auf den Weg um Keonhee im Dunkeln der Nacht zu finden, aber es war aussichtslos. Er reagierte nicht auf Anrufe und erst recht nicht auf Nachrichten, aber dennoch gaben wir nicht auf und liefen weiter durch die Straßen von Seoul. Alle seine Lieblingsorte checkten wir nach ihm ab, aber fanden nichts. Den letzten Ort, den wir uns ansahen war der größte Nachtclub in unserer Gegend in Seoul und dort wurden wir auch nicht fündig. »So wird das niemals etwas Dongju...« verzweifelt ließ ich mich auf eine der Ledercouchen fallen, die sonst nur knutschende Paare benutzten und sich dort gegenseitig befummelten. »Hey, nicht aufgeben Süße...« Er ließ sich neben mich fallen und legte seinen Arm sanft um meine Schulter. Ich war mir nicht ganz sicher ob es richtig war jetzt hier mit ihm einfach zu warten, aber ich war zu fertig um weiter zu suchen und wir bestellten uns zwei Drinks. Immer weiter betrunken wir uns in diesem Club und irgendwann sah ich nicht mehr ganz so klar.

[U]POV.:Keonhee

Nach dem peinlichen Kuss mit Moonkyung wusste ich nicht wohin und floh in den Club in der Nähe, aber wusste nicht was ich tun sollte, denn ich spürte wieder diese Leere in mir, die mich fast umbrachte. Ich brauchte sie wieder, diese Pillen, sie füllten diesen Schmerz und diese Leere aus. Direkt schlich ich mich hinter das Gebäude und wartete an den Mülltonnen auf meinen Dealer, der mir mein Ecstasy geben sollte. Er schrieb mir eine Nachricht, dass er es unter der Bank montiert hatte und ich setzte mich direkt auf diese, um das kleine Tütchen von dort zu lösen und in meine Hoodietasche gleiten zu lassen. Ich ging rein, um dort noch ein wenig zu feiern, allerdings wurde mir direkt schlecht als ich Moonkyung und Dongju zusammen sah und ich versuchte mich in die Masse zu mischen.

[U]POV.: Hwanwoong

Im Nachtclub um die Ecke fand ich dann die beiden Jüngsten aus unserer WG, vollkommen besoffen am rum knutschen und war schockiert. »Was wird das?! Was macht ihr da?!« meckerte ich rum und riss die beiden aus einander. Mein Puls war auf Hundert achtzig, weil alles sich verändert hatte seit die Schwester von Leedo zu uns gezogen war. Sie hatte irgend ein Geheimnis vor uns, etwas was sie bedrückte und zog uns damit runter, weil sie selbst so verzweifelt war. Die beiden betrunkenen wollte ich grade aus dem Club ziehen, als ich dabei einen wild fremden Mann anstieß und er sich direkt künstlich aufregte. Die Unterhaltung wurde hitziger, weil ich mich bei so einem nicht entschuldigen wollte und dann platzte das ganze Ding und wir fingen an uns zu prügeln. Naja prügeln wohl er nicht, weil ich ihn direkt mit meinen Taekwondo Kenntnissen umriss, aber danach die Polizei eingeschaltet wurde und sie ein Messer in meiner Hosentasche fanden an dem sogar Blut klebte. Es war nicht meins, das wusste ich und ich hoffe auch die zwei betrunkenen Menschen, die mit mir zusammen wohnten. Diese allerdings waren weg, als ich abgeführt wurde und ich sah nur noch Moonkyungs hellblauen Hinterkopf, wie er aus der Hintertür verschwand.

POV.: Moonkyung

Ich wurde gepackt und mit meinem besten Freund mit weggerissen, als die Prügelei noch hitziger wurde. Angst stieg in mir auf, dass ich schon wieder Erfahrungen mit Vergewaltigung machen würde, aber als ich das bekannte Gesicht sah, von dem der uns wegzog, war ich übertrieben froh, dass wir Keonhee gefunden hatten. Ich klammerte mich einfach fest von hinten an ihn und krabbelte auf seinen Rücken, wo er mich gekonnt festhielt, aber nicht mit uns sprach. Er war wahrscheinlich noch sauer, dass ich seinen Kuss nicht erwidert hatte, aber zu dem Zeitpunkt bedrückte ihn sicher noch was anderes. Wir kamen draußen an seinem Auto an und er ließ mich auf den Beifahrersitz gleiten und machte Dongju hinten auf. »Ich fahr euch heim... Morgen reden wir drüber...« nuschelte er unter leichtem Geschluchze und ich fühlte mich schuldig, war aber wegen dem vielen Alkohol direkt weg gepennt, als er den Motor startete.

One of us (Oneus FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt