Kapitel 10

654 27 0
                                    

~Sofia~
Wir gingen zusammen in die Eisdiele und setzten uns an einen kleinen Tisch in der Ecke. Ich verstand selbst nicht, warum ich das vorgeschlagen, - oder eher gesagt- darauf bestanden hatte. Ok ich musste zugeben, dass er verdammt gut aussah, doch ich durfte nicht auf ihn reinfallen! Ich durfte mich nicht noch einmal verletzen lassen! Also warum saß ich gerade mit Nico in dieser Eisdiele?! Bevor ich mir weiter hätte den Kopf darüber zerbrechen können, kam eine Kellnerin und wartete darauf, dass ich ihr meine Bestellung aufgab. Da ich mir die Karte nicht mal angesehen hatte bestellte ich spontan Spaghetti Eis, da konnte man nichts falsch machen... Nach kurzem warten kam unser Eis auch schon und ich genoss es in vollen Zügen. Meine Zunge brannte zwar immer noch, aber das Eis linderte den Schmerz etwas. „Geht's mit der Zunge?", meldete sich plötzlich Nico zu Wort. „Äääh... Ja, geht schon." Wieder wurden meine Wangen ganz heiß und nahmen die Farbe rot an. Warum musste ich nur immer rot werden?! Das machte eine peinliche Situation nur noch peinlicher! „Hmm... Es tut mir echt leid! Ich wusste nicht, dass du da warst..." „Schon gut, wirklich." Ich lächelte leicht und er erwiderte es. Oh mein Gott dieses Lächeln... Halt! Stop! Nein! So durfte ich nicht denken! „Ähm... Hast du in den Tagen nochmal Zeit?" Er sah mich mit einem ehrlichen Lächeln an. Was sollte ich denn jetzt sagen? Ich hatte Angst... Angst, wieder verletzt zu werden. Angst, gedemütigt zu werden. Sollte ich wirklich das Risiko eingehen? Für ihn? War er das wirklich wert? Ich kannte ihn doch gerade mal einen Tag... Wir hatten nur ein bisschen geredet und jetzt sollte ich mich auf ihn einlassen? Er hatte Interesse, das war schonmal klar, aber was war, wenn er mich doch nur verarschte? „Ich weiß nicht...", sagte ich darum, da ich nicht wusste, was ich sonst hätte antworten können. „Dann gib mir deine Nummer. So können wir in Kontakt bleiben und uns nochmal sehen." Er war echt hartnäckig... „Hmm... Na gut." Ich holte mein Handy aus der Tasche und ein siegessicheres Grinsen trat in sein Gesicht. Ich diktierte ihm meine Nummer, packte mein Handy wieder weg und sagte: „So, ich muss jetzt mal wieder los. Hier das Geld für's Eis." Ich hielt ihm 5€ hin, doch er guckte mich an, als ob ich nur die Hälfte an Gehirnzellen hätte, wie er. „Nein. Das bezahle ich!" Ich wusste, dass es nichts bringen würde ihm zu widersprechen, also bedankte ich mich und wollte gerade gehen, als er mich am Arm zurück zog. „Kein Abschiedskuss?", fragte er mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht. „Nein.", sagte ich kühl, machte mich von ihm los und ging wieder runter zum Strand, wo meine Freunde mich sicherlich schon vermissten.

„Wo warst du?", fragte mich Viki besorgt, als ich bei ihrer Decke ankam. „Ähm, ich war mit Nico ein Eis essen..." Sie zog eine Augenbraue in die Höhe, fing dann aber an zu grinsen. „So so..." „Ach hör auf, dass war nur freundschaftlich!" „Hmmm, ist klar." Sie kam aus dem Grinsen gar nicht mehr raus, weswegen ich sie gegen die Schulter boxte. „Aua!" Schrie sie. Ich zuckte bloß mit den Schultern. „Selbst Schuld! Wo sind eigentlich die anderen?" Erst jetzt bemerkte ich, dass von ihnen keiner mehr hier war. „Die sind schonmal vorgegangen. Ich hab gesagt, dass ich noch auf dich warte." Ich lächelte sie dankbar an. Dann packten wir unsere Sachen zusammen und liefen zurück zum Internat. Dabei liefen wir an der Eisdiele vorbei, wo ich Nico und Alex am Fenster ausmachte. Nico winkte mir zu und ich erwiderte es. Viki grinste mir verschwörerisch zu, sagte aber nichts, wofür ich ihr sehr dankbar war.

Unsere Nachbarn sind Jungs...✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt