Kapitel 7

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~Sofia~
„Oh mein Gott, der war ja mal heiß!!!", schwärmte Antonia. Die beiden laberten mir schon die ganze Zeit die Ohren voll. „Und Nico... Was für ein wunderschöner Name!" Antonia seufzte. „Hey Sofia, du sagst ja gar nichts. Man, der fand dich gut und du lässt ihn einfach abblitzen." Viki beobachtete mich von der Seite. „Tja, der hat mich halt null interessiert.", sagte ich überzeugt von meinen Worten. „Hmmmm ja klar, null interessiert... Ach man Sofia! Der sieht gut aus, ist mega sympathisch und mag dich!!!" Bei den letzten Worten riss Viki ihre Augen ganz weit auf. Ich verdrehte die Augen. „Das ist mir sowas von egal! Ich hab genug von Jungs und auf so einen Draufgänger hab ich erst recht keine Lust." „Ach komm. Gib wenigstens zu, dass er gut aussieht. Das kann dich doch nicht kalt gelassen haben!", sagte Antonia. Ich schüttelte bloß den Kopf. Für mich war dieses Thema jetzt beendet und Viki und Antonia verstanden es, denn sie zuckten nur die Schultern und fingen an, über die Schule zu reden. Ein Glück...

Als wir im Internat ankamen, gab es gleich Abendbrot. Dieses Mal saß ich mit Viki und Antonia an einem Tisch. Wir holten also unser Essen und gesellten uns zu den anderen Freunden von den Zwillingen. „Hey, du bist die Neue richtig? Ich bin Alessia." Ein Mädchen mit langen gelockten braunen Haaren und grünen Augen lächelte mich freundlich an. „Ja, schön dich kennenzulernen." Ich erwiderte ihr Lächeln. „Ich bin Tina, aber alle nennen mich Tini." Tini hatte halblange rote Locken und hellbraune Augen. Dann trug sie noch eine schwarze Brille und sah ein bisschen streberhaft aus. Aber nett war sie. Während des Essens erzählte ich den Vieren, wo ich her kam und warum ich hier war. Also ich erzählte nicht die ganze Geschichte. Nur, dass es an meiner Alten Schule ein Problem mit ein paar Jungs gab und so weiter und sofort. Sie fragten nicht weiter nach, wofür ich ihnen sehr dankbar war. Dieser Tisch gefiel mir viel besser, als der, wo ich heute morgen saß.

Nach dem Essen gingen wir alle hoch in unsere Zimmer. Ich war tot müde und fiel sofort ins Bett. Das Zähneputzen ließ ich heute mal ausfallen, ich hatte keine Lust auf das Gedrängel im Bad. Viki und Antonia schien es nicht anders zu gehen, denn auch sie machten keine Anstalten, ins Bad zu gehen. Ich zog mich um, stellte noch kurz meinen Wecker und kuschelte mich dann in mein Bett ein. Aus irgendeinem Grund ging mir der Junge von heute Nachmittag nicht aus dem Kopf. Er sah wirklich gut aus... Doch das würde ich nie vor den anderen zugeben. Außerdem wollte ich mich gar nicht verlieben! Ich war hier, um Abstand von Jungs zu bekommen und nicht, um mir jetzt sofort einen Typen zu schnappen. Es kam mir irgendwie merkwürdig vor, wie er mit uns - oder besser gesagt mir mir - geredet hatte. Er hatte es so eilig... Als wolle er mich so schnell wie möglich rum kriegen. Deshalb war ich auch so kühl zu ihm gewesen. Irgendetwas stimmte mit ihm nicht... Doch er war alleine. Es war kein Freund von ihm dabei gewesen, da war ich mir sicher. Oder hatte der sich vielleicht versteckt? Ich hatte keine Ahnung und ich würde sowieso keine Antwort darauf bekommen, also warum den Kopf darüber zerbrechen? Mit den Gedanken bei Nico schlief ich schließlich ein. Es war schon spät geworden und ich würde morgen echt brauchen, um aus den Federn zu kommen.

Unsere Nachbarn sind Jungs...✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt