Kapitel 13

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~Nico~
Ich sah Sofia noch hinterher und beschloss dann auch mal nach Alex zu suchen, der wie vom Erdboden verschluckt war. Zuerst ging ich zur Bar, wo ich ihn aber nirgendwo entdecken konnte. Ich ließ meinen Blick über die Tanzfläche schweifen, doch auch da war er nicht. Als ich gerade auf dem Weg zum Männer Klo war, stolperte mir Alex schon förmlich in die Arme. „Hey Bro, ich muss dir unbedingt was erzählen!" Er zwinkerte mir vielsagend zu. „Ja, ich dir auch." „Na dann los!"

Nachdem wir problemlos ins Internat gelangt waren, ließen wir uns erschöpft auf unsere Betten fallen. „Das war ne Nacht..." „Oh ja." Erwiderte ich. „Also erzähl, was war bei dir so los?" Er sah mich interessiert an und wartete auf eine Antwort. „Sofia und ich haben uns geküsst." „Was?! Man, dann hast du es ja doch geschafft die Kleine rum zu kriegen. Ich wusste, du hast es drauf! Da bekommst du aber eine Belohnung für." Ich fing an zu grinsen und erwiderte: „Ja, ich bin halt der Beste... Und was ging bei dir ab? Ich hab dich gesucht, du warst plötzlich verschwunden." „Erinnerst du dich noch an die beiden Freundinnen von Sofia? Die Zwillinge?" Ich nickte zur Bestätigung. „Tjaaaa... Ich hab mit Viki auf der Toilette naja... Du weißt schon... n bisschen rumgemacht. Naja, Sex hatten wir noch nicht, aber das wird schon." „Was? Na du gehst ja ran!" Ich wackelte mit den Augenbrauen. „Ja, aber sie ist mir wichtig. Ich glaub, es ist ernst..." Alex fing an verträumt vor sich hin zu grinsen, weshalb ich laut auflachen musste. Er schmiss mir sein Kissen ins Gesicht und daraus wurde dann eine lustige Kissenschlacht.

Als wir dann endlich das Licht aus gemacht hatten und wieder in unseren Betten lagen, schweiften meine Gedanken wieder zu Sofia ab. War es mir mit ihr auch ernst? Ich wusste es nicht... Eigentlich wollte ich nur ein bisschen Spaß haben, den ich auch noch bekommen würde. Aber irgendwie lag mir was an diesem Mädchen. Ich wusste nicht was es war, aber ich wollte sie unbedingt wieder sehen.

~Sofia~
Wir schlichen durch die Flure des Internats und hofften, dass uns niemand erwischen würde. Plötzlich ging das Licht an und ich musste mir ein Schreien verkneifen. Panisch guckten Viki und ich uns um, wo wir uns verstecken könnten. Sie tippte mich an und zeigte auf die Gardinen. Ok, ein Versuch war es Wert... Wir schlichen dahinter und warteten ab. Unsere Direktorin kam um die Ecke und schaute sich misstrauisch um. Ich betete innerlich, dass sie uns nicht entdecken würde. Aber wie so oft erhörte niemand mein Gebet, denn sie kam genau auf uns zu. Mit einem Ruck zog sie die Gardine zur Seite und guckte uns mit einem wütenden Blick an. Wenn Blicke töten könnten, dann wären wir schon doppelt und dreifach tot. „Was macht ihr zu dieser späten Stunde noch hier?!", schrie sie uns schon fast an. „Ähm...", war das einzige, was ich herausbrachte. Sie zog eine Augenbraue in die Höhe und musterte uns. „Das gibt Strafarbeiten für euch beide! Morgen um Punkt 08:00 Uhr kommt ihr in mein Büro. Die erste Stunde fällt für euch aus!" Mit diesen Worten drehte sie sich um und verschwand genauso schnell, wie sie gekommen war. „Na wenigstens etwas...", seufzte Viki. Ich sah sie unverständlich an, denn ich verstand nicht, was sie daran gut fand. „Wir haben morgen in der ersten Stunde Mathe!" Sie kicherte und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Dann machten wir uns auf den Weg zu unserem Zimmer, um uns nicht noch mehr Ärger einzufangen.

Pünktlich um 08:00 Uhr standen wir im Büro der Direktorin und waren sichtlich nervös. „Also... Ich hab mir eine nette Aufgabe für euch überlegt. Da unser Schulhof keine Reinigung gebrauchen kann, hab ich mit dem Direktor vom Jungs-Internat gesprochen. Die bräuchten dringend jemanden, der dort alles wieder in Form bringt." Ich riss geschockt die Augen auf. „Aber aber..." „Nichts aber! Ihr tut, was ich euch gesagt habe!", unterbrach sie mich in einem strengen Ton. „Ihr könnt gleich beginnen. Der Unterricht fällt heute für euch aus." Sie zeigte uns mit einer Handbewegung, dass wir den Raum verlassen sollten.

„Also ich find die Strafe nicht so schlimm.", sagte Viki, als wir auf dem Weg zum Jungs-Internat waren. Ich zuckte nur mit den Schultern. Ok, ich hätte eine schlimmere Strafe erwartet, doch ich hatte irgendwie ein mulmiges Gefühl bei der Sache. Nico war auf diesem Internat und ich wusste nicht warum, aber ich hatte Angst vor unserem Wiedersehen. Viki hingegen schien sich riesig zu freuen Alex wieder zu sehen, was verständlich war.

Unsere Nachbarn sind Jungs...✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt