Unsere Nachbarn sind Jungs...✔️

Kapitel 11

~Sofia~
Der Rest der Woche ging schnell vorüber. Ich hatte gar nicht die Zeit noch einmal an den Strand oder ins Dorf zu gehen, da wir echt viel für die Schule machen mussten. Nico hatte mir bisher nicht geschrieben. Vielleicht war es auch besser so... Dann würde ich ihm nicht noch näher kommen. Trotzdem breitete sich Enttäuschung in mir aus. Gedankenverloren hing ich über dem Mathe Buch und kam einfach nicht weiter. Außerdem schweiften meine Gedanken immer wieder zu Nico... Verdammt, der konnte mir doch nicht so wichtig sein! Ich kannte ihn gerade mal seit n paar Tagen! Und ich hatte beschlossen, mich von Jungs fern zu halten. Was wurde jetzt daraus? Richtig... Nichts! Ich hatte mich ohne es zu wollen in ihn verlie... Stop! Was?! Das stimmte doch gar nicht! Was ging nur gerade für eine Scheiße in meinem Kopf vor?!

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und ich schrie laut auf. „Chill, wir sind's nur." Lachte Viki mich aus und Antonia stieg mit ein. „Man, erschreckt mich doch nicht so! Könnt ihr nicht mal wie normale Menschen durch die Tür gehen?" Sie grinsten und zuckten bloß mit den Schultern. „Heute Abend steigt ne riesen Party in so nem kleinen Club hier in der Nähe!", schrie Antonia aufgeregt. „Hier gibt es einen Club?" Ich guckte die beiden zweifelnd an, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass es auf dieser Insel einen Club gab. „Ja!", sagte nun Viki. „Hmmm, ich muss noch voll viel für Mathe lernen..." Ich sah wieder bedrückt zu meinem Mathebuch vor mir. „Ach komm, du kannst ja morgen noch lernen. Für heute ist erstmal genug! Außerdem ist morgen Sonntag und wir können ausschlafen!!!" Viki sah mich bittend an. „Na schön..." „Jaaa!" Schrieen Viki und Antonia im Chor. „Aber wir bleiben nicht allzu lange!" „Ja ja schon klar.", sagte Antonia freudig, während sie schon mit dem Kopf in ihrem Kleiderschrank hing. Ich musste bei dem Anblick grinsen. Anschließend machte ich mich dann auch fertig und wir gingen los. Eigentlich hatte ich kein gutes Gefühl dabei auf diese Party zu gehen. „Wenn wir erwischt werden, sind wir dran!", flüsterte ich den Zwillingen zu. „Ach hab dich nicht so!", erwiderte Viki. Antonia nickte ihr nur zustimmend zu. Na toll...

Endlich waren wir vor dem Club angekommen und stellten uns in die Schlange. Es war leider sehr viel los, weil es Samstag Nacht war. Außerdem schätzte ich, war das der einzige Club auf der ganzen Insel. Da freuten sich die Leute mal über n bisschen Party. Ich meine, ich hatte keine Ahnung, aber das war die logischste Erklärung für das Getummel.

Nach langem warten waren wir im Club. Die Luft war stickig und die Musik viel zu laut. Viki und Antonia schien das nicht zu stören. Sie rannten sofort auf die Tanzfläche und bewegten ihre Körper sexy zur Musik. Also eins musste man den beiden lassen... Sie hatten hammer Körper. Dazu sahen sie einfach noch klasse aus. Der Traum eines jeden Mannes! Tja, ich dagegen war eine Null... Deswegen hatte ich auch nicht verstanden, dass Nico ausgerechnet an mir Interesse hatte. Neben den beiden ging ich doch völlig unter! Oder? Irgendwas musste ihn wohl angezogen haben... Warum dachte ich denn jetzt darüber nach? Er war ein Arsch! Er hatte mir nicht mal geschrieben. Wahrscheinlich war das für ihn alles nur ein Witz... Auch, wenn eigentlich noch gar nichts passiert war... Nichtmal ein Kuss... Warum machte ich mir dann überhaupt Gedanken darüber? Warum war es so wichtig für mich? Hach, ich wusste es nicht.

Plötzlich legten sich zwei starke Hände um meine Taille. „Na Süße... Was machst du denn hier so ganz alleine?", raunte eine raue Stimme an mein Ohr, so dass ich Gänsehaut bekam. Alleine? Was? Ich sah mich blitzschnell um. Oh nein! Die Zwillinge waren verschwunden. Warum sagten sie mir nicht Bescheid, wenn sie gehen wollten? „Ähm, eigentlich bin ich mit Viki und Antonia hier, aber keine Ahnung, wo die sich gerade rum treiben..." Ich seufzte. „Hmm, könnte ich dir dann vielleicht Gesellschaft leisten?" Er leckte sich verführerisch über die Lippen. Nein! Ich musste stark bleiben! „Du hast es ja nicht mal für nötig gehalten mir zu schreiben!" Ups... Das klang jetzt zu vorwurfsvoll... „Aha... Hast du etwa auf eine Nachricht von mir gewartet?" Ein schelmisches Grinsen umspielte seine Lippen. „Nein! Ich wollte damit nur sagen, dass du jetzt auch nicht mehr ankommen brauchst." „Also bist du doch traurig, dass ich dir nicht geschrieben habe!" Er fing lauthals an zu lachen. Oh Gott, hatte dieser Junge ein schönes Lachen... Ich schüttelte leicht den Kopf, um diese Gedanken zu vertreiben. „Es tut mir leid... Ich hab deine Nummer aus Versehen gelöscht und hab dich immer am Strand und in der Eisdiele gesucht, aber du warst nie da." Er sah mich mit einem ehrlichen Blick an. Jedenfalls glaubte ich das, hier war leider nicht so gutes Licht. Doch ich war mir sicher! Er meinte es ernst.