Unsere Nachbarn sind Jungs...✔️

Kapitel 19

~Sofia~
Viki hatte doch tatsächlich das Glück, mit ihrer Gruppe ans Meer zu fahren und schwimmen zu gehen. Wie unfair war das denn?! Natürlich hatte ich mal wieder Pech. Eine Lehrerin, um die 30 kam auf uns zu und stellte sich vor. „Hallo. Ich bin Frau Domino und ich werde heute mit euch die 4 Stunden Sport machen. Wir gehen in den Wald und machen Ausdauerlauf. So seid ihr auch vor der Sonne geschützt." Für diese Sätze hatte sie gefühlt 20 Minuten gebraucht. Man war die motiviert! Außerdem... Gab es hier eigentlich auch normale Nachnamen? Domino, Schlingenstein, Helmsied... Was kam als nächstes?

Ausdauer. Genau mein Ding! Ich hoffe, man bemerkt die Ironie... Was war das denn für ne Scheiße? Ich hatte die Ausdauer einer Schnecke! Und das war ernst gemeint. Die drei Grazien neben mir freuten sich aber sichtlich auf den Lauf. Sie sahen sehr sportlich und durchtrainiert aus, hingegen ich aussah wie ein Lauch auf zwei Beinen. Ich beobachtete die drei aus dem Augenwinkel. Helene war das Mädchen, mit dem ich am Frühstückstisch gesprochen hatte. Naja, gesprochen ist übertrieben... Luna hatte lange Beine, blonde Engelshaare, die ihr bis zum Arsch gingen und blaue Augen. Hübsch, aber billig. Sie hatte mindestens genauso viel Make Up drauf wie ihre beiden Freundinnen und das war echt viel. Genau wie Helene hatte auch sie Gelnägel. Stella war sehr groß und zierlich und man konnte ihr ansehen, dass sie viel Sport trieb. Sie hatte braune, glatte Haare, die ihr bis zur Schulter reichten. Anders als Helene und Luna hatte sie natürliche Nägel und Wimpern. Sie wirkten alle samt ziemlich eingebildet und ich freute mich jetzt schon auf 4 Stunden Sport mit denen. „Läufst du immer so rum?" Helene warf mir einen abwertenden Blick zu. Was war denn an meinen Klamotten falsch? Ich hatte eine graue Jogginghose von Adidas an und ein einfaches, etwas längeres weißes T-shirt. „Ne, dass sind meine Sportsachen. Und du? Bist du immer in Pink oder kennst du auch andere Farben?" Wenn sie dachte, ich würde kein Kontra geben, dann hatte sie sich geschnitten. Nicht mit mir! „Phe!" Sie und ihre beiden Freundinnen sahen mich empört an. Wahrscheinlich waren sie es nicht gewohnt, dass man ihnen die Stirn bot. Den Rest des Weges zum Wald ignorierten sie mich.

„So da wären wir.", sagte Frau Domino. „Also dann vier Runden bitte. Auf der Strecke sind Wegweiser, damit ihr euch nicht verlauft." Sie klatschte in die Hände und wir joggten los. Also ich joggte, Helene, Luna und Stella rasten wie die Irren voran und waren mir nichts dir nichts zwischen den Bäumen verschwunden. Schon nach der ersten Runde war ich komplett fertig und hatte gar keinen Bock mehr auf den Tag. Als mir dann noch einfiel, dass wir am Montag eine Mathe Arbeit schrieben und ich noch überhaupt nicht gelernt hatte und dies nun heute und morgen tun müsste, rutschte meine Laune noch tiefer in den Keller.