~Sofia~
Zwei Wochen später saß ich dann im Auto auf dem Weg zum Internat. Als ich mich von Pia verabschiedet hatte, hatte ich mega doll geweint und sie genauso. Sie würde mir einfach so unbeschreiblich fehlen... Nach 7 Stunden kam ich auf der wunderschönen Insel Sylt an. Meine Eltern hatten mich an der Fähre verabschiedet und jetzt wartete ich auf eine Lehrerin, die sich dazu bereit erklärt hatte, mich abzuholen. Ihr Name war Frau Schlingenstein. Irgendwie ulkig...Nach 20 Minuten warten, sah ich zwischen den Menschen eine Frau, die ein Schild in der Hand hielt mit der Aufschrift: „Sofia Lehmbach. Mädchen Internat Sylt." Ich ging auf sie zu. Auf den ersten Blick sah sie ziemlich streng aus und ich hoffte, dass sie trotzdem nett war. „Hallo, ich bin Sofia." Ich lächelte sie höflich an. „Sofia Lehmbach?" Ne weißt'e. Was für ne dumme Frage. „Ähm ja." „Ok, dann kommen Sie bitte mit." Ohne eine Antwort abzuwarten stolzierte sie an mir vorbei zum Parkplatz. Okay... Sie machte jetzt nicht den sympathischsten Eindruck. Und sie siezte mich. Was glaubte sie, wie alt ich war? Hatten die keine Akte oder sowas von mir? Ziemlich komisch, doch ich folgte ihr schnell, damit ich sie nicht aus den Augen verlor.
Wir brauchten ca. eine halbe Stunde bis zum Internat. Die Häuschen hier waren wirklich süß. Als wir in die Einfahrt zum Internat fuhren, fiel mir eine wunderschöne Burg auf, die genau gegenüber von unserem Internat war. Ich wollte unbedingt wissen, was es mit ihr auf sich hatte, doch ein bisschen musste ich mich noch gedulden. Wir stiegen aus und das erste, was mir auffiel war, dass es super leise war. Niemand war auf dem Hof unterwegs. Das Internat sah von außen echt verlassen aus. Das änderte sich aber schlagartig, als wir ins Innere traten. Überall rannten Mädchen rum und es war Ohrenbetäubend laut. Wow! Waren die Wände aus Stahl oder warum hatte man davon draußen nichts gehört?!
Frau Schlingenstein deutete mir an, dass ich ihr folgen sollte. Das tat ich auch sofort, um ihre sowieso schon schlechte Laune nicht noch tiefer in den Keller zu ziehen. Wir drängelten uns durch die schmalen Gänge, bis wir schließlich vorm Direktorat standen. „So, ich muss wieder in den Unterricht. Frau Helmsied wird sich jetzt um sie kümmern." Ohne eine Antwort meinerseits abzuwarten drehte sie sich um und war kurz darauf im Getummel verschwunden. Also eins war klar... Sie würde nicht meine Lieblings Lehrerin werden!
Ich betrat das Direktorat mit einem guten Gefühl, welches sofort verflog, als mich eine krächzige Stimme anmeckerte: „Hast du schonmal was von anklopfen gehört?!" Sie sah mich wütend an. Ich verdrehte die Augen. Dann ging ich nochmal raus, schloss die Tür, klopfte und trat dann noch einmal ins Zimmer vor die Direktorin. Sie sah mich verdattert an und fühlte sich glaube ich ziemlich verarscht. Aber egal... Ich setzte mich einfach auf einen der Stühle vor sie, weil sie stumm blieb und mich einfach nur anstarrte, als wäre ich von einem anderen Planeten. Sie fing sich wieder und räusperte sich dann. „Du weißt, dass ein schlechtes Verhalten hier nicht gewünscht ist oder?" Sie sah mich prüfend durch ihre Harry Potter Brille an. Ich nickte. „Ist mir klar, dass haben Sie schon am Telefon gesagt. Ich denke, ich hab es verstanden und Sie müssen sich nicht wiederholen." Ihre Kinnlade klappte runter und sie starrte mich abermals an. Ich wusste, dass man eigentlich nicht so mit der Direktorin redete, doch ich hasste es, wenn man mit mir sprach, als wär ich drei Jahre alt. Frau Helmsied räusperte sich und sagte dann: „Nun gut... Dein Zimmer ist im dritten Stock. Du teilst es dir mit Antonia und Viktoria. Der Unterricht beginnt jeden Morgen um 8:30 Uhr. Samstag heißt es um 9:00 Uhr Treffen auf dem Hof und dann werdet ihr in kleine Gruppen aufgeteilt und macht 4 Stunden viele verschiedene sportliche Aktivitäten. Sonntag habt ihr frei. Du darfst unser Gelände nicht verlassen. Es sei denn, ein Erwachsener ist mit bei oder du fragst bei mir um Erlaubnis. Alles klar?" Sie musterte mich durchdringend. Ich zuckte bloß mit den Schultern. „Ist nicht schwer zu verstehen. Was ist meine Zimmernummer?" „310" Ich nickte Frau Helmsied noch einmal zu und verließ dann den Raum. Na das würde lustig werden... Ich hoffte inständig, dass wenigstens die Mädchen hier nett waren, sonst war ich am Arsch!
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Unsere Nachbarn sind Jungs...✔️
RomanceSofia hatte die Nase voll von Jungs! Nach dem Vorfall an ihrer alten Schule wechselte sie auf ein Mädchen Internat. Eigentlich perfekt... Wäre da nicht die mysteriöse Burg gegenüber, die sich dann als Jungs Internat entpuppte... ››Alle Rechte bis au...