Nach einer halben Ewigkeit ist Paddy dann endlich wieder Zuhause und ich helfe ihm, den Rest der Möbel in mein Zimmer zu schleppen. Wenn wir uns beeilen, könnten wir es schaffen, bis heute das Zimmer fertig eingerichtet zu haben, sodass ich heute Nacht in meinem neuen Bett schlafen kann. Als alle Möbel in meinem Zimmer sind sieht Paddy sich um.
"Na, du hast ja schon die zwei Regale fertig. Wollen wir sie gleich aufstellen? Dann liegen sie nicht mehr im Weg.", fragt er mich, geht aber währenddessen schon zu einem der Regale, um es anzuheben. Ich helfe ihm und dirigiere ihn ein wenig herum, bis das Regal dort an der Wand steht wo ich es haben will. Das zweite stellen wir daneben und schon sieht der Raum gleich etwas voller aus. Ich beuge mich wieder über den Schreibtisch und Paddy geht mir kurzfristig zur Hand. nachdem ich den Tisch auch aus den Weg geschaffen habe und den dazugehörigen Stuhl davor platziert habe, packe ich die Einzelteile meines Schranks aus und beginne sie zu verbinden. Es ist sehr ähnlich wie bei den Regalen, weshalb Paddy beschließt sich schon mal mit dem Bett zu befassen. Als wir endlich fertig sind beginnt es draußen bereits zu dämmern, aber das Ergebnis, mit dem ich ziemlich zufrieden bin, kann sich sehen lassen. Das Bett ist unter die Schräge gerückt und der Schreibtisch befindet sich neben der Tür, sodass das Tageslicht vom Fenster perfekt darauf scheinen kann. Der große Schrank steht auf der anderen Seite des Zimmers, wo er beinahe die komplette Wand einnimmt, aber für die Regale haben wir neben dem Fenstersitz und dem Schreibtisch noch Platz gefunden. Ohne Gegenstände sieht der Raum zwar immer noch etwas trostlos aus, aber Paddy hat mir versprochen, dass sich das bestimmt bald ändern wird.
Nachdem Paddy mich alleine gelassen hat, räume ich meinen Koffer aus und hieve ihn danach ins obere Fach meines Schranks. Nächste Woche werde ich ihn sowieso wieder brauchen, wenn wir zur Beerdigung meiner Mutter fahren. Die Grabrede! schießt es mir durch den Kopf. Ich sollte sie weiterschreiben, sodass ich sie noch Paddy zeigen kann und mich nicht bei der Beerdigung blamiere. Was ich aufgrund meiner Nervosität vermutlich auf jeden Fall machen werde. Ich setze mich an meinen neuen Schreibtisch, um mit Papier und Stift meine bereits geschriebenen Passagen zu übertragen. Ich passe sie noch etwas an und bringe sie in die richtige Reihenfolge, bevor ich noch einige Lücken fülle und Absätze hinzufüge. Als Paddy mich zum Essen ruft, lasse ich meine Arbeit liegen und gehe zu ihm nach unten.
Nach einer kurzen Brotzeit steige ich wieder die Treppe nach oben in den ersten Stock. Ich nehme mir meinen Schlafanzug vom Bett und gehe ins Bad um zu duschen. Als das warme Wasser auf meine Haut trifft, passiert der ganze Tag vor meinem inneren Auge Revue und Dankbarkeit gegenüber meines Vaters durchströmt mich. Er hat innerhalb der letzten Tage so viel für mich getan und auch enorm viel Geld für mich ausgegeben. Mir gefällt es hier wirklich und auch wenn ich Mama vermisse, findet ein Teil in mir es auch toll endlich meinen Vater zu kennen und auch die Möglichkeit u haben bei ihm aufzuwachsen. Ich bin zwar schon sechzehn, aber trotzdem habe ich das Gefühl manchmal bin ich noch ein Kind. Ich wasche mich schnell und steige anschließend wieder aus der Dusche. Ich habe beschlossen den Rest des Abends mit Paddy zu verbringen, weshalb ich, nachdem ich mich angezogen habe, wieder nach unten gehe. Ich kann ihn zu Beginn nicht finden, aber als ich wieder verwirrt im Flur stehe, kann ich eine Gitarre aus dem Arbeitszimmer hören. Die Tür ist geschlossen, sodass ich nach kurzem Zögern leise gegen das Holz klopfe.
"Komm ruhig rein!", bittet Paddy mich und die Gitarre verstummt. Ich drücke die Klinke herunter und trete vorsichtig, aber trotzdem neugierig, ein. Der Raum wird von einer Lampe in warmen Licht beleuchtet. Ein Tisch mit einem Computer und einem mit Ordnern vollgepackten Regal stehen an einer Wand gegenüber einer kleinen Couch, auf welcher Paddy sitzt. Er hat seine Gitarre immer noch über sein Bein gelegt, an dem Schreibtisch neben ihm liegen einige Blätter. Als ich einen genaueren Blick darauf werfe, kann ich ein paar Liedzeilen und Akkorde erkennen.
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Bigger Life || Michael Patrick Kelly | ✔
FanfictionJessica, Teenager und frisch gebackenes Waisenkind. Wenn es da nicht ihren Vater gäbe, welchen sie nicht kennt, aber der kurzfristig beschließt sie bei sich aufzunehmen. Sie kennt nicht einmal seinen Namen: Michael Patrick Kelly.