S E C H S .

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Codac McAdams.

Ich kann es nicht glauben. Ich habe mich eben mit Eliana unterhalten als ob wir uns schon lange kennen würden. Sie war so offen und freundlich, wie ich es mir immer vorgestellt habe. Sie hatte dieses unglaubliche Strahlen in in ihren Augen als sie mir über sich erzählt hat. Aber wieso muss sie gehen? Wer hat ihr geschrieben? Was denkt sie von mir? Ich hoffe doch nur gutes.

Langsam erhebe ich mich von der Bank und jogge weiter meine ursprünglich geplante Route. Auf dem Weg nachhause denke ich nochmal über einiges nach. Wie sehe die Situation heute aus wenn Ezra sie nicht in mein Box Studio bestellt hätte? Hätte ich die Eier dazu sie anzusprechen? Ich muss über diesen Gedanken lachen. Ich bin laut der Presse ein gefühlskalter Profi Boxer der noch nie mit einer Frau gesichtet wurde. Alle haben Respekt von mir und denken ich würde bei dem kleinsten Fehler wie eine Bombe hoch gehen und aggressiv werden. Naja das stimmt ja auch ein bisschen. Ich gehe zwar nicht bei Kleinigkeiten in die Luft, aber sobald mich jemand provoziert oder Menschen, die mir wichtig sind, beleidigen, reagiere ich ziemlich empfindlich und löse diese Konflikte meistens mit Gewalt. Kurz flackern Bruchstücke meiner Vergangenheit auf.

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"Na du hässlicher Fettsack, hat Mommy dir heute auch genug zuessen mitgegeben? Wir wollen ja nicht, dass du verhungerst" macht sich Tyler über mich lustig. Alle fangen an zu lachen und schubsen mich hin und her. Wieso schubsen sie mich? Ich habe ihnen doch nie was getan.

"Wollen wir mal gucken ob dir dein Gewicht als Schutzschild dient" sagt einer von Tylers Freunden und schlägt mir in den Magen. Ich keuche und falle zu Boden. Mein Oberkörper fängt an zu schmerzen. Ich möchte aufstehen und mich wehren aber ich kann nicht.

Auf einmal fangen alle an mich zu treten und ich halte meine Arme vor mein Gesicht damit sie mich nicht im Gesicht verletzten oder meinen Kopf treffen. Ich fühle mich so schwach. Wieso tun sie das? Es tut alles weh. Ich habe schmerzen. Sie hören nicht auf und irgendwann traue ich mich nicht mehr hochzugucken. Ich fühle mich immer schwächer. Meine Augenlieder flattern und ich habe schon angst mein Bewusstsein zu verlieren. Sie treten immer weiter. Kurz bevor ich Ohnmächtig werde höre ich wie jemand sie anschreit damit aufzuhören.

Ein Mädchen. Meine Retterin.

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Ich versuche die Erinnerung zu verdrängen und öffne die Tür zu meinem Appartement. Dieser Tag war das Ende des Mobbings. Das schwor ich mir. Als ich im Krankenhaus wach wurde, sagten sie ich hätte Glück, dass man mir geholfen hatte, da ich ansonsten mit einer Lehmung oder einer Behinderung rechnen hätte können. Sie sagten mir mich hätte ein Mädchen gerettet. Sie hätte den Krankenwagen gerufen, Lehrer benachrichtigt und hätte im Krankenhaus gewartet bis die Ärzte ihr versichert hätten, dass es mir gut ginge.

Das war der Tag an dem ich beschloss mich zu ändern. Ich wollte nicht mehr schwach sein. Ich wollte dass andere Respekt vor mir hatten, dass ich mich und andere beschützen konnte. An dem Tag schwor ich mir, mich bei meiner Retterin zu bedanken.

Heute weiß ich nur nicht, wie ich mich bei ihr bedanken soll.

O N L Y    Y O U .Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt