F Ü N F Z E H N.

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Codac McAdams.

Endlich ist das Training vorbei. Es ist nicht so, dass ich es hasse zu trainieren, sogar ganz im Gegenteil, ich liebe das Training, aber nachhause zu kommen und einfach eine Dusche genießen zu können ist einfach alles was ich gerade möchte und brauche. Ich hatte vor einigen Stunden einen Kampf gegen irgendeinen Tyson Smith. Einen Möchtegern Boxer. Der Kampf war der wahrscheinlich kürzeste den ich je hatte. Was eine Memme. Nach dem ich gegen ihn natürlich gewonnen habe, ist er sauer abgehauen und auch sein Manager war nicht gerade glücklich. Aber was hat er sich gedacht, wenn er gegen mich, Codac McAdams, kämpfen und auch noch gewinnen möchte? Ich habe weder einen Kratzer noch einen blauen Fleck bekommen und allein das zeigt doch allen wie viel Chance er gegen mich hatte. Und zwar keine.

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Nach der Dusche fühle ich mich erfrischt. Ein Blick auf meine Wanduhr im Wohnzimmer verrät mir, dass wir bereits 23:34 haben. Eigentlich könnte ich jetzt schlafen gehen, nur leider bin ich nicht einmal ein wenig müde. Also schmeiße ich mich auf mein Sofa im Wohnzimmer und schalte den Fernseher an. Wann habe ich das letzte mal einfach auf dem Sofa gelegen und fern gesehen? Als Eliana mir abgesagt hat und ich mich mit Ezra getroffen habe. Das ist nun genau zwei Tage her und schon fast eine Woche, wo ich sie nicht ein einziges mal gesehen habe. Diese Woche war die anstrengendste, die ich je hatte. Klar, man kann sagen, dass ich bevor ich Eliana gekannt habe, auch 'normal' leben konnte ohne sie ständig zu vermissen oder an sie zu denken. Aber seit dem ich Eliana das erste mal gesehen habe ging sie mir nicht mehr aus dem Kopf und die Tatsache, dass ich sie schon mehrmals im Arm hatte und ihren Duft einatmen konnte macht die Situation auch nicht besser. Die letzten Tage haben wir immer wieder miteinander über belangloses geschrieben und hin und wieder telefoniert. Doch schon seit heute morgen hat sie mir weder geschrieben noch auf mein Guten Morgen geantwortet. Vielleicht hat sie gerade einfach nur Stress oder unternimmt etwas mit ihrer Familie? 

Ich merke gar nicht wie ich abdrifte und wieder einmal über Eliana nach denke.

Ein vibrieren auf meiner Brust weckt mich aus meinem Schlaf. Anscheinend bin ich auf dem Sofa eingeschlafen, da der Fernseher noch an ist und gerade irgend eine Fernseh Show läuft. Ein weiteres Vibrieren lässt mich wieder auf meine Brust hinuntergucken. Mein Handy blinckt und signaliesiert mir, dass ich angerufen werde. Ohne darauf zu achten, wer es ist gehe ich dran und muss mir ein gähnen unterdrücken.

: "Hallo?"

Ich höre nur ein leises Schluchzen. Warte was !? Ein Blick auf mein Handy verrät mir, dass es Eliana ist, die mich angerufen hat.

: "Eliana? Eliana, was ist los? Geht es dir gut?" frage ich sie weiter und höre wieder einen Schluchzer. Mein Herz zieht sich bei diesem Geräusch zusammen. 

: "Eliana, Engel, bitte sag etwas. Ich mache mir sorgen um dich" flehe ich sie schon beinahe an und erhebe mich von dem Sofa. Mit einer Hand fahre ich mir durch die Haare und überlege was ich jetzt mache. 

: "Engel, ich mache mich jetzt auf den Weg zu dir, in Ordnung? Bitte bleib da wo du bist. Bist du schon zuhause?" versuche ich sie zu beruhigen. Ihr weinen lässt mein Herz bluten. Wieso kann ich nicht ihren Schmerz auf mich nehmen?

: "J- Ja ich b-bin zuhau- se" schluchzt sie leise in das Handy. Beinahe hätte ich es nicht gehört.

: "Ok gib mir fünf Minuten. Bleib am Telefon, ich bin schon auf dem Weg." beruhige ich sie hoffentlich. So schnell ich kann fahre ich durch die Stadt auf direktem Weg zu ihr. Nur noch ein paar hundert meter.

: "Eliana, ich bin jetzt da. Ka- Schaffst du es mir die Tür zu öffnen?" frage ich sie schnell und nehme mehrere Stufen gleichzeitig bis ich an ihrer Tür stehe. 

: "Engel?" flüstere ich leise ins Telefon und hoffe inständig, dass die Tür sich jeden Moment öffnet und ich ihr helfen kann. 

Durch ein Geräusch wird meine Aufmerksamkeit zur Tür gelenkt. 

Eliana steht dort an der Tür mit roten, geschwollenen Augen und Tränen fließen ihr die Wangen herunter. Mein Herz bricht. Sie trägt einen langen, engen Pullover und eine einfache Leggings. 

Ich zögere keinen Moment, als ich die Tür weiter öffne, in die Wohnung hereintrete und sie fest an mich ziehe. Sie krallt sich sofort in meinen Pullover und fängt an lauter zu weinen. 

"Shh shh alles wird gut. Ich bin bei dir." versuche ich sie zu beruhigen und streichle über ihren Rücken. Sie drückt sich noch enger an mich. 

"Wer hat dir weh getan? Ich mache diese Person fertig!" sage ich eher zu mir als zu ihr.

Ich möchte sie gerade in meine Arme hochheben, als sie sich noch mehr an mich drückt und ihren Kopf schüttelt.

"Bleib" Es war so leise, dass ich es beinahe nicht gehört habe.

"Ich bleibe. Ich möchte dich nur in dein Schlafzimmer bringen." flüstere ich ihr leise zu. Sie soll nicht denken, dass ich sie jemals verlassen sollte.

"Bitte, bitte komm mit" Wieder nur ein flüstern.

"Ich werde bei dir bleiben. Für immer." verspreche ich ihr und trage sie in Richtung, wie ich es zumindest glaube, Schlafzimmer. Sie klammert sich an mich, legt die Beine um meine Hüfte, schlingt ihre Arme stärker um meinen Hals und drückt ihren Kopf in meine Halsbeuge.  Obwohl es gerade wichtigeres gibt, gönne ich mir einen Moment, einen ganz kurzen nur, in dem ich ihre Berührungen auf meinem Körper genieße. Doch ich muss ihr Wohlergehen meinen Bedürfnissen höher stellen. 

In ihrem Zimmer angekommen schließe ich die Tür und gehe Richtung Bett. Sie sieht komplett fertig aus und ich glaube nicht, dass es in ihren Sachen bequem ist zu schlafen.

"Eliana? Kannst du mich kurz loslassen damit du dir was anderes anziehen kannst? Ich glaube nicht, dass du so gut schlafen kannst" Sie schüttelt ihren Kopf.

"Vertrau mir. Ich werde dir helfen" beruhige ich sie und streiche  über ihren Rücken. Sie nickt und löst sich langsam von mir. Ich ziehe mir schnell meinen Pullover aus, der selbst mir zu groß ist. Danach greife ich nach dem Saum ihres Shirts, gucke ihr dabei in die Augen um ihr zu zeigen, dass ich die Situation nicht ausnutzen möchte und ziehe es langsam hoch. Kurz versteift sie sich, entspannt sich aber nachdem ich ihr ein liebevolles Lächeln geschenkt habe. Nach dem ich ihr das Shirt ausgezogen habe drehe ich meinen Kopf zur Seite und greife mit meinen Händen nach dem Verschluss ihres BH's , öffne ihn und streife ihn ihr von ihrem Körper. Im nächsten Moment greife ich nach meinem Pullover und ziehe ihn ihr über den Kopf. Ich ziehe noch kurz meine Schuhe und Jeans aus, lege meinen Autoschlüssel und mein Handy auf ihrem Nachttisch ab und stehe in lediglich einer Boxershort vor ihr. Da mich das nicht stört gehe ich auf Eliana zu und ziehe sie auf mich drauf. Sie umklammert mich sofort ein wenig fester und legt ihren Kopf in meine Halsbeuge. 

Ich streiche ihr immer wieder über ihren Rücken und bemerke wie sie immer schläfriger wird.

"Ich werde dich immer beschützen. Es tut mir so leid, dass ich zu spät kam mein Engel. Sag mir nur einen Namen und ich mache diese Person fertig! Niemand tut meiner Frau weh!" murmele ich in die Haare von Eliana, ziehe sie noch enger an meinen Körper mit der Hoffnung sie von der bösen Außenwelt abschatten zu können und hauche ihr einen Kuss auf den Kopf.

Was hat man dir nur angetan?

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