fall in love with me I

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Das Treffen sollte wirklich nicht das letzte sein, die nächsten Wochen trafen sich Simon und Taddl immer öfter. Mal waren sie beide bei Simon, mal bei Taddl, teils trafen sie sich aber auch draußen und unternahmen etwas.
Im Moment lag Simon gerade mit Taddl auf dessen Bett. Sie unterhielten sich über Gott und die Welt, während sie beide die Decke anstarrten.

Irgendwann hatten sie sich beide nichts mehr zu sagen und ein Schweigen entstand, doch es war keinesfalls unangenehm. Nach mehreren Minuten fing Simon einfach an vor sich hinzusummen, was sich irgendwann zu einem Singen entwickelte. Warum er damit anfing wusste er wirklich nicht. Leise fing er an die Melodie von 'blister' zu summen, bis er irgendwann anfing zu singen.

"Für dich bin ich alles was du willst
Diese Drogen geben dir nicht was du brauchst
Ich will mit dir durch die Städte geh'n
Mit dir alles erleben
Ich geb ein Shoutout an den Drugstore
Hundertzwanzig Milligramm Survival in 'nem Blister"

Als Simon den letzten Ton gesungen hatte, sah er zur Seite zu Taddl, welcher ihn anscheinend die ganze Zeit angestarrt hatte. "Du hast so eine unglaublich schöne Stimme, weißt du das?", sagte er nach einer kurzen Weile. Simon wurde daraufhin leicht rot und brachte nur ein "Danke..." zustande. "Singst du noch etwas für mich?", fragte Taddl. "Kann ich machen.", gab Simon zurück und fing an 'ride or die' zu singen.

"She's been around for weeks
Crazy how you make me so soft
You're the only one I really love
Basic tunes strumming my guitar
It's not in tune, no, when I see your beautiful eyes
I feel the change in my mood
Early in the morning
I'm texting something about you for real
I just wanna tell you you're something special
You're my ride or die baby
You're my ride or die
[...]"

"Ich liebe deine Stimme, Simon.", Taddl konnte das nicht oft genug wiederholen. "Du hast so eine gefühlvolle aber trotzdem auch beruhigende Stimme und gerade das liebe ich daran so." "Danke..?", erwiderte Simon, da er mit so Komplimenten irgendwie so überhaupt nicht umgehen konnte.

Wieder entstand eine Stille, in der beide einfach nur nachdachten. Taddl dachte über Simon und ihn nach. Er war sich schon seit einigen Tagen sicher, dass er mehr als Freundschaft für den dünnen, blonden Jungen empfand. Und er war sich auch sicher, dass seine Chancen nicht einmal so schlecht standen. Simon musste nur endlich lernen sich und seine Sexualität zu akzeptieren. Auch Simon dachte gerade über seine Beziehung zu Taddl nach. Er war hin- und hergerissen. Er hatte schon das Gefühl, dass Taddl ihm etwas mehr bedeutete, aber er war ja nicht schwul, zumindest redete er sich das immer noch ein.

"Es ist schon spät, willst du heute hier schlafen?", fragte Taddl irgendwann. "Wenn das für dich okay ist, gerne.", antwortete Simon. "Ich kann dir Sachen zum Schlafen geben, wenn du willst.", bot Taddl an. "Ein Pullover würde reichen." "Du schläfst im Pullover?" Simon nickte. "Meistens."
Daraufhin stand Taddl auf und nahm einen grauen Pullover aus seinem Schrank, welchen er Simon zuwarf. "Ich gehe noch schnell duschen.", sagte Taddl noch, ehe er aus dem Raum ging. Simon zog sich Taddls Pullover an, welcher zugegebenermaßen echt gemütlich war, und setzte sich dann wieder auf das Bett, während er auf Taddl wartete. Irgendwann kam ihm eine Idee für einen neuen Song. Irgendwie hatte er Lust über die Situation zwischen ihm und Taddl zu schreiben. Simon nahm sich also sein Handy und schrieb kurz seine Gedanken auf, da er ja im Moment kein Blatt Papier zur Verfügung hatte.

"Lieg mit dir auf deinem Bett, ich singe dir Songs
Für die Ewigkeit, du willst mich bei dir"

Mehr fiel ihm erstmal nicht ein, außerdem schrieb er ungern Texte am Handy. Kurz danach kam auch Taddl, nur in Jogginghose bekleidet, wieder. Dieser spürte sofort Simons Blick auf ihm, was ihn irgendwie leicht grinsen lies.

"Wo schlafe ich eigentlich?", fragte Simon nachdem er seinen Blick von Taddl lösen konnte. "Hier bei mir, wo denn sonst?" "Ich hätte gedacht, dass ich irgendwie auf dem Sofa schlafen kann...", erwiderte Simon. "Musst du nicht, oder hast du ein Problem damit mit mir in einem Bett zu schlafen?" "N-nein, aber ich bin nicht schwul." Als Simon das sagte, musste Taddl kurz auflachen. Wie oft wollte er das noch betonen, obwohl er selbst wusste, dass es gelogen war? "Jaja, ist okay.", gab Taddl, immer noch leicht lachend zurück, während er sich in sein Bett legte, was Simon ihm gleichtat, obwohl er sich mit einem riesigen Abstand zu Taddl hinlegte.

"Schlaf gut wavvybaby.", kam es irgendwann von Taddl. "Nacht.", grummelte Simon zurück, da er nicht wusste, was er von diesem Spitznamen halten sollte. Trotzdem musste er sich ein Lächeln verkneifen. Es dauerte nicht lange, bis die beiden eingeschlafen waren.

Am Morgen war es Taddl, welcher zuerst aufwachte. Simon hatte sich wohl im Schlaf in seine Richtung bewegt, er umarmte nun einen von Taddls Armen. Die dieser wusste, dass Simon das wohl ziemlich peinlich sein würde, befreite er vorsichtig seinen Arm aus Simons Griff und stand leise auf. Er griff sich noch sein Handy und verließ dann das Zimmer.

Im Wohnzimmer traf er auf Lu und Ardy, welche kuschelnd auf dem Sofa lagen und sich eine Serie ansahen. "Ihr seid schon wach?", fragte T. "Es ist halb Elf, T, du hast einfach nur extrem lange geschlafen. Ist der Kleine von gestern noch da?", erwiderte Ardy ohne seinen Blick von dem Fernseher zu lösen. "Ja, Simon schläft noch. Ich habe aber auch nicht vor ihn zu wecken, er hat in letzter Zeit ziemlich viel durchgemacht und benötigt deshalb dringend Schlaf. Habt ihr schon gefrühstückt?" "Ja, wir wussten nicht, wann du wach wirst, deshalb haben wir ohne dich gegessen, ich hoffe das war nicht schlimm.", mit diesen Worten sah Ardy von dem Fernseher auf, T lächelte ihn nur leicht an. "Nein, nein, alles gut, ich frühstücke nachher mit Simon. 

"Hm?", kam es von einer verschlafenen Stimme hinter ihm. "Oh, Simon, guten Morgen.", begrüßte Taddl Simon lächelnd. "Hast du gut geschlafen?", fragte er, Simon nickte nur. "Hast du Hunger? Komm wir essen Frühstück. Ohne eine Antwort abzuwarten, ging Taddl in die Küche, wo er Simon und ihm etwas zu Essen machte.

"Darf ich vielleicht noch duschen gehen?", fragte Simon schüchtern, nachdem sie fertig gegessen hatten. "Ja, natürlich.", erwiderte Taddl und zeigte Simon das Bad. Simon bedankte sich und ging duschen.

Zwanzig Minuten später, Taddl saß mittlerweile mit Luna und Ardy auf dem Sofa, rief Simon nach Taddl. Dieser stand auf und ging in Richtung des Bades, wo Simon seinen Kopf aus der Tür gestreckt hatte.

"Ähm, hast du vielleicht, naja... was zum Anziehen für mich?", fragte Simon, während seine Gesichtsfarbe immer mehr in den rötlichen Bereich wanderte. "Ja, warte, ich bringe dir was." Mit diesen Worten entfernte sich Taddl wieder vom Bad und kam kurz darauf mit Sachen für Simon zurück. "Hier.", er gab Simon die Sachen, welcher sich kurz bedankte und dann die Tür wieder schloss. 

Wenige Minuten später kam Simon wieder aus dem Bad, seine Haare waren noch leicht feucht, was Simon, in Kombination mit Taddls Sachen, wirklich süß aussehen ließ. "Möchtest du noch etwas hier bleiben?", fragte Taddl. "Eigentlich wollte ich mit der Bahn in etwa einer Stunde nach Hause  fahren, wenn das okay ist."  

Die verbleibende Zeit verbrachten die beiden zusammen mit Luna und Ardy, sie unterhielten sich größtenteils über Musik, gaben sich gegenseitig Tipps. Auch wenn es Simon nicht leicht fiel, neue Kontakte zu knüpfen, fühlte er sich bei den beiden nach einiger Zeit sogar relativ wohl, die beiden waren wirklich nette Menschen.

Auch als Simon wieder zuhause war, dachte er dauernd an den Tag, daran, dass er vielleicht sogar noch zwei weitere neue Freunde gefunden hatte.

kiss me slow || slowbrickWo Geschichten leben. Entdecke jetzt