☆ 2.2

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Taddl legte sich direkt neben Simon und schlang seine Arme um Simons zierlichen Körper. "Kannst du dir vorstellen, wie oft ich mir schon gewünscht habe, irgendwann einfach genau so mit dir in einem Bett zu liegen und mit dir zu kuscheln, einfach deine Nähe zu genießen?"

Simon verstand genau, was Taddl meinte, weshalb er nur zustimmend nickte. Es kam in der letzten Zeit nicht selten vor, dass er nachts mit Taddls Pullover gekuschelt hatte, welchen er sich eigentlich nur geliehen hatte.

Sie lagen für eine Weile einfach schweigend da, genossen die Nähe des anderen, bis Taddls Handy klingelte. Das erste Mal ignorierten sie es noch, als die Person allerdings nochmal anrief, war Taddl sich sicher, dass es wichtig sein musste, weshalb er ran ging. Simon verstand nicht, worum es ging, weshalb er Taddl fragend ansah, als er aufgelegt hatte.

"Tut mir leid, Simon, aber ich muss los.", sagte Taddl. "Was ist denn passiert?", fragte Simon besorgt, aber Taddl schüttelte nur den Kopf. "Ist egal, nicht so wichtig."
Er gab Simon noch einen kurzen Kuss und eilte aus dem Zimmer. Simon hörte nur noch, wie sich kurz danach die Haustür schloss. Irgendwie machte es ihn traurig, zu wissen, dass Taddl ihn gerade sitzen gelassen hatte, obwohl er wusste, dass er bestimmt einen Grund dafür hatte. Aber warum hattet Taddl nicht gesagt, was der Grund war? Er kann doch mit ihm über alles reden.
Während Simon sich den Kopf über Taddl zerbrach, saß dieser in seinem Auto und telefonierte.

"Ich weiß, wir hatten recht lange keinen Kontakt mehr, aber ich bin dir so dankbar, dass du Zeit für mich hast."
"Hör' bitte auf zu weinen, ich bin in fünf Minuten da. Ich beeile mich auch, ich halte nur noch kurz an der Tankstelle an und bringe Eis mit, okay?"
"Danke, T."

Eine alte Bekannte von Taddl hatte ihn angerufen, da sie wohl von ihrem Freund verlassen wurde. Es war zwar etwas komisch zwischen ihnen, da sie als sie sich das letzte Mal sahen, einen One-Night-Stand hatten, trotzdem sorgte sich Taddl um sie. Natürlich wusste er aber auch, dass es falsch war, Simon jetzt deswegen sitzen zu lassen, er wusste auch nicht so recht, warum er ihn alleine zurückgelassen hatte ohne ihm irgendetwas zu sagen, er sah ein, dass das falsch von ihm gewesen war.

Irgendwie fühlte er sich deswegen jetzt wirklich schlecht, weswegen er Simon nachher sagen wollte, was vorgefallen war. Doch nun war er erstmal bei der Freundin angekommen und klingelte. Die Tür wurde fast im selben Moment geöffnet und eine weinende junge Frau ließ sich in Taddls Arme fallen, woraufhin er mit ihr in die Wohnung ging und hinter sich die Tür schloss. 

"Hey, was genau ist jetzt passiert, Finja?", fragte er.

Sie fing an zu erzählen und er bewegte sich mit ihr nebenbei in Richtung des Sofas. Einige Minuten später hatte sie sich etwas beruhigt, sodass sie nun schweigend auf dem Sofa saßen und Taddl ihr beim Eisessen zusah. Er nutzte die Zeit und schrieb Simon.

T: tut mir leid, dass ich gerade so abgehauen bin, wirklich
[22:34]

mhm
[22:36]

T: bitte sei jetzt nicht sauer, eine alte Freundin von mir hat gerade eine Trennung hinter sich und ist dementsprechend ziemlich zerstört 
[22:36]

T: und ich weiß, dass das eigentlich falsch von mir war jetzt einfach so zu gehen, ich fühle mich unglaublich schlecht deswegen
[22:37]

ist okay
[22:37]

T: lüg mich nicht an, ich weiß, dass du das überhaupt nicht gut fandest
[22:40]

kann sein
[22:41]

warum hast du mir nicht gleich gesagt, was los ist? und bist einfach abgehauen?
[22:41]

T: ich weiß nicht
[22:42]

T: bitte ignorier mich nicht, es tut mir wirklich leid Simon
[22:49]

ich hab überreagiert, tut mir auch leid
[22:50]

ich liebe dich
[22:50]

T: ich liebe dich auch, ich komme morgen nochmal vorbei, okay?
[22:50]


Nach diesem kleinen "Streit" fiel nichts mehr weiter vor, Taddl ließ Simon nicht mehr sitzen, sie waren einfach glücklich zusammen.

Einige Tage waren vergangen und Taddl war gerade bei Simon, als dieser nun endlich 'fall in love with me' veröffentlichte. Selbst Taddl hatte sich den Song noch nicht anhören dürfen, weshalb er jetzt neben Simon auf seinem Bett lag und extrem gespannt auf Simons Song war. 

"'Lieg mit dir auf deinem Bett, ich singe dir Songs.' Wer damit wohl gemeint war?", grinste Taddl Simon an. "Man, sei leise.", lachte Simon. "Du weißt genau, dass ich immer über das singe, was mich gerade beschäftigt und das warst in dem Fall halt du."
"Wie wär's, wenn ich dir morgen mal ein paar meiner Freunde vorstelle?", schlug Taddl nach einem kurzen Schweigen vor.

"Hm, ich weiß nicht...", antwortete Simon, da er irgendwie Probleme damit hatte, neue Leute kennen zu lernen. Was, wenn sie ihn nicht mögen würden? Immerhin war er Taddls Freund, es war Taddl bestimmt unglaublich wichtig, dass Simon einen guten Eindruck machte. Er war einfach so unglaublich unsicher. Trotzdem kam es dazu, dass Simon am nächsten Tag zusammen mit Taddl, seinen zwei Mitbewohnern, sowie Mokuba, Kim und John, den Freunden von Taddl, in Taddls Wohnung saß.

Tatsächlich war Simon anfangs zwar extrem schüchtern, kam aber recht schnell mit allen klar. Nach einiger Zeit war es sogar ein recht angenehmes Gefühl, mit ihnen in einem Raum zu sitzen, Simon fühlte sich einfach nur akzeptiert, was ihn unglaublich glücklich machte. Er zog es sogar in Betracht, eine richtige Freundschaft zu ihnen aufzubauen.

kiss me slow || slowbrickWo Geschichten leben. Entdecke jetzt