kiss me slow || slowbrick

mich zu wehren faellt mir schwer I

Simon war gerade fertig, als es an der Tür klingelte; Taddl war wohl da.
Mit einem komischen Gefühl im Bauch ging er zur Tür um diese zu öffnen; den Gedanken, dass das ganze hier schon komisch enden könnte, hatte er nicht aus seinem Kopf vertreiben können.

"Hey Simon.", lächelte Taddl Simon an, nachdem er die Tür geöffnet hatte. Simon erwiderte das Lächeln etwas schüchtern, murmelte ein "Hi." und ließ Taddl in seine Wohnung.

"Ich habe vegane Burger und Pommes vom McDrive In mitgebracht, hoffe das ist okay für dich.", sagte Taddl als er Simon eine Papiertüte von McDonalds in die Hand drückte, um sich Jacke und Schuhe auszuziehen. "Jaja, klar, alles gut.", erwiderte Simon schnell und warte bis Taddl sich ausgezogen hatte um dann mit ihm in die Küche zu gehen um zu essen.

Schweigend saßen sie sich gegenüber, Taddl hatte seinen Burger schon aufgegessen und war mit den Pommes beschäftigt, während Simon noch mit seinem Burger kämpfte, da er einfach nicht so viel essen konnte.
Er wollte aber auch nicht aufhören, da er Taddl ja nach etwas zu essen gefragt hatte und dieser extra wegen ihm noch was kaufen gefahren war. Also versuchte er einfach schweigend den Burger in sich hineinzuschieben.

"Wenn du satt bist, musst den nicht weiter essen, Simon.", sagte Taddl, der bemerkt hatte, dass Simon eigentlich nicht weiter essen wollte bzw. konnte. "Aber du hast den doch extra für mich mitgebracht.", erwiderte Simon und sah Taddl an. "Wenn du nicht mehr kannst, gib ihn mir, ich ess' den auf." Daraufhin gab Simon Taddl den Burger und sag ihm dann dabei zu wie er diesen und danach auch noch die letzten Pommes aufaß.

"Was machen wir jetzt?", fragte Simon vorsichtig, nachdem Taddl aufgegessen hatte und sie die Verpackungen weggeworfen hatten. "Ich dachte ich helfe dir bei deinem Instrumental, deswegen bin ich doch hergekommen, oder?", fragte Taddl. "Ja, ja stimmt, tut mir leid, hab' nicht mehr dran gedacht gehabt.", erwiderte Simon schnell; es war ihm gerade schon etwas peinlich, dass er das vergessen hatte. Warum sollte Taddl auch sonst zu ihm gekommen sein, er hatte doch keinen anderen Grund.

Zusammen gingen die beiden in Simons Schlafzimmer und setzten sich an das Instrumental. Sie arbeiteten bis in den Morgen, keiner der beiden bemerkte, dass es bereits halb Fünf war, als sie endlich fertig waren.

"Simon, ich bin verdammt müde und es ist... fucking halb Fünf. Ist doch gut jetzt, oder? Du bist auch zu müde um noch irgendwas zu machen.", sagte Taddl, nachdem er mal wieder gegähnt hatte. "Mh, du hast wohl recht... willst du hier schlafen?", fragte Simon etwa genauso müde. "Wenn's dir keine Probleme bereitet, gerne." "Okay, ich schlafe dann auf dem Sofa, denke ich.", sagte Simon, während er aufstand und seinen PC ausmachte.

"Nein, musst du nicht, ich bin dein Gast und will dich nicht aus deinem Bett verdrängen.", meinte Taddl. "Ja, du bist mein Gast und deswegen-" Simon wurde unterbrochen. "Mir egal, Simon, ich bestehe darauf."

Simon war viel zu müde um zu diskutieren, weshalb er einfach nickte und eine Decke für Taddl auf das Sofa im Wohnzimmer legte. "Möchtest du noch irgendwas zum anziehen?", fragte er Taddl. "Ich bezweifle, dass mir irgendwas von dir passt." "Hey, ich bin fast genau so groß, wie du." "Aber auch um einiges schlanker, ich würde niemals in Sachen von dir reinpassen.", sagte Taddl. "Ja, kann sein, aber naja... ich hätte vielleicht durch Zufall, naja, noch einen Pullover von dir." Simon wurde direkt rot und bereute es das gesagt zu haben, wie komisch musste das jetzt bitte kommen, dass er nach all der Zeit noch Sachen von seinem Ex hatte? "Hatte Mokuba mir nicht alles was hier war mitgebracht?", fragte Taddl verwirrt. "Nein, nicht alles, er hat mich einen Pullover behalten lassen, da ich ihm den eh nicht gegeben hätte..."

"Süüß. Aber ja, dann würde ich den anziehen, wenn's kein Problem für dich ist.", lächelte Taddl Simon an, welcher immer noch sehr rot war. "J-ja, warte, ich hol ihn." Simon verließ das Wohnzimmer und kam kurz danach mit dem Pullover zurück, hielt ihn Taddl hin und starrte auf den Boden.

"Tut mir leid, ich habe vergessen ihn zu waschen also könnte es sein, dass er bisschen stinkt, ich habe da ewig drin gelebt..." Die ganze Situation war Simon gerade derart peinlich, bestimmt würde Taddl ihn jetzt auslachen; wie weird war das bitte, was er gerade erzählt hatte?

"Ist okay, so schlimm riecht er gar nicht.", sagte Taddl, nachdem er dran gerochen hatte. "Das ist so unfassbar peinlich, tut mir leid...", fing Simon wieder an, doch Taddl unterbrach ihn direkt. "Es ist okay, wirklich Simon, geh jetzt ins Bad und dann schlafen, es ist wirklich spät."

Simon nickte nur, ging und machte sich fertig. Als er aus dem Bad kam rief er Taddl noch zu, dass das Bad frei ist und legte sich dann in sein Bett und schlief nahezu sofort ein.

Nachdem Taddl fertig war, ging er noch kurz an Simons Zimmer vorbei und blickte hinein, irgendwie vermisste er es schon neben ihm einschlafen und aufwachen zu können. Aber wer konnte es ihm verübeln, Simon war das wohl süßeste Wesen auf dieser Welt wenn er schlief. Er umarmte sein Kissen mit allen Gliedmaßen und hatte sein Gesicht in dieses gedrückt; dass er überhaupt noch atmen konnte, wunderte Taddl. Er seufzte, ging zurück ins Wohnzimmer und legte sich aufs Sofa, nachdem er das Licht ausgemacht hatte.

Die Tatsache, dass Simon tagelang nur seinen Pullover getragen hatte, ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken, als er darüber nachdachte, wie viele getrocknete Tränen wohl an diesem Pullover klebten - und alles wegen ihm. 

Es tat Taddl immer noch unglaublich leid, was er Simon angetan hatte, doch auch, wenn sich herausstellen würde, dass sie beide immer noch Gefühle für einander hatten, würde eine Beziehung wohl nicht mehr funktionieren. Dafür hatte er einfach zu viel in Simon kaputt gemacht, dachte Taddl.

Er drehte sich noch eine Weile unruhig von einer Seite zur anderen, schlief dann aber auch irgendwann ein.