Kapitel18

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"Weisst du schon wie du sie nennen willst?", fragte Fetzenstern seine Gefährtin. Gelbzahn betrachtete stolz ihre vier neugeborenen Jungen. Eins war grau braun getigert, eins nur grau, eins grau mit weisser Pfote und eines war braun getigert. Alle hatten ihre gelben Augen. "Die mit der weissen Pfote soll Mondjunges heissen, ihre graubraun getigerte Schwester Himmeljunges, die andere Schwester, die braun getigerte soll Sonnenjunges heissen und der graue der einzige Junge... Graujunges. In der Hoffnung er möge nicht so werden wie Braunstern." Fetzenstern schmiegte sich beruhigend an seine Gefährtin. Da stürmten die grossen Geschwister der Jungen herbei und bombardierten die Eltern mit Fragen. "Wie heissen sie? Wann dürfen wir mit ihnen spielen? Wann machen sie die Augen auf?" Fetzenstern ging mit seinen älteren Kindern nach draussen, damit Gelbzahn sich ausruhen konnte. Das tat sie auch. Nachdem sie die Jungen gesäugt hatte, kuschelten sie sich an sie und alle zusammen schliefen ein. Es ging einige Tage so weiter Tage an denen Gelbzahn nichts machte ausser sich um die Jungen zu kümmern, für alles andere hatte sie keine Kraft.

Ein ganzer Mond verging, doch die Jungen wuchsen nicht, öffneten die Augen nicht, kurz sie entwickelten sich nicht. Nach einigen weiteren Tagen kam Tüpfelblatt um mit Gelbzahn zu reden. Fetzenstern passte auf die Jungen auf und Gelbzahn machte mit Tüpfelblatt einen Spaziergang. Sie plauderten eine Weile, doch dann kam Tüpfelblatt auf das Thema zu sprechen weshalb sie Hier war:

"Gelbzahn, die anderen Heilerinnen und ich haben uns überlegt, wieso sich deine Jungen nicht entwickeln. Wir glauben es ist so: Hier im Sternenclan, kann man ja nicht richtig Älter werden. Die Schüler die Sterben bleiben hier zum Beispiel immer so weit entwickelt wie sie angekommen sind. In deinem Bauch konnten die Jungen unerklärlicherweise wachsen, aber sobald sie geboren sind hörten sie auf zu wachsen. Das heisst sie werden bis in alle Ewigkeit Muttermilch brauchen und nie ihre Augen öffnen oder grösser werden."

Gelbzahn hörte sich verzweifelt an: "Gibt es den keinen Ausweg? Ist so etwas noch nie passiert?"

"Na ja es gibt eine Sage, nach der es angeblich alle Tausend Blattwechsel eine Katze mit besonders reinem Herzen in den Sternenclan kommt und hier so viele Junge bekommt wie es Clans gibt, vier. Letztes mal wurden diese Jungen angeblich beim Leermond, an dem die Heiler mit uns sprechen, mit dem Wasser des See der Clans in Berührung gesetzt und sind dann beim Mond Stein erschienen und wurden damit den Clans übergeben, jeder Clan hat ein Junges bekommen. Diese Jungen wurden angeblich die grössten Anführer aller Zeiten."

"Ich möchte meine Jungen nicht weggeben."

"Du willst aber auch nicht, dass sie nie gross werden können. Oder?"

"Nein, das will ich auch nicht!"

"Gelbzahn, es ist so wie so nur eine Sage wir wissen nicht mal ob das wirklich funktioniert!"

"Nun... ein Versuch kann nicht schaden aber ich muss zuerst mit Fetzenstern darüber sprechen. Wann ist Leermond?"

"Heute. Du musst also möglichst rasch entscheiden."

Fetzenstern war genau so traurig wie Gelbzahn als er hörte, dass sie such zwischen der Möglichkeit ihre Jungen wegzugeben und der Möglichkeit ihre Jungen nie wachsen zu sehen, nie sprechen zu hören entscheiden mussten. Doch sie waren beide dafür die Jungen, den Clans zu übergeben. So kam es, dass sie als es dämmerte neben ihren Jungen am See der Clans standen und diese dann nach einander in das Wasser tauchten, worauf sie sofort verschwanden. Dann nahm Tüpfelblatt die Verbindung mit den Heilern auf und erklärte ihnen was sie wissen mussten.

Die vier Jungen wurden wirklich zu grossen Anführern. Doch dies ist eine andere Geschichte.

Gelbzahns EntscheidungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt