25 Caught
Die Woche ging leider viel zu schnell vorbei, aber es hatte die beiden nur noch mehr miteinander verbunden. Sie konnten rausgehen, ohne Angst zu haben erwischt zu werden, es tauchte niemand auf. Keine Todesser, kein Blaise und das Wichtigste: Draco war endlich mal die volle Zeit für ihn da und musste nicht zwischendurch weg.
Jetzt genossen sie die letzte gemeinsame Stunde, dann würde es zurückgehen. Draco hatte ihm versprochen ihn zum Fuchsbau zu bringen und sich richtig zu verabschieden. Morgen war Weihnachten und Harry hatte bereits jetzt keine Lust zu feiern. Er konnte sich kein Fest der Liebe ohne Draco vorstellen. Schließlich hieß es „Fest der Liebe", aber was war es für ein Fest, wenn sein Freund, sein Liebster, nicht mit ihm feiern konnte.
„Ich kann nicht glauben, dass unsere Zeit wirklich hier vorbei ist", murmelte Harry. Er lehnte an der Fensterbank und blickte hinaus.
„Ich kann nicht glauben, dass wir es wirklich da draußen getan haben, im Wasser und im Sand und..."
„Praktisch jeden Abend? Ich kanns auch nicht glauben."
Harry drehte sich zu ihm um. „Aber es war immer wunderschön und es wird mir jeden Tag fehlen..."
„Es?!"
„Es, gehört zu dir! Aber du wirst mir auch fehlen. Das Schlimmste wird sein, dass ich dich jeden Tag sehen werde, dir aber nicht nah sein kann..."
Draco nickte leicht. Dann war er mit zwei großen Schritten bei dem Gryffindor und legte seine Arme um ihn. „Weißt du, was mir in dieser Woche klar geworden ist?", fragte Draco und blickte auf Harry hinunter. Erst als Harry den Kopf schüttelte, fuhr er fort. „Mir ist klar geworden, dass niemand unsere Zeit ersetzen kann und dass du definitiv einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben bist- sogar wichtiger als Blaise. Aber es macht mich verdammt fertig, dass ich das nicht öffentlich zeigen kann."
„Das war süß", entgegnete Harry leise und zog ihn noch näher. So nah, dass er seine Hand in Dracos Nacken legte und ihn bestimmend zu sich herunterzog.
„Wir müssen los", murmelte der Slytherin gegen Harrys Lippen. „Versteh mich nicht falsch, ich würde am Liebsten bei dir bleiben... aber mein Vater macht richtig Terror, wenn ich auch nur eine Minute zu spät bin und so wie ich Weasley kenne, macht er ebenfalls Terror."
Auf Harrys Lippen schlich ein leichtes Lächeln, dann legte er seine Lippen auf Dracos ab und schlang seine Arme um den Nacken des Slytherin, damit der den Kuss auch ja nicht lösen konnte. Es war ein leichter, zärtlicher Kuss, aber es ist vorerst der letzte für eine ziemlich lange Zeit.
Kaum hatte Harry sich gelöst, spürte er auch schon das Schwindelgefühl und im nächsten Moment drückte Draco seine Hand leicht. „Geh! Wenn die mich sehen, bin ich ein toter Mann."
„Frohe Weih-"
„Nein, sag es nicht, Harry! Es macht es nur noch schwerer. Ich mein ich wünsche es dir auch... aber ich will, dass mit dir nachfeiern, dann wenn wir uns nicht mehr verstecken müssen."
„Dann können wir wahrscheinlich bereits drei Weihnachten nachfeiern, Dray."
„Dann tun wir das... Geh jetzt", forderte Draco und senkte seinen Blick. Harry trat zu ihm heran und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Ich liebe dich."
„Ich liebe dich, Narbengesicht", erwiderte Draco und musste sich ein Grinsen verkneifen. „Geh jetzt bitte."
Harry löste sich und machte sich bereits auf den Weg zu dem Fuchsbau, da drehte er sich nochmal um und blickte in die grauen Augen.
„Sag Dobby, dass er mein Gepäck in mein Zimmer bringen soll. Sonst ist es ein wenig auffällig..."
„Mach ich. Und Harry...? Wir schreiben aber, oder?"
„Spinnst du? Natürlich werden wir schreiben, anders werde ich das gar nicht überleben!"
Erst mit diesen Worten verschwand Draco und Harry konnte ruhig in Richtung des Fuchsbaus gehen.
Es sah noch genauso aus wie immer. Holzbau, getäfelte Fensterrahmen und er konnte auch bereits ein Gesicht am Fenster entdecken, was kurz darauf verschwunden war.
„Harry!" Er schreckte zusammen, grinste dann aber Hermine entgegen, die freudig hinausstürmte und direkt auf ihn zu.
„Mine", erwiderte Harry und schloss seine Arme um die Hexe. Allerdings hielt sich seine Freude in Grenzen. „War das eben Draco?", fragte sie und schaute in das Feld hinein, in dem Draco verschwunden war. „Ja", nuschelte er. „Komm schon... Kopf hoch, eine Woche dann wirst du ihn wiedersehen."
„Ja... nur sehen", brummte Harry. „Habt ihr euch getrennt?"
„Nein. Es ist nur... wir sind ja offiziell Feinde, naja... sollten wir, sagt ja schon die Tatsache, dass er Todesser ist. Aber inzwischen haben sich einige Sachen angehäuft. Den zweiten Abend standen Todesser vor Dracos Wohnung, wir mussten verschwinden und er war dann die ganze Nacht weg und hatte überall Schrammen und Kratzer, als er wiederkam. Und dann... in unserer neuen Wohnung stand plötzlich Blaise vor der Tür."
„Blaise?! Woher wusste er, dass ihr-".
„Ich habe keine Ahnung, aber ich traue ihm nicht... und Draco lässt nicht mit sich reden", seufzte Harry. Hermine schenkte ihm ein verständnisvolles Lächeln und stieß ihn sanft an die Schulter. „Na los... die Jungs erwarten dich schon!"
Harry verdrehte seine Augen, ging aber dennoch rein. Er trat über die Türschwelle und sah sich um- versuchte es. Kaum war er drinnen, sprang ihm ein Rotschopf in die Arme- Ginny. „Ginny weg da! Harry ist mein bester Freund", fuhr Ron sie an. Sie ließ von ihm ab, ausnahmsweise ohne zu meckern, machte Ron den Weg frei, der ihn auch sofort in die Arme schloss. Als er sich gelöst hatte, sah er Harry auffordernd an. Dieser Blick, der eine Zimmerkonferenz bedeutete. Still schweigend folgte er Ron und Hermine.
Im Zimmer angekommen setzte Harry sich auf das klapprige Bett und wartete, bis Ron die Tür geschlossen hatte.
„Was gi-"
„Warum zur Hölle warst du nicht bei den Dursleys und warum zur Hölle war Malfoy hier, mit dir, und ist dann wieder verschwunden?!", platzte Ron auch gleich raus.
Harry Blick glitt von Ron zu Hermine, die nur die Schultern zuckte.
„Weißt du nicht ohnehin schon die Antwort?", fragte er.
„Und wenn?! Ich will es von dir hören!"
„Ich bin schwul, verdammt!"
„Du- was?"
„Du hast mich verstanden", erwiderte Harry kühl und stand auf. Er trat ans Fenster. Nach diesem Geständnis wollte er seinem besten Freund auf keinen Fall in die Augen blicken. Er wusste, was Ron von Draco Malfoy hielt, da wollte er sich nicht ausmalen, was seine Meinung über Schwule war.
„Schwul?!", platzte er heraus, er spuckte das Wort förmlich aus. Harry blickte sehnsüchtig aus dem Fenster. Im Moment wünschte er sich nichts mehr als den Slytherin neben sich zu haben. „Und Malfoy ist dein Freu-"
„Hör auf, Ron?! Siehst du nicht, dass er sich unwohl fühlt!"
„Du wusstest es?!"
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Love is war [Drarry]
FantasyHarry trifft zufällig auf Draco, welcher jedoch ganz anders aussieht. Noch dazu bittet er Harry um Unterstützung. Harry erkennt, das die Beiden viel mehr miteinander verbindet, als er immer dachte. Doch als die Schule wieder beginnt, muss es geheim...