Frohe Weihnachten. Das Letzte, was Harry von Draco gehört hatte. Als er am nächsten Morgen erwachte, war Draco bereits verschwunden und nicht mehr aufzufinden.
„Harry..."
Er drehte seinen Kopf leicht in Richtung der Tür. Hermine lächelte müde, trat aber hinein.
„Wenn du das nächste Mal deinen Freund herholst... dann seid leiser. Ich konnte euch hören und du hast wirklich Glück, dass Ron bereits geschlafen hatte."
Er drückte sein Gesicht ins Kissen und gab ein müdes Grunzen von sich. Seine Augen waren bereits wieder zugefallen, aber da hatte er nicht mit Hermine gerechnet.
„Los. Aufstehen. Jetzt!"
Ehe er sich versah, war die Bettdecke verschwunden, wieder grummelte er und rollte sich wie ein Embryo zusammen. Im nächsten Augenblick wurde ihm auch das Kissen unterm Kopf weggezogen.
„Wirklich, Harry! Beweg dich! Ich weiß du hattest eine sehr lange Nacht, aber alle warten unten auf dich."
„Wir hatten kein Se-"
„Wie auch immer! Beweg dich."
„Aber-"
„Ich wills gar nicht wissen, Harry."
Mit diesen Worten verließ sie sein Zimmer, ließ aber bewusst die Tür offen.
Ohne etwas zu erwidern, stand Harry dann schließlich doch auf und ging nur in Boxershorts gekleidet durch den schmalen Flur. Er schnappte sich noch schnell sein Shirt von der Couch und streifte es sich im Gehen über. Noch im Halbschlaf taumelte er die Treppe hinunter und bekam gar nicht mit, dass sämtliche Augenpaare auf ihn gerichtet waren.
„Frohe Weihnachten, Harry!"
Erst als er die Augen öffnete, bemerkte er, dass ihn alle ansahen und auch anlächelten.
„Frohe Weihnachten", nuschelte er und setzte sich an den gedeckten Tisch. Aber als er sich Essen nehmen wollte, schlug Ron ihm auf die Finger.
„Erst die Geschenke", befahl er und bedachte ihn mit einem strengen Blick. Harry gab ein widerwilliges Grummeln von sich, stand schließlich auf und ging zu dem Weihnachtsbaum, der für seinen Geschmack ein wenig zu viel geschmückt worden war. Er war einfach knallbunt und wirkte gleichzeitig sehr alt und billig. „Das ist alles für dich", erklärte Ron und deutete auf die rechte Seite unter dem Tannenbaum.
Harry nahm sich ein kleineres, weiches Päckchen und begann das Geschenkpapier zu zerreißen. Ein roter Schal offenbarte sich ihm.
„Das ist von mir!", rief Hermine. „Ich zeig es dir nachher!"
Zeigen? Er wirkte überrascht, sagte aber nichts weiter, denn immerhin warteten dort noch weitere Geschenke auf ihn. Eines davon war nicht eingepackt, ein Besen. Wie Harry erkennen konnte, war es das neuste Modell auf den Markt, ein Nimbus 2002. „Von mir", rief Ron. „Und von uns", ergänzte Fred. „Wir haben zusammengelegt", erklärte George und grinste Harry breit an.
„Und das ist von uns", sagte Mrs Weasley und reichte ihm ein Päckchen. Eins wie jedes Jahr, dieselbe Größe und dasselbe Geschenkpapier. Und...
Derselbe Inhalt. Wieder ein Gryffindor-Pullover. „Dankeschön", lächelte Harry in die Runde und wandte sich dann wieder dem gedeckten Tisch zu. „Auf ein schönes Weihnachtsfest!" Er hob sein Glas und und sah auffordernd in die Runde. Alle taten es ihm gleich und stießen an. Erst dann setzten sie sich an den gedeckten Tisch und begannen das Frühstück zu verschlingen.
Beinahe eine Stunde verbrachten sie mit dem Frühstück, ehe es ans Abräumen ging und an die Freizeit.
Vormittags verbrachte Harry seine Zeit mit Ron und Hermine, was er eigentlich auch nachmittags tun musste, aber da kam ihm Ginny in die Quere. Sie war regelrecht aufdringlich und besitzergreifend. Harrys „Nein" akzeptierte sie überhaupt nicht, stattdessen brachte sie immer Gegenargumente und das solange, bis Harry nachgab. Jetzt saß er bei ihr im Zimmer und hörte sich ihren langen Text an, der wie einstudiert wirkte. Er hörte nicht einmal richtig zu, sondern sah mehr aus dem Fenster und war mit seinen Gedanken bei Draco. Es funktionierte perfekt, bis plötzlich ein Kissen gegen seinen Kopf flog und Ginny ihn anblaffte: „Hörst du mir überhaupt zu?!"
Gerade wollte Harry mit „Ja", antworten, da ertönten laute Stimmen von unten und ein roter Feuerblitz schoss übers Feld.
„Scheiße", murmelte Harry, sprang auf und nahm bei der Treppe zwei Stufen auf einmal, um möglichst schnell unten zu sein. Ginnys Rufe nahm er gar nicht wahr, alles, was er hörte, waren die Schlachtrufe von unten und Hermines Stimme, die ihm befahl, drinnen zu bleiben. Innerlich wusste er, dass es das Beste wäre und das Sichererste drinnen zu bleiben. Aber Harry wäre nicht Harry, wenn er darauf hören würde.
Er sah aus dem Küchenfenster, dass die Zwillinge und Molly und Arthur alle Hände voll zu tun hatten. Und er sah Dracos Eltern, wie drei fremde Todesser. Und dann hörte er das teuflische Lachen von Bellatrix LeStrange.
Ohne großartig darüber nachzudenken, rannte er nach draußen, an den Weasleys vorbei, an den Todessern vorbei und mitten in das Feld hineinen, dass sobald er dort drinnen war, in Flammen auf ging. An diesem Todesser hatte er sich Vergeltung geschworen, immerhin hatte sie Sirius Blacks Tod auf dem gewissen und ihrem teuflischen Lachen damals nach zu erteilen, hatte sich Spaß daran.
„Harry!"
Gefühlt jeder rief seinen Namen und jeden Ruf ignorierte er, im Moment hatte er nur ein Ziel: Sirius Black zu rächen.
„Harry!"
Ginny.... Abrupt blieb er stehen und blickte über seine Schulter zurück. Gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie sie durch die Flammen sprang und die Todesser ihren Posten verließen.
Verdammte-
„Verschwinde", murmelte Harry angespannt und würdigte sie dabei keines Blickes.
„Ich werde doch jetzt nicht gehen, du kannst es nicht alleine mit- Expecto Patronum", rief sie und traf damit einen Todesser, der rechts von Harry stand. „Siehst du? Du hast ihn gar nicht gesehen!"
„Natürlich habe ich ihn gesehen- Stupor!"
Der Spruch traf direkt Narzissa Malfoy, die nach hinten geschleudert wurde. Dann rannte er weiter geradeaus, querfeldein durch das Feld und alles, was ihm im Weg war, bekam einen Zauberspruch ab. Das Ginny ihm weiterhin folgte, interessierte ihn reichlich wenig.
Im Moment verfolgte er nur ein Ziel und das stand gerade mit einem teuflischen Grinsen vor ihm.
„Ich hab Sirius Black getötet. Ich hab Sirius Black getötet", rief sie immer wieder lachend. Das ganze Szenario erinnerte Harry ein wenig an eine Psychiatrie.
Gerade hob Harry seinen Zauberstab, da lief sie auch bereits in das Feld hinein und verschwand aus seinem Sichtfeld. Er konnte sie nicht mehr sehen und ihre Schritte hören, die immer leiser wurden.
„Stupor!"
Er wurde nach hinten geschleudert und knallte mit seinem Rücken gegen einen Baumstamm. Er hörte die Schritte, die näher kamen. Er umklammerte seinen Zauberstab und versuchte, ihn so zu halten, dass dieser auf seinen Angreifer gerichtet war, da er nichts sehen konnte.
„Rictus-"
„Avada Kedavra!", rief Harry und hörte ein Plumpsen. Es war ruhig und Harry robbte auf dem Boden herum und sah in das Gesicht seines Angreifers.
Die grauen, leeren Augen, die blasse Haut, das weißblonde Haar.
„Was hab ich getan...?", murmelte er heiser und verzweifelt zu sich selbst, ehe er vollends nach hinten viel und das Bewusstsein verlor.
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Love is war [Drarry]
FantasyHarry trifft zufällig auf Draco, welcher jedoch ganz anders aussieht. Noch dazu bittet er Harry um Unterstützung. Harry erkennt, das die Beiden viel mehr miteinander verbindet, als er immer dachte. Doch als die Schule wieder beginnt, muss es geheim...