Hausparty und eine böse Überraschung

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Endlich hatte ich etwas passendes zum Anziehen gefunden und stellte mich anschließend vor den Spiegel im Badezimmer. ,,Du siehst beschissen aus." murmelte ich mir selbst zu und wusch mein Gesicht.

Sollte ich mich dezent oder extremer schminken? Ungeschminkt gehe ich dort bestimmt nicht hin!

Lidschatten.. Eyeliner.. und Mascara.

Mehr werde ich nicht brauchen. Make-Up nutze ich nicht,  da ich von Natur aus ziemlich gesunde Haut hatte, zum Glück.

Nachdem ich den Eyeliner, nach gefühlten zwanzig Minuten, perfekt gezogen hatte, trug ich etwas silbernen Lidschatten auf und tuschte meine Wimpern. Das müsste ganz gut zu meinem Outfit passen. Ein schwarzes, enges Kleid, wessen Ärmel bis zu meinen Armbeugen/Ellenbogen gingen, bei dem der obere Teil netzartig mit Rosen verschönert war. Eigentlich trug ich so etwas nie, aber irgendwann muss ich meine Kleider ja mal tragen bevor sie von selbst eingehen.

Als es klingelte, erschrak ich so sehr, dass ich erst den Nagellack von der Ablage warf und dann auch noch die Treppe herunter stolperte. Schnell riss ich die Tür auf und erkannte einen lächelnden Travis vor meiner Tür.

,,Guten Abend. Können wir los?" fragte er mich mit einem warmen Lächeln.

Ich griff nach meiner silbernen, kleinen Handtasche und zog mir rasch meine schwarzen Schuhe an, welche einen etwa 2cm hohen Absatz besaßen. Süß,  oder?

,,Jetzt können wir." lächelte ich und ging langsam auf ihn zu.

,,Ich hatte dich gar nicht so hübsch in Erinnerung." sagte er während wir zu seinem Auto liefen und blieb anschließend an der Beifahrertür stehen, um sie mir zu öffnen. ,, Danke.." murmelte ich und spürte,  wie meine Wangen erröteten. Rasch lief er zur Fahrerseite und stieg ein. Nachdem er den Motor gestartet hatte und losgefahren war,  herrschte peinliche Stille. Wie ich sowas hasse!

Keine zehn Minuten später hielt er den Wagen an und suchte sich einen Parkplatz. Die Musik war laut und deutlich zu hören,  genau wie das Gelächter der Gäste.

,, Da sind wir." brach Travis die Stille, nachdem er mir erneut die Tür aufhielt.

Mit großen Augen betrachtete ich das riesige beleuchtete Haus und wir liefen langsam darauf zu.

,, Jo, Travis! Du bist ja doch gekommen!" rief ein blonder Junge ihm zu, und Travis grinste.

,, So eine Party lasse ich mir doch nicht entgehen, Kyle." gab Travis zurück.

,, Und, wer ist dein kleiner Schatten?" fragte Kyle und sah hinter Travis, um mich genauer zu betrachten. ,,Das ist Saphira, wir haben uns heute durch anrempeln kennengelernt." lachte Travis und ich wurde erneut rot wie eine Tomate. ,, So so, wie romantisch. " schmunzelte Kyle und machte uns Platz, damit wir das Haus betreten konnten.

,, Sorry, Kyle übertreibt manchmal." rief Travis um gegen die laute Musik anzukommen. ,, Schon okay. "

Nach etwa zwei Stunden und ein paar Drinks war die Stimmung aufgelockert und wir tanzten fast ununterbrochen. Travis war echt ein netter und lustiger Kerl, und zudem sah er auch noch verboten gut aus.

,, Ich gehe mal kurz für kleine Mädels." rief ich Travis zu und er nickte zustimmend. Ich taumelte durch den Flur und orientierte mich an der Wand, da kaum Licht vorhanden war. Ein Glück hat der Gastgeber, also Kyle, ein Schild auf die Tür geklebt,  dass sich dort die Toilette befand.

Ich wusch meine Hände und sah in den Spiegel. ,, Du siehst schon wieder beschissen aus." redete ich mit mir selbst und seufzte.

Nachdem ich einen letzten Blick in den Spiegel geworfen hatte und mich umdrehte, stand ein Mädchen plötzlich vor mir. Genauer gesagt war es das Mädchen,  welches ich an dem Tag sah, als ich zusqmmembrach. ,, Verdammt hab ich mich erschreckt. " kicherte ich,  doch sie fand das offensichtlich weniger belustigend. ,, Halte dich von Damon fern, Kleines. Erstens, gehört er nur mir und zweitens, nutzt er dich sowieso nur aus um seine Zeit zu vertreiben." giftete sie mich an.

,, Achja? Ich will nicht mal was von Damon!" sprudelte es aus mir heraus. Wie selbstbewusst man durch Alkohol doch wird. ,,  Und außerdem siehst du aus wie eine fette Kuh." lallte ich und ihre Augem verengten sich.  Das hättest du nicht sagen sollen.

Sie drückte mich gewaltsam an die Wand und ihre Augen glühten Feuerrot. ,, Sprich nicht so mit mir, das darf niemand! Wehe ich sehe dich noch ein mal in seiner Nähe. " brüllte sie mich an. Dann ließ sie los und verschwandt aus dem Raum. Ich habs echt versaut.

Ich lief durch den Flur zurück und suchte nach Travis. Ich drängelte mich durch die Menge bis ich ihn schließlich fand. Er starrte angespannt in eine Richtung und ich ging auf ihn zu. ,, Was ist los?" fragte ich ihm besorgt und versuchte seinem Blick zu folgen. Mein Blick wanderte durch die halbe Menge bis ich ihn schließlich erblickte.  Damon starrte Travis genau so angespannt an und die Menge wurde ruhiger.

,, Was tust du hier, Leech?" ertönte Travis tiefe, und diesmal furchteinregende Stimme. ,, Das selbe sollte ich dich fragen." gab Damon zurück und plötzlich wurde sein Gesicht weich, als er mich erblickte. ,, Saphira?" fragte er nun mit sanfterer Stimme und ich sah ihm fragend an. ,, Ihr kennt euch? " fragte Travis überrascht und blickte böse zu Damon herüber.

,, Klar kennen wir uns. Wir gehen in eine Klasse und sind gut befreundet."

Travis Miene verfinsterte sich. ,, Du hast doch nicht.." fragte er bedrohlich und ich hatte keinen Schimmer,  worum es ging oder was deren Problem war.

,, Nein. Saphira,  komm bitte her." forderte Damon mich auf doch Travis stellte sich beschützerisch vor mich. ,, Sie geht nirgends hin."

Damon verdrehte die Augen. ,, Lass sie entscheiden. "

Plötzlich starrten mich alle an.

,, Jungs, was ist hier los?" fragte ich unsicher und ging einen Schritt zurück.

,, Saphira, komm her zu mir. Ich kanns dir nicht erklären aber du musst mir vertrauen." sprach Damon und ich spürte die Wut in mir aufkochen. ,, Nie kannst du mir etwas erklären,  nie! Das kannst du vergessen." brüllte ich und stampfte mit gefühlten tausend Blicken auf mir aus dem Haus, gefolgt von Travis. Ich wusste, Damon sah mir noch immer nach und in seinen Augen würden sich Zorn und Enttäuschung widerspiegeln. Aber er war wirklich nicht ehrlich genug zu mir, und so etwas macht eine Freundschaft nunmal aus. Ehrlichkeit.

,, Hey, tut mir leid dass du das miterleben musstest.. Ich hatte gehofft er würde nicht da sein." murmelte Travis und ich lächelte dezent. ,, War ja nicht deine Schuld." gab ich zurück und ab da an war während der gesamten Heimfahrt wieder Stille.

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,,Na dann.. Gute Nacht." sagte Travis mit Händen in den Hosentaschen und lächelte mich an.

,, Gute Nacht." erwiderte ich leise und er ging nach langem Augenkontakt zum Auto.

,, Ich melde mich." rief er aus dem Fenster bevor er davonfuhr.

Was für ein Abend..

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Sooo neues Kapitel, wie findet ihr es? Was meint ihr was ist da los bei Travis und Damon und was läuft da zwischen Saphira und Travis?  :) Würde mich über Rückmeldungen freuen ♡

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