Misstrauen

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-          Saphira –

Nachdem Travis weggefahren war, klingelte es an der Tür. Blade lief bedenkenlos zur Tür um sie zu öffnen, während ich noch von Travis Lippen schwärmte. Ich folgte ihr zur Tür und hielt abrupt inne, als ich Damon dort stehen sah. Einerseits raste mein Herz wie verrückt, da ich ihn so lange nicht mehr gesehen hatte und andererseits war ich wütend, weil er sich nicht gemeldet hatte. Ich entschied mich also für die kalte Saphira. Blade ließ uns alleine und nun stand ich da, alleine. Mit Damon.  ,,Was willst du hier?“

,,Mit dir reden.“ gab er knapp zurück und irgendwie hatte ich Angst. Einerseits war ich froh darüber, andererseits war mir aber bewusst, dass es eigentlich zu spät zum Reden war. Und das meine ich nicht im zeitlichen Sinne.

,,In Ordnung.“ Sprachen meine Lippen wie von selbst und ich hätte mich erschlagen können. Warum sage ich das?!

Im selben Moment betrat Damon schon das Haus und ich schloss die Tür.

,,Du hast dich also mit Travis getroffen.“

Das war keine Frage, sondern eher eine Feststellung. ,,Ja.“ antwortete ich. Er atmete tief durch, als würde er sich zusammenreißen wollen. ,,Warum hasst ihr euch?“ fragte ich und setzte mich zu ihm, allerdings ein Sofa weiter. Er lachte spöttisch. ,,Wir waren mal richtig gut befreundet.“

,,Und warum jetzt nicht mehr?“

Nun herrschte Stille. Ich hatte keine Lust, ständig belogen zu werden. Also stand ich auf und wollte nach oben gehen, doch Damon packte mich an meinem Handgelenk. ,,Ich sag es dir, aber Blade muss jetzt gehen.“ sagte er und bewegte seinen Kopf nach rechts, um zu deuten, dass sie zuhörte. ,,Blade?“ forderte ich sie auf und sie warf ihre Hände in die Luft, ehe sie aus dem Wohnzimmer stampfte.

,,Also?“

,,Er hat den Freund meiner besten Freundin umgebracht.“ sagte er kalt und ich sah keine Emotionen.
Warum sagt er sowas? Als ob Travis so etwas tun würde!

,,Blödsinn! Rede nicht so einen Mist. Wenn du mir Travis ausreden willst, musst du dir schon was besseres einfallen lassen!“

,,Es ist aber die Wahrheit.“

,,Geh!“

,,Saphira, hör mir-“, ich unterbrach ihn. ,,Geh! Hau ab!“ schrie ich schon fast vor Wut und er stand auf, um aus dem Haus zu laufen. Ich hörte die Tür knallen und stampfte wütend nach oben. So ein Idiot. Was für eine billige Ausrede!

-Damon –

,,Geh! Hau ab!“ schrie sie mich an und nun reichte es mir. Da sie mich eh nicht ausreden ließ, stand ich auf und stürmte wütend aus dem Haus. Wie sollte ich nur beweisen, dass es die Wahrheit ist? Travis hat Amayas Freund, den sie über alles liebte, getötet. Einfach so. Wenn Saphira mir aber nicht glauben will, muss ich es eben beweisen. Ich weiß es erst seit ein paar Wochen, aber ich weiß, dass es Travis war. Und er wird es bereuen. Noah hatte es nicht verdient zu sterben.

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,,Hey, Damon. Warum so schlechte Laune?“ fragte mich Amaya als ich wütend ins Haus stürmte. ,,Was machst du schon wieder in meinem Haus?“

,,Ich habe auf dich gewartet. Ich möchte Zeit mit dir verbringen. Außerdem war es nicht nett, dass du mir das Genick gebrochen hast. Wo waren wir eigentlich stehen geblieben?“ fragte sie mich, während sie mir immer näher kam. Eigentlich wollte ich ihr nicht mehr näher kommen, seitdem wir getrennt waren. Sie war eine gute Freundin für mich. Aber dieses Mal platzte mir mein Schädel und irgendwie musste ich mich ja ablenken, also ließ ich alles zu, was sie tat.

,,Sei nicht so verspannt.“ flüsterte sie mir ins Ohr, während sie meine Brust streichelte. Ich entspannte mich wieder etwas und ließ es über mich ergehen, auch wenn es nicht richtig war.

-

- Saphira –

Ich hatte fast die ganze Nacht nicht geschlafen, weil ich an Damons Worte denken musste. Warum kann ich das nicht einfach vergessen? Trav würde so etwas niemals tun. Warum auch?

Mein Handy blinkte auf.
,,Hey Süße. Ich bin so in 15 Minuten bei dir. Sei startklar.

- Travis“

 

Ich lächelte und jegliches Misstrauen verschwand. Natürlich würde Travis niemandem etwas tun! Er war einfach perfekt.

Aber nun genug vom Geschwärme, ich muss mich anziehen!


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Gesagt, getan. Es klingelte an der Tür und ich war gerade fertig geworden – ein Weltrekord.
Ich öffnete die Tür. ,,Hey.“
,,Guten Morgen schöne Frau.“ sagte Travis und legte seine Lippen auf meine. So verdammt weich..

,,Bist du bereit?“
,,Wofür?“ fragte ich.

,,Für den heutigen Tag, er wird lang.“ warnte er mich und grinste. ,,Ich bin auf alles vorbereitet.“ entgegnete ich und lächelte wie ein Honigkuchenpferd. Er nahm meine Hand und wir liefen gemeinsam zum Auto.

Geheimnisvolle NächteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt