Ethan und der Knall

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„Hast es wohl nicht lange ohne mich ausgehalten, was? Aber das war ja auch klar.. wer kann mir schon widerstehen.“ sagte Ethan in einem dreckigen Ton der mich total anwiderte, aber mir zugleich auch einen Stich ins Herz versetzte. Wie konnte ich diesen Kerl nur mal geliebt haben?

„Haha, darf ich mal lachen? Du bist ekelhafter als das, was mir gleich aus dem Magen kommt wenn du mich nicht sofort in Ruhe lässt. Also mach ne Fliege und laber jemand anderen voll.“ konterte ich, was ihn aber offensichtlich nicht wirklich abschreckte.

„Süß, wie du versuchst deine Gefühle zu unterdrücken, Süße.“

„Nenn mich nicht Süße, das kannst du dir ganz gewaltig in den Arsch schieben. Lieber sterbe ich einsam und allein, als noch mal deine Freundin zu sein!“ sagte ich etwas lauter und lief weg, da mir die Tränen schon ins Gesicht schossen. So ein Arschloch.

Er hatte mir damals schöne Augen gemacht, dieser Penner. Erst ging er mir aus dem Weg, was mich natürlich störte da ich unheimlich toll fand. Irgendwann hat er mich an sich rangelassen und sich mir anvertraut, so wie ich mich ihm. Wir trafen uns öfter, haben total romantische Abende miteinander verbracht. Bis er mehr wollte, als nur einen Kuss.. Ich war noch nicht bereit dafür. Das habe ich ihm gesagt und er hat es akzeptiert – dachte ich. Nach mehreren Versuchen gab er auf und ich erwischte ihn mit einer Anderen. Ab diesem Moment war alles vorbei und ich wollte nichts mehr von ihm wissen. Er hatte sich ja nicht mal entschuldigt oder gemeldet. Er kann mich also nicht geliebt haben.

Ich war mittlerweile schon Zuhause, und Blade war mir gefolgt. Ich schmiss mich auf mein Bett und drückte mein Gesicht ins Kissen. „Hey.. lass dich von diesem Idioten nicht ärgern.“ versuchte sie mich zu beruhigen, während sie mir über den Rücken streichelte.

Nachdem ich mich – nach gefühlten zwei Stunden – endlich beruhigt hatte, kuschelten wir uns ins Bett und schalteten den Fernseher ein. Auf ProSieben lief Twilight, und da nichts besseres im Programm stand, entschlossen wir uns dafür den Film ausnahmsweise mal zu gucken. Alle schwärmten davon und wir hatten ihn noch nicht ein mal gesehen. Dabei gibt es mittlerweile schon mehrere Teile davon.

Du bist ein Vampir. Sag es.“ oh Gott, wie bescheuert. Also die einzig gute Stelle war bis jetzt die, in der Bella ins Klassenzimmer kam und dachte sie würde stinken, weil Edward sich die Hand vor die Nase gehalten hatte. Den Rest kann man so in die Tonne kloppen. Ich glaube, wenn es Vampire wirklich geben würde, dann wären sie nicht so. Sie wären.. furchteinflößend und unberechenbar. Und nicht so nett. Vermutlich würden sie auch aussehen wie ein Gollum, nur mit extra scharfen Zähnen.

„Boah, ich kann mir das nicht mehr mit ansehen.“ sagte ich und schaltete den Fernseher aus. „Ey!“ rief Blade gespielt beleidigt und wir lachten.

„Pizza?“ schlug ich vor und sie stimmte zu. Blade ging in die Küche um den Ofen vorzuheizen und ich blieb gemütlich im Bett liegen. Eigentlich kann man doch sagen, dass ich Gast bin, oder?

Nach zwei Minuten knallte etwas so dermaßen laut ans Fenster, dass ich zusammen zuckte und meinen Kopf an der Wand stieß. Ich stand auf um nachzusehen – doch ich sah nichts. Als ich dann das Fenster langsam öffnete, konnte ich wieder eine Gestalt erkennen. Sie trug einen dunklen Pullover, die Kapuze aufgesetzt. Im Großen und Ganzen war die Person einfach nur schwarz gekleidet. Ich drehte mich um, um zu sehen ob Blade schon da war, und als ich wieder nach draußen sah war diese Gestalt verschwunden. - Mal wieder. Als ich das Fenster schloss fühlte ich etwas glitschiges an meiner Hand, und als ich sie mir genauer ansah wurde mir schlecht. Es war Blut. Es war BLUT.

Ab da war ich dann weg. Ohnmächtig, tot, was auch immer.

Geheimnisvolle NächteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt