Geheimnisvolle Nächte

Unerwartet

Es sind mittlerweile vier Wochen vergangen seit der Hausparty. Travis hat mich gleich am nächsten Tag angerufen und wir haben öfter etwas zusammen unternommen. Die Projektwoche haben Damon und ich gut gemeistert, wir bekamen eine Zwei.  Allerdings habe ich ihn seit der Party nicht mehr gesehen. Ist vielleicht mal ganz gut so, auch wenn ich die lustigen Momente mit ihm vermisse, ist es vielleicht besser so. Travis behandelt mich besser als ich es mir erhofft hätte.

Es war Freitag und ich hatte den stressigsten Schultag hinter mir. Die Klausuren liefen größtenteils gut, bis auf Mathe vielleicht.. So schlecht bin ich darin nicht, aber ich muss zugeben dass ich mich verschlechtert hatte. Naja, egal. Heute bin ich wieder mit Travis verabredet, wir werden wohl ins Theater gehen. Ich war noch nie mit einem Jungen im Theater. Und vorallem nicht in einem Richtigen. Ich kannte bis jetzt nur diese Kinderaufführungen die man sich in der Grundschule ansah. Verdammt, es ist schon kurz vor Drei, er wird gleich hier sein!

Ich kämmte mir schnell die Haare und schlüpfte in meine Schuhe. Kurz noch etwas Parfüm auftragen - fertig! Kurz nachdem ich die Treppe runterging, klingelte es auch schon.
,,Na, heute wieder mit deinem Schmuseboy unterwegs?" fragte mich Blade amüsiert und ich kicherte. ,,Blödsinn, wir sind nur Freunde!"

,,Das sieht man." sagte sie ironisch und ich verdrehte die Augen. Ich atmete tief durch und öffnete die Tür. Ein strahlender und wirklich gutaussehender, wie es nicht anders zu erwarten war, Travis stand grinsend vor mir. ,,Hi." sagte ich schüchtern und lächelte dabei übertrieben.

Blade räusperte sich hinter mir. ,,Bring sie heile wieder heim, klar?"

,,Natürlich. Mach dir keine Sorgen." versicherte Travis und Blade schloss zufrieden die Tür. ,,Gehen wir?" fragte mich Travis und hielt mir seinen Arm hin.
,,Aber natürlich. Welches Stück sehen wir uns eigentlich an?"

,,Lass dich überraschen." waren seine letzten Worte darüber, bevor wir in seinen Wagen stiegen und losfuhren.

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,,Oh rede noch einmal, glänzender Engel, denn über meinem Haupte erscheinst du mir als ein geflügelter Bote des Himmels.“ zitierte ich noch völlig hin und weg von dem Theater. Romeo und Julia, so eine wunderschöne Liebesgeschichte. Und ich dachte immer, sie wäre total kitschig. Travis bewies mir das Gegenteil.

,,Offensichtlich hat es dir gefallen?“ fragte Travis amüsiert und ich kicherte. Er streckte seine Hand nach mir aus und ich nahm sie lächelnd an.

,,Magst du noch etwas spazieren gehen?“ fragte Travis mich recht schüchtern, was mich irgendwie wunderte da er sonst auch viel lockerer war. ,,Klar, wieso nicht?“ bejahte ich und versuchte dabei so sicher wie möglich zu klingen.

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,,Hey, ihr da!“ rief uns ein blonder Junge, etwa 1.80 groß, zu und kam uns entgegen. ,,Mein Kumpel und ich,“ er zeigte auf einen etwas kleineren, kräftigeren Jungen mit braunen Haaren, ,,machen eine Umfrage. Hättet ihr kurz Zeit?“

,,Äh, sicher.“ bestätigte ich und hob meine Augenbraue, während ich Travis grinsend ansah. Doch mein Grinsen verschwand als sie mit der ersten Frage loslegten. ,,Also, diese Umfrage geht hauptsächlich an Paare die optisch glücklich scheinen. Würdet ihr behaupten, eure Beziehung ist perfekt? Wenn ja, warum?“
Und schon lief ich rot an. ,,Wir sind kein-“
,,Ja, das kann man so sagen. Wir streiten nicht und verstehen uns nach wie vor super gut. Ich habe noch immer das Kribbeln im Bauch wie am ersten Tag an dem wir uns gesehen haben. Wegen ihr kam ich zu spät zur Arbeit, aber es hat sich gelohnt.“ unterbrach er mich und mein Herz schlug schneller, als er das sagte.

Er grinste mich schelmisch an und ich bemühte mich, nicht rot zu werden oder zusammenzubrechen. ,,Vielen Dank! Wenigstens ein Paar gibt uns Antworten.“ freute sich der blonde Junge und verabschiedete sich von uns.

,,Warum hast du das gesagt?“ fragte ich ihn mit zittriger Stimme und versuchte Blickkontakt zu vermeiden – vergeblich. Er nahm meine Hand und drehte mich zu sich, sodass ich ihm in die Augen sehen musste.

,,Weil es die Wahrheit ist. Seh’s mal so, hättest du gesagt wir wären kein Paar dann wäre der Junge erstens enttäuscht gewesen, wieder kein Paar gefunden zu haben, und zweitens ist es doch durch mich nicht so peinlich geworden als hättest du ihn unterbrochen, oder?“

,,Ja, stimmt..“ stimmte ich ihm zu, allerdings war ich ziemlich enttäuscht, da seine Worte mein Herz zum rasen brachten. Ich hatte ihn so sehr ans Herz geschlossen, dass ich mir stark wünschte, dass er das alles ernst meinte. Klar, zum Teil sagte er ja die Wahrheit, aber.. Ich weiß auch nicht. Ich hab bestimmt nur wieder Stimmungsschwankungen.

,,Komm, ich bringe dich nach Hause.“

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,,So, da wären wir.“ Grinste Travis und ich zwang mit ein Lächeln auf. ,,Hey, alles okay?“ fragte er mich nun sichtlich besorgt. Ich nickte und lächelte nochmal, ehe ich ausstieg und Richtung Tür ging. Ich suchte in meiner Jackentasche nach meinem Haustürschlüssel und versuchte dabei die Tränen zu unterdrücken, die mir dummerweise schon in die Augen schossen. Ich wollte mich nicht wieder verlieben! Verdammt!

,,Hey, Saphira!“ rief Travis und ich hörte wie er immer näher kam, also wischte ich mir die einzelne Träne aus dem Gesicht und atmete tief durch, bevor ich mich umdrehte und mir ein Lächeln aufzwang. ,,Ja?“

Plötzlich stand er vor mir, mit seinen strahlenden Augen. Sein Blick war geheimnisvoll und undurchschaubar. Ich wusste nicht, was er gerade fühlte. Ich kannte diesen Blick noch nicht. Schließlich nahm er mein Gesicht in seine Hände und presste seine Lippen gegen meine.

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Soooo, wieder ein neues Kapitel. Travis hat Saphira geküsst, wuhu. :D Würde mich über Rückmeldungen freuen. :)