Enthüllung

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Wir waren gerade mal eine Stunde Unterwegs und Amaya nervte mich tierisch. Warum hatte ich sie nochmal mitgenommen? Ach ja, Travis. Klar hätte ich das locker alleine geschafft, aber er hatte ihren Freund ermordet, da kann ich schon verstehen dass sie Rache will.

,,Babe, hältst du an? Ich muss auf die Toilette und habe tierischen Hunger!“ jammerte Amaya und ich verdrehte die Augen. Typisch Frauen.
,,Beeil dich.“ sagte ich knapp und blieb im Wagen, als wir an einer Raststätte hielten.

Was die beiden wohl gerade machten.. Ich mache mir Sorgen um Saphira. Wir hatten nicht den besten Start, aber sie bedeutete mir echt viel. Quatsch, was rede ich da? Ich bin ein beschissener Vampir, ich kann niemanden gern haben!

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-Saphira-

,,Was willst du eigentlich mit Damon?“ fragte Travis mich plötzlich wie aus dem Nichts und mein Lächeln verschwand. ,,Äh, wie meinst du das?“

,,Naja, er tut ja förmlich so, als würdest du ihm etwas bedeuten. Dabei belügt er dich ständig.“

,,Vielleicht bedeute ich ihm ja etwas. Auch wenn es nicht in Ordnung ist, wird er seine Gründe haben weshalb er mich belügt.“ stellte ich fest und glaubte meinen eigenen Worten kaum.

,,Klar.. Wenn mir jemand etwas bedeutet, belüge ich diese Person. Saphira, er ist nicht gut für dich. Halte dich fern von ihm.“ sagte Travis dieses mal etwas kalt. ,,Trav..-“

,,Nein, ich meins ernst. Er ist nicht ganz ohne. Glaub mir. Und jetzt komm mit.“ änderte er das Thema indem er mich mitzog. Stimmte das, was er sagte? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Damon ein schlechter Mensch sein sollte. Abgesehen von seinen Lügen war er ja ganz ok.. Oder?

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,,Was möchtest du trinken?“ fragte mich Travis, nachdem er mich in ein Resturant geführt hatte. ,,Hm… eine Sprite!“

Travis schmunzelte und gab dem Kellner die Bestellung auf.

,,Erzähl mal von dir.“ lächelte er mir zu. ,,Ach, da gibt es nicht viel.. Meinen Namen kennst du, mein Alter ebenso. Mehr gibt es da nicht. Die Sache mit Ethan müsstest du ja auch mitbekommen haben.“
Beim letzten Satz wurde ich etwas heiser, versuchte es mir aber nicht anmerken zu lassen. ,,Na gut.. Dann erzähl mir etwas aufregendes, etwas, das du erlebt hast!“ ermutigte er mich und ich musste kichern, da er sich so viel Mühe gab.

,,Naja, vor kurzem stand ständig jemand vor meinem Fenster, hat mir Angst gemacht mit Blut, zumindest dachte ich es sei welches. Ich bin öfter zusammengebrochen und hinterher war alles normal. Weder Blut war an meinen Händen, noch die Person vor meinem Haus.“

,,Ach du Scheiße!“ sprudelte es aus Travis heraus, er fragte jedoch nicht weiter nach. Ich war mir nicht sicher, aber ich dachte ich hätte ein Schmunzeln in seinem Gesicht gesehen. Ich werde noch verrückt.

,,Saphira!“ rief eine bekannte Stimme unmittelbar hinter mir. ,,Komm weg von ihm, bitte!“ fügte Damon hinzu und ich drehte meinen Kopf schlagartig in seine Richtung um ihn verstört anzusehen. ,,Was zum Teufel machst du hier?“

,,Dich retten. Bitte, vertrau mir doch.“ flehte er, und ich konnte die Verzweiflung in seinen Augen sehen. Travis jedoch blieb ernst und wirkte verspannt. ,,Hau ab, Leech.“ drohte er. Als ich wieder zu Damon rüberblickte, erschien plötzlich ein Mädchen hinter ihm. Es war genau das Mädchen, welches mich bedroht hatte. Schlagartig kochte Wut in mir auf und ich stand auf. ,,Wir gehen.“ Sagte ich, ohne Travis dabei anzusehen und stürmte an Damon und der Barbie vorbei. Während ich zur Tür herausstampfte, warf sie mir noch einen triumphierenden Blick hinterher. Dieses Miststück.

,,Travis? Wo bist du?“

Doch als ich mich umsah, war weit und breit kein Travis zu sehen. Ich lief zurück zum Resturant und erblickte ihn mit Damon. Damon drückte ihn gegen die Wand und schnürte ihm die Kehle zu. ,,Damon! Bist du verrückt geworden?“ schrie ich und rüttelte an ihm herum, in der Hoffnung dass er Travis loslassen würde. ,,SAG ES IHR!“ brüllte Damon und ich konnte seine Wut in seiner Stimme hören. Er meint es ernst.
Travis grinste und ich wusste nicht, ob ich das nun gut oder schlecht auffassen sollte. ,,Das ist dafür, dass du meinen Freund umgebracht hast!“ sagte Amaya und rammte ihm ein Messer in den Arm. Was geht hier vor? ,,HÖRT AUF!“ schrie ich, doch alle ignorierten mich. ,,Ach komm, Noah war doch nichts besonderes. Bloß ein Sterblicher.“ Ächzte Travis und kniff seine Augen vor Schmerz zusammen. ,,Das denkst du. Er war mein bester Freund. Und ich habe ihn geliebt!“, rief sie voller Schmerz und schlug ihm mit der flachen Hand ins Gesicht. ,,Du hast nicht mal einen Grund gehabt, Huxley.“ fügte Damon hinzu und durchbohrte seinen Blick. ,,Langeweile ist auch ein Grund“ lachte er, schweratmend. ,,Noah Preston war ein Niemand. Es ist ein Segen für ihn, nicht mehr unter uns zu leben.“
Sagte er gerade.. Noah Preston? Preston.. Oh mein Gott..
,,Hatte er.. war er..“ stotterte ich, doch bekam kaum einen Satz heraus. ,,Ging er auf meine Schule und war irgendwann einfach verschwunden?“

Damon sah mich mitfühlend an. ,,Genau dieser Noah.“ bestätigte mir Damon und alles um mich herum wurde unklar. Ich spürte meine Beine nicht mehr, mein Kopf brummte und ich konnte das alles gar nicht glauben. Travis Huxley hatte meinen besten Freund umgebracht.

Er hatte Noah umgebracht.

Geheimnisvolle NächteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt