Shin-Ah x Reader

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Shin-Ah x Reader
(Akatsuki no Yona)
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Alles ist dunkel.
Egal wo man hin blickt.
Rings um einen herum ist man eingeschlossen zwischen schweren Steinwänden. Lange Tunnel Bahnen sich ihre Wege durch den großen Berg. Nur ab und zu werden die Wände von kleinen Laternen oder Kerzen etwas erhellt. Die Menschen, die hier unten leben könnte man auch als lebendige Tote beschreiben. Tag ein Tag aus laufen sie durch die Gänge mit diesem trüben Blick. Sie bemerken fast nichts und gehen einfach ihren Weg. Unverheiratete Menschen müssen eine Maske tragen und wehe ihnen, wenn sie es nicht Tun!

Ich habe die Nase voll. Seit 20 Minuten versuche ich schon die Aufmerksamkeit meiner Mutter zu bekommen, scheitere aber kläglich dabei. Wie hypnotisiert wäscht sie einfach das Geschirr und ignoriert mich gekonnt. Meine Hände Ballen sich zu Fäusten. Wut steigt in mir auf und ich renne einfach. Wieso? Weiß ich nicht. Ich brauche dafür aber auch keinen Grund.

Hauptsache ich kann irgendwie fliehen.
Fliehen vor meiner Mutter.
Fliehen vor den Menschen hier.
Fliehen vor diesem verdammten Berg!

Ich renne durch die dunklen Tunnel. In meiner Eile habe ich vergessen eine Lampe oder wenigstens einen kleinen Kerzenstummel mit zunehmen. Ich sehe kaum was außer die groben Umrisse vom alten Gestein. Stark keuchend renne ich einfach. Irgendwohin. Ich weiß nicht mal, wo ich gerade bin.

Tränen fließen aus meinen Augen und lassen meine Sicht verschwimmen. „Ich hasse diesen Ort...", keuche ich schluchzend. Mein Fuß verhakt sich an einer Kuhle im Boden, woraufhin ich mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden falle. Ich schniefe laut und stütze mich etwas vom Boden ab. Meine Hände Tasten um mich rum. Mühsam stehe ich zitternd auf und suche nach einer Wand, die ich auch sogleich finde. Ich lasse mich auf sie fallen und schlussendlich runtergleiten.

Mit trüben Blick schaue ich gerade aus. Nichts. Ich sehe einfach nichts. Nur Dunkelheit. Mein Kiefer spannt sich zusammen. „ICH HASSE ES HIER!", brülle ich aus ganzem Herzen. Ich raufe mir meine Haare. „Wieso... WIESO MUSS ICH MEIN GANZES LEBEN HIER VERBRINGEN?!!", schreie ich. Laut stampfend knalle ich meine Füße auf den Boden. Schluchzer verlassen meinen Mund und ein Wimmern mischt sich dazu.

Meinen Kopf drücke ich leicht nach unten und klemme ihn zwischen meine Beine ein. Ich horche so gut es geht in die Dunkelheit. Das Echo meiner Stimme ist verklungen und hinterlässt nur gruselige Stille. Nur das leise Wimmern durchbricht die Dunkelheit für ein paar Sekunden.

Klingling. Kling.

Ich versteife mich leicht. Hab ich mir das eingebildet?

Kling. Klingling.

Da war es wieder! Ich hebe langsam schwer atmend meinen Kopf. Ich spüre einen Blick auf mir. Aber von wo? Unruhig schaue ich um mich herum. Ob es das Monster ist, vor dem die Erwachsenen uns Kinder immer warnen? Mein Körper versteift sich automatisch und mein Puls wird stärker.

Klingelling. Kling.

Es ist vor mir. Es hat genau vor mir aufgehört. Ich höre einen leisen Atem und kann die Umrisse von einer Person vor mir erkennen. „...Wer bist du?", hauche ich leise. Die Person antwortet nicht. Kurz taucht Unsicherheit in mir auf. Hab ich mir diese Person nur eingebildet? Nein. Ich spüre den Atem ganz deutlich. Ich hebe vorsichtig meine Hand hoch und taste nach vorne. Eine andere Hand umfasst meine Hand schnell und verhindert, dass ich dieser Person näher kommen kann.

~°~°~Anime x Reader Oneshots ~°~°~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt