Keigo Takami (Hawks) x Reader

3.4K 128 20
                                    

Keigo Takami (Hawks) x Reader
(Boku no Hero Academia)
~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~

Es war eine verregnete Sommernacht. Trotz des Regens war die Luft schwül und das Atmen viel einem schwer.

Es war die Sommernacht, wo ich das allererste mal einen Falken sah und... die mein ganzes Leben binnen weniger Sekunden für immer veränderte.

„Diese Nacht werde ich nie vergessen...". Aus meinem Hals ertönt nur eine raue und kratzige Stimme. Mit müden Augen blicke ich hoch in den Himmel. Regentropfen fallen auf mich herunter und bedecken Stück für Stück meinen Körper. Es ist genau wie damals. Ein seufzen verlässt meinen Mund und gedankenverloren schaue ich wieder gerade aus. Direkt in diese goldenen Augen, die mich verzweifelt anschauen.

„Ich frag dich nicht noch einmal... Wie verdammt noch mal heißt du?!"

Ein müdes Lächeln schleicht sich über mein Gesicht. Ich schaue ihn betrübt an. Wir sind unterschiedliche Wege gegangen und haben uns unterschiedlich entwickelt und doch verbindet uns die Kindheit. Die Kindheit, die für uns beide die Hölle war.

Er ist ein Held geworden und ich? Ich bin in meiner Vergangenheit versunken und konnte nicht mehr aus dieser entfliehen. Ich war ein Gefangener meiner selbst.

Ich erwidere seinen Blick. Ich fühle mich genauso verzweifelt, wie er es gerade ist. Ich bin ihm eine Antwort schuldig. Wegen mir musste er damals leiden. Unbewusst fangen meine Schultern an zu beben und heiße Tränen fließen meine Wangen runter.

„Keigo...".

„Beantworte mir meine Frage!". Zornig starren diese goldenen Irden direkt in mein Innerstes.

Mein Kiefer spannt sich an.

„Wenn ich dir jetzt meinen Namen sage... Könntest du dann deiner Pflicht als Held noch nachgehen?".

Meine Stimme ist nicht mehr als ein Wispern. Für einen kurzen Augenblick dachte ich sogar, dass er es vielleicht nicht mal gehört hatte. Aber sein Gesichtsausdruck sprach Bände.

Es zerreißt mir das Herz. Wieso musste es so kommen? Warum bin ich damals nicht stark genug gewesen um gegen diese Dunkelheit in mir anzukämpfen? Ich habe mich zu sehr auf ihn verlassen und das war mein großer Fehler.

Und jetzt? Jetzt stehen wir uns als Held und Schurke gegenüber. Keiner von uns beiden bewegt auch nur einen Finger. Wir blenden alles um uns herum aus. Interessieren uns nicht für die anderen Helden und Schurken, die sich alle gerade Kämpfe liefern. Wie absurd diese Szene doch ist.

„Wieso... Wieso musste es nur so kommen...?". Keigo hat seinen Blick gesenkt, die Hände fest zu Fäusten geballt.

„Wieso y/n?! Wieso hast du mich damals nicht um Hilfe gebeten?!". Ich zucke bei seiner lauten Stimme leicht zusammen. „Ich konnte nicht...".

Es fühlt sich komisch an, wenn er meinen Namen sagt. Ich wurde schon lange nicht mehr so angesprochen. Ich fühle mich glücklich und zugleich schuldig. Wie paradox. Durch mich musste er leiden... Durch mich muss er genau in diesem Augenblick leiden!

„So kommen wir nicht weiter...", flüster ich. Ich wische mir eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht. „Keigo... Ich bin froh dich nach all den Jahren endlich wieder gesehen zu haben. Jetzt kann ich mich endlich richtig bei dir entschuldigen". Ich gehe langsam ein paar Schritte nach hinten.

„Y/n... Was hast du vor?", besorgt mustert der Wing-Hero mich. Im Unterbewusstsein weiß er ganz genau, was ich vorhabe. Er will es nur nicht wahrhaben.

„Ziemlich komisch. Du bist mittlerweile größer als ich... Jetzt kann ich dich nicht mehr mit deiner Größe aufziehen". Immer mehr Tränen kämpfen sich den Weg in die Freiheit. Mein kläglicher Versuch zu Lächeln scheitert maßlos. Nur noch ein paar Schritte.

„Y/n, sei ruhig...".

„Nein Keigo. Ich will nie wieder für jemanden eine Last sein", ernst blicke ich in seine goldenen Augen. Wie ich diese Augen liebe.

„Du bist keine Last!", Keigo setzt sich in Bewegung. Er will zu mir, aber ich kann es nicht zu lassen.

Ich aktiviere meinen Quirk und zwinge den Number 2 Hero dazu, stehen zu bleiben. „Tut mir leid... Es tut mir so unglaublich leid, Keigo!", schreie ich.

„Y/n! Lass den Mist!", verzweifelt versucht sich Keigo aus den unsichtbaren Fesseln zu lösen. Zielstrebig laufe ich auf den Rand zu. Das ist der einzigste Ausweg. Ich drehe mich ein letztes mal zu Keigo um. Ich will nichts mehr sagen. Ich lächel ihn zum Abschied an.

Rückwärts lasse ich mich fallen. Ich schließe meine Augen um mir den Anblick zu sparen.

"Y/N!". Der Schrei bereitet mir Gänsehaut. Der Wind surrt gefährlich um mich herum. In ein paar Sekunden ist endlich alles vorbei.

Ich blende die Geräusche der Stadt vollkommen aus. Der Schrei von Keigo hallt in meinen Ohren nach. Am Ende war ich ihm wieder nur eine Last.

Ein Schmunzeln kann ich mir nicht verkneifen. Was wäre wohl passiert, wenn ich seine Hand damals angenommen und ihn um Hilfe gebeten hätte? Wie mein Leben jetzt wohl aussehen würde?

Ich öffne meine Augen. Meine Sicht ist schon komplett verschwommen. Etwas rot-gelbes tritt in mein Sichtfeld. Irritiert blicke ich nach oben. Bilde ich mir das nur ein? In meinem Kopf dreht sich alles und schmerzerfüllt schließe ich meine Irden wieder.

Gleich ist es soweit.

„Y/N! NIMM MEINE HAND!". Geschockt reiße ich meine Augen auf. Über mir ist Keigo, der seine Hand zu mir austreckt.

Zögernd hebe ich meine Hand. Ich presse meine Lippen fest aneinander. Soll ich sie nehmen? Was passiert, wenn ich jetzt seine Hand ergreife? „Y/N! NIMM SIE AN, DAS BIST DU MIR VERDAMMT NOCH MAL SCHULDIG!", brüllt er mir gegen den peitschenden Wind entgegen.

Verzweifelt strecke ich meinen Arm so weit ich kann nach oben.

Ich blicke zu ihm hoch und Versuche eine klare Sicht zu bekommen. „Keigo... ICH WILL NOCH NICHT STERBEN!", rufe ich verzweifelt. Keigo strengt sich an meiner ausgestreckten Hand näher zu kommen. „DAS WIRST DU AUCH NICHT, Y/N!". Mein Atem stockt. Keigo ergreift meine Hand und breitet die Flügel aus. Wir landen holprig auf dem Boden. Erschöpft liege ich auf meinem Rücken und schaue in den Himmel. Der Regen prasselt unaufhörlich auf uns beide nieder. Unser Atem geht schnell.

Ich spüre seinen Blick auf mir. Vorsichtig setze ich mich auf und blicke zu dem jungen Helden.„Keigo, ich...-".

„Y/n. Wehe du machst so eine bescheuerte Aktion noch einmal!".

~°~°~Anime x Reader Oneshots ~°~°~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt