Everybody talks | Changki (Pausiert)

SonMusics

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Es war ein strahlend sonniger Tag, der den Menschen ein wohlig warmes Gefühl in ihren Bäuchen verpasste. Sie wirkten glücklich, froh über die angenehme Brise.
Auch Changkyun schien dieses tolle Wetter mal gut zu tun, denn die vielen verschiedenen lachenden Gesichter auf den Straßen zu sehen, brachten ihn zum ersten Mal in den letzten zwei Tagen dazu, nicht daran zu denken dass er Kihyun gestern nicht gesehen hatte.
Er hatte erwartet ihn zu sehen, hätte er das nicht wäre er von den Fragen in seinem Kopf verschont geblieben.

Hatte er beim Treffen etwas unangebrachtes gesagt? Hatte er Kihyun verletzt oder gar verärgert?
Die laute Musik dröhnte durch die Kopfhörer in seine Ohren, beschleunigten durch den Beat seinen Gang.
Er durchquerte die Straßen von Seoul in der Hoffnung so schnell wie möglich an sein Ziel zu kommen. Sein Ziel war der Musik-Laden eines alten Freundes.

So belebt wie an diesem Tag waren die Straßen der Stadt lange nicht mehr.
Viele Frauen und Männer eilten mit ihren Einkaufstaschen durch die Innenstadt, vorbei an Changkyun der sich seinen Weg durch die Menschenmenge bahnte.
Von weitem hörte man schon lautes Jubeln und Klatschen, dies übertönte sogar die Musik in seinen Ohren.
Einen der Airpods nahm er raus um der lauten, starken Stimme eines Mädchens zuzuhören.
Sofort hallte der Klang in seinem Kopf nach, weckte sein Interesse und brachte den jungen Studenten schließlich dazu, der Stimme zu folgen.
Sie führte ihn auf einen kleinen Platz, an dem einige Menschen versammelt standen.
In der Mitte befand sich ein junges Mädchen mit einem Megafon in der Hand. Ihr Gesichtsausdruck war ernst und ausdrucksvoll.

Als wäre es ihr Leben, hielt sie dieses Megafon in den Händen und brüllte ihren wahrscheinlich gut vorbereiteten Text. Sofort kam Changkyun ihr Gesicht bekannt vor. Er versuchte sich durch die Leute zu drängen um näher ran zu kommen und als er unmittelbar davor stand, erkannte er das Mädchen von gestern.
Er erkannte die, die ihm all diese eigenartigen Fragen gestellt hatte. Die ihn Stundenlang beobachtet hatte. Er erinnerte sich sogar an ihren Namen, Yoo Juhye.

Unverwechselbar waren die selbstgemachten Perlen in ihrem trockenen Haar, die kurzen Hosen und die Stiefel. Ihr Stil war unverwechselbar und Changkyun war erstaunt.
Erstaunt über die Energie und die Schlagfertigkeit, die sie darbot. Es war schlichtweg beeindruckend, wie sie die Menschen mit ihrer Rede in ihren Bann zog.
Alle Blicke waren auf sie gelegt und sie sprach, als würde sie nicht von hundert Augenpaaren gemustert werden. Sie sprach, als wäre sie allein auf dieser Welt.

,,Lasst uns nicht gegeneinander kämpfen, lasst uns füreinander kämpfen. Für eine neue, bessere Welt die dieser Erde würdig ist!", rief sie, erntete großen Applaus. Changkyuns Blick schweifte über die zahlreichen Gesichter. Kinder mit dessen Eltern waren stehen geblieben, um ihr zuzuhören.
Jugendliche pfiffen vor Begeisterung, hofften mehr von ihrer Rede mit zu bekommen. Auch ältere Leute waren hier.
Die Atmosphäre war betörend und als Changkyun seinen Blick weiter schweifen ließ, blieb er an einem besonderen Gesicht hängen. Kurz verschlug es ihm die Sprache, ehe er schwer schluckte.

Der Junge, dessen Gesicht er zugegebenermaßen vermisst hatte, stand etwas rechts gegenüber von ihm. Es schien, als würde er ihr zuhören, obwohl das gar nicht möglich war.
Erneut trug er die weißen Ohrstöpsel in seinen Ohren, durch einen Kabel waren sie verbunden mit dem Handy in seiner Hosentasche. Die Hände hatte er in seiner Jacke vergraben, das Haar verspielt zerzaust.
Changkyun brauchte einige Momente, ehe er beschloss auf den Älteren zuzugehen.
Es war ein weiterer Weg durch das Publikum, ein erschwerter Weg den Changkyun wählte und noch bevor er Kihyun erreichen konnte, wurde dieser unsanft aus dem Weg gedrückt. ,,Ich hab doch gesagt, mach' mal Platz.", fluchte ein älterer Mann, blickte Kihyun mit einem strengen Blick an ,,hast du mich gehört, Junge, bist du taub oder was?", fluchte er dann, schüttelte fassungslos den Kopf während Kihyun sich nur etwas von dem schlecht gelaunten Mann entfernte.
Changkyun hörte dies, hätte dem Mann am liebsten die Leviten gelesen. Doch auch wenn diese Anschuldigung an Kihyun weh tat, war sein neues Ziel nicht der griesgrämige Mann, sondern der gehörlose Junge der sich mit hochrotem Kopf einen neuen Stehplatz suchte.
Als er ihn durch Minutenlanges Gedrängel endlich erreicht hatte, tippte Changkyun dem Braunhaarigen sanft auf die Schulter.
Etwas erschrockenen drehte sich Kihyun zu ihm um, sein Gesicht fror sofort als er den Jüngeren vor sich sah.