Jooheons Aufgabe

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Jooheon hatte einen anderen Weg als die beiden Turteltäubchen eingeschlagen, war gerade unterwegs zu seinem kleinen Praktikum.

Schon seit einigen Wochen durfte er in einem echten Studio bei Aufnahmen dabei sein, freute sich jeden Tag mehr diesen Job später selbst mal ausführen zu können.

Er freute sich, wenn sich die harte Arbeit endlich mal bezahlt machte und ihm eine gute Zukunft beschaffte. Eine, in der er Spaß an seiner Geldquelle hatte, es gern ausübte.

Und er war sich sicher, dass er ein eigenes Studio aufbauen wollte. In dem er junge Talente aufnahm und ihnen die Möglichkeit gab ihr Hobby zum Beruf zu machen. Ihnen zu ermöglichen, ein Album aufzunehmen und vielleicht sogar dadurch berühmt zu werden.

Er hatte noch einen langen, harten Weg vor sich aber Lee Jooheon war hartnäckig. Er würde nie so schnell aufgeben, das schwor er sich.

Als er die schwere Tür zum Label öffnete, schlich sich schon der Geruch von Kaffee in seine Nase. 

Sein Vorgesetzter hatte eine gewisse Vorliebe für das warme Getränk und schon sah der junge Student eine große Tasse der dunkelbraunen Flüssigkeit auf dem Pult stehen.

Sein Chef,Lee Joongi, wirkte ziemlich genervt als er in seinem großen, gemütlichen Sessel vorzufinden war. Immer wieder entwischte ihm ein Seufzen, dann nahm er einen Schluck von seiner Tasse und schloss genüsslich die Augen.

>Er hat wirklich ein kleines Kaffee Problem< dachte sich Jooheon, räusperte sich dann etwas lauter.

Mit einem Ruck drehte Joongi sich zu ihm um, schnalzte kurz und rief dann grinsend:,,Mein Praktikant! Du kommst genau richtig."

Bisher hatte Jooheon mit dem launischen Tontechniker noch keine Probleme gehabt, wurde sogar öfters von ihm gelobt. Das könnte jedoch auch an seinem Fleiß liegen, der Rothaarige nahm sein Praktikum sehr ernst.

,,Gibt es ein Problem?", fragte er also sofort, kannte die Miene seines Chefs. Diese bedeutete, dass er ziemlich verzweifelt war, warum auch immer.

,,Ja", seufzte er sofort, kratzte sich am Nasenrücken, ,,Ich hab nen neuen Künstler und er ist gut."

Verwirrt runzelte der Angesprochene die Stirn, fragte daraufhin vorsichtig:,,Aber wenn er gut ist, was ist dann so schlimm?"

Brummend verdrehte der Ältere seine Augen, nahm erneut einen Schluck. ,,Na, du weißt doch, wir haben gerade Mark unter Vertrag genommen."

,,Ja?"

Jooheons Stimme klang unsicher, er sah kein Problem in der ganzen Sache und hatte keine Ahnung worauf sein Chef hinaus wollte. Er wünschte sich, dass dieser einfach mal Klartext sprach. Doch Joongi war ein chaotischer Produzent.

Schon seit Beginn des Praktikums arbeitete er mit Mark, einem jungen, talentierten Rapper der definitiv Potenzial zeigte. 

Seine Stimme war, Jooheons Meinung nach, in einer interessanten und angenehmen Tonlage und er konnte wetten, dass die Jugendlichen auf seine Rapart anspringen würden. Der Rapstil des gerade Mal 20 Jährigen war einzigartig.

,,Ich dürfte keinen fünften Artist in mein Programm aufnehmen, doch ich kenne keinen der Tontechniker hier der zu Marks Stil passt. Ich will ihn durch einen andere Rapper nicht ersetzen, dennoch will ich den Neuen auch nicht fallen lassen."

Nun verstand der Tontechnik-Student, worauf der 37-Jährige hinaus wollte und nickte zustimmend. Im Solteam-Label entstand vor Jahren die Regel, dass jeder angestellte Musikproduzent bloß vier Artists aufnehmen durfte, um nicht irgendwann den Überblick zu verlieren.

Everybody talks | Changki (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt