Kapitel 36 - Keanen - ✔️

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„Wieso denn das?" Ich schaue Noah verwirrt an, der mir gegenüber auf seinem Sofa sitzt. „Weil ihr beide gerade in einer verdammt grossen Gefahr seid. Und es würde beiden guttun." Ich seufze und fahre mir durch die Haare. „Und wenn hier was passiert? Dann müssen Elia und Emilio übernehmen oder was?" Noah nickt. „Ja, aber sie sind ja nicht alleine." Ich schließe für einen kurzen Moment meine Augen und überlege, ob das wirklich eine gute Idee ist.

„Aber Jona kommt übermorgen nach Hause. Serena möchte dabei sein, das weiß ich." Noah sieht mich lange an und nickt dann. „Gut, dann geht ihr übermorgen aber danach sofort." Ich nicke und reibe mir mit den Händen übers Gesicht. „Ich weiß nicht ob das schlau ist", murmle ich, und Noah legt mir eine Hand auf die Schulter. „Es ist momentan das Beste, was wir tun können, um Seri und dich in Sicherheit zu bringen. Sie ist ein leichtes Opfer für Jack. Wir regeln hier alles, meine Leute kommen heute noch an."

Ich nicke wieder und schaue meinen Kumpel lange an. „Gut, dann informiere ich Serena mal." Mit diesen Worten stehe ich auf, verabschiede mich von Noah und verlasse seine Wohnung, und kurz darauf auch seine Tiefgarage.

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„Wie, wir müssen weg?" Serena sitzt mit grossen Augen vor mir, und auch Jona scheint ziemlich überrascht. „Noah hat uns zwei Tickets für nach Italien gebucht. Wir müssen weg hier, weil es für dich und für mich momentan zu gefährlich ist." Serena sieht mich lange an und nickt dann langsam. „Aber ich will dabei sein, wenn Jona nach Hause kommt", sagt sie, und ich nicke. „Das wirst du auch. Aber direkt danach geht's für uns zum Flughafen." Serena nickt wieder und greift dann nach Jonas Hand.

„Es wird schon alles gutgehen. Lio kommt übrigens auch mit. In Italien sind wir sicher, denn Jack hat dort keinen Standpunkt. Und außerdem müsste er überhaupt zuerst mal rausfinden, dass wir in Italien sind. Es wird alles gut, Seri." Ich nehme meine Freundin kurz in den Arm, und Jona räuspert sich nach ein paar Sekunden.

„Wehe ihr schickt mir keine Fotos vom Strand", meckert er dann, und wir lachen. „Und wehe, du passt nicht gut auf sie auf", sagt er dann an mich gewendet, und ich lächle. „Ich würde sie mit meinem Leben beschützen, das weißt du." Jona lächelt zufrieden, und Serena kuschelt sich an meine Brust.

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„Und wehe ihr passt nicht auf." Luca umarmt Serena und drückt sie so an sich, dass ich bald Angst habe, sie bekäme keine Luft mehr. „Wir passen auf uns auf", quetscht sie hervor, und ich lache. Elia umarmt mich kurz und klopft mir dann auf die Schulter. „Wir halten hier schon die Stellung, keine Angst." Ich nicke und lasse meinen Blick über unser persönliches Abschiedskomitee gleiten. Alessia zerdrückt gerade ihre beste Freundin, und Jona hat Lio im Arm. Tatsächlich durfte er heute nach Hause, muss aber noch seine Krücken mitnehmen, da er noch nicht lange Strecken laufen darf. Und dieser Flughafen ist eine einzige lange Strecke.

Sobald Alessia Serena loslässt, kommt Jona auf sie zu und schlingt seine Arme um seine Schwester. „Ich werde dich vermissen, Serena", murmelt er, und Serena kämpft tatsächlich mit den Tränen. „Ich dich auch. Bitte mach keinen Mist, ja?" Jona nickt und grinst, und als er sich von Serena löst, wischt er ihre Tränen mit dem Daumen weg. Dann drückt er einen Kuss auf ihre Stirn, und Serena zieht ihn zu sich runter, um ihrem Bruder ebenfalls einen Kuss auf die Stirn zu geben.

„Ihr ruft an sobald ihr gelandet seid, okay?" Emilio hat warnend einen Finger in die Luft gestreckt, und ich nicke grinsend. „Und ihr ruft sofort an, wenn es ein Problem gibt." Die Jungs nicken, und Alessia steht mit Lucía etwas abseits. Die beiden haben sich gut angefreundet und verstehen sich sehr gut, was Serena natürlich nicht davon abgehalten hat, regelmäßige Mädelsabende mit den beiden zu planen.

Don't run from me - ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt