Der Beginn von Ragnarök - Teil I

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«Was meinen sie mit 'das ist noch nicht vorbei?'» Pepper, die es zum ersten Mal schaffte, Loki direkt anzuschauen – und sogar anzusprechen! – wurde blass. «Sie haben doch eben den Turm und alle Shrike vernichtet.»

«Der Turm ist weg, ja.» erwiderte Loki. «Und damit ist die Hauptgefahr für die Erde beseitigt. Aber leider gibt es inzwischen überall auf der Welt Shrike, und dann wären da ja noch diejenigen, die in wilder Hast vor den Avengers geflohen sind, als ich anfing, den Turm zu attackieren. Die schwirren alle noch irgendwo da draussen herum, und wenn wir nicht auch den letzten von ihnen erwischen, nimmt das hier nie ein Ende.»

«Nun, da sie ihre Magie zurück haben, können sie uns ja beweisen, wie gut sie als Magier sind.» meinte Strange nicht ohne Bissigkeit. «Schliesslich haben sie grosspurig behauptet, man könne alle Shrike auf einmal durch mentale Kraft ausschalten. Wenn man denn eben gut genug ist.» Im letzten Satz schwangen sowohl Ironie als auch Wut mit.

«Wenn ich ein ruhiges Plätzchen kriege, werde ich genau das tun.» antwortete Loki völlig unbeeindruckt von Stephens unfreundlichem Tonfall.

Coulson wies ins Hintere des Jets, wo es zwei abschliessbare Kabinen gab. «Suchen sie sich eine davon aus.» sagte er.

Loki nickte, warf einen kurzen Blick auf Stark – der ihn in stiller Übereinstimmung erwiderte – und ging nach hinten.

In der Kammer setzte sich Loki im Schneidersitz auf die Liege. Seine Arme waren auf Augenhöhe angewinkelt, wobei Daumen und Zeigefinger seiner rechten und linken Hand sich an den Spitzen berührten und ein Dreieck bildeten. Durch diese Öffnung starrte Loki hindurch, fokussierte einen undefinierbaren Punkt in der Ferne. Sein Blick wurde ausdruckslos und leer, und binnen Sekunden sah man ihm an, dass er körperlich zwar noch anwesend, geistig aber ganz woanders war.

Er bewegte sich keinen Milimeter, blinzelte nie, schien nicht einmal mehr zu atmen. Wenn sie es nicht besser gewusst hätten, hätten die Menschen im Jet geglaubt, eine Statue zu sehen.

«Glauben sie, er schafft es?» flüsterte Tony Dr. Strange zu. Er wagte nicht, laut zu sprechen, aus Angst, Lokis Konzentration zu stören.

Strange blickte zu dem Asgardianer hin, der ihm, wie er zugeben musste, haushoch überlegen war, und konnte nur die Schultern zucken. «Ich hoffe es. Aber wenn ich ehrlich sein will: wenn es jemand schafft, dann er.» In Gedanken fügte er hinzu: wenn er es denn wirklich will.

«Wie können wir wissen, ob er Erfolg hatte?» fragte Pepper, ebenfalls flüsternd.

«Ich schätze, das werden wir schnell rauskriegen.» antwortete Coulson. «Die Berichte über diese unheimlichen Attacken von Drachenvögeln hat SHIELD aus allen Ländern reinbekommen. Wenn sie auf einmal alle verschwunden sind, wird das sofort publik werden.»

«Und sie glauben wirklich, dass Loki tun wird, was er behauptet?» sprach Alphonso Mackenzie nun genau Stephens Gedanken aus.

Tony warf ihm einen raschen Blick zu. «Wenn er es nicht tut, obwohl er es könnte, schadet er uns absichtlich. Und das würde er bereuen.»

«Asgard?»

Tony nickte nur.

«Und wie sollen die das erfahren?» Mack war skeptisch und gestand sich offen ein, dass er Loki nur ein kleines bischen mehr vertraute seit er den Turm zerstört hatte. Nach wie vor hatte er Angst, dass der Kerl sie noch reinlegen könnte. Dass er irgendeinen genialen Plan verfolgte, der sie am Ende alle als Verlierer dastehen lassen würde.

«Ich weiss es auch nicht genau.» erwiderte Tony zerstreut. Er liess keinen Blick von Loki. «Aber der Wächter versicherte mir, dass sie es sofort erfahren, wenn er der Erde – oder auch nur einem einzigen Menschen – Schaden zufügen sollte. Und dass sie ihn in einem solchen Fall sofort holen und hinrichten werden. Ziemlich langsam und qualvoll übrigens... ich denke also, er wird sich sowas zweimal überlegen.»

Loki: Versklavt!Where stories live. Discover now