Kapitel Vierzehn.

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Jungkook

Auch wenn es völlig irrational war, sah ich mich unsicher in dem Raum um. Das ganze, was vorhin passiert war trug mir natürlich immernoch nach und somit hatte ich noch leicht wackelige Beine und spürte immernoch diese unendlich vielen Gefühle in mir. Ich konnte fast noch Taehyungs Geruch riechen, der so süß roch, wie kein anderer.

"Ich... Nein. Es geht dich nichts an, Bruder." meinte ich und seufzte, wollte gerade wieder gehen aber da stand mein Bruder auch schon neben mir, hatte seine Hand gegen die Tür gestemmt, damit ich sie nicht öffnen konnte. Und legte nach kurzer Zeit auch zwei Finger unter mein Kinn, um es ein wenig anzuheben.

"Ach nein? Gut, du musst es mir ja nicht sagen... Neugierig bin ich trotzdem, Brüderchen..." meinte er breit grinsend, doch ich seufzte wieder nur und schüttelte mit dem Kopf. Mein Blick glitt aber irgend wann zu dem halbnackten Jungen, der auf dem Bett meines Bruders saß und dessen Wunde immernoch leicht blutete.

Jeongguk biss anders zu, als der Vampir, der Taehyung gebissen hatte. Mein Bruder wusste genau, wo er hinein beißen musste, um so wenig Blut wie möglich zu verschwenden. Der Vampir damals hatte nur ein Ziel gehabt. Taehyung zu töten und sein Blut zu kosten. Was ich auch viel zu gerne würde, aber nicht konnte. Nicht, solange mich der Mensch nicht lassen würde. Und wahrscheinlich würde das nie so sein.

"Müssen wir nicht jetzt erstmal zu unserem Dad? Hab zufällig mit bekommen... Dass unser Vater uns sehen will" murmelte ich und versuchte natürlich der Frage aus dem Weg zu gehen. Das letzte was mein Bruder hören sollte war, was kurz vorher passiert war. Dass ich von einem Mensch in die Enge gezwungen wurde und er mit mir machen konnte, was er wollte.

"Naja okay... Aber du solltest noch dein Shirt wechseln... Da ist irgend wie Blut hin gekommen. Als hätte... Dir jemand ganz schön weh getan, kleiner Bruder..." grinste mein Bruder blöd doch ich schubste ihn nur an seiner Brust von mir weg und musterte ihn genervt. "Ich bin nur zwei Minuten jünger als du, Bruder. Komm nicht damit. Und es geht dich tatsächlich nichts an, was... Passiert ist okay?" brummte ich fast genervt, doch mein Bruder lachte wieder nur und sah immer mal wieder zu seiner Geisel, die auf dem Bett saß.

"Willst du nicht den kleinen Jungen da noch gehen lassen? Ich dachte, du stehst auf Kerle wie Jin. Oder Taehyung." meinte ich und so haftete der Blick meines Bruders einer Weile auf dem schmalen Jungen, der unsicher auf dem Bett saß. Doch mein Bruder grinste ihn nur amüsiert an und sah dann wieder zu mir.

"Naja, sein Blut hat gut gerochen. Und außerdem... Hat Taehyung ja genug Spaß an dir. Wahrscheinlich bin ich ihm da sowieso zu langweilig. Und Jin ist bei deinem Vater, also brauchte ich ein neues Spielzeug... Und ich habe so viel Spaß mit ihm" grinste mein Bruder und deutete dem Jungen, dass er näher kommen sollte. Was er dann auch sofort tat, da er von meinem Bruder manipuliert worden war, all das zu tun, was er wollte.

Dennoch funktionierte sein Hirn und man erkannte die pure Angst in den Augen des Jungen, der fast zitternd vor meinem Bruder und mir stand. Und der, der stellte sich nur direkt vor den einen Kopf kleineren und umfasste sein Kinn, um es anzuheben und tief in seine Augen zu sehen.

"Während ich weg bin will ich, dass du dich jedem anbietest, der hier rein kommt. Oder der dich hier sieht und dein Blut kosten will. Du wirst jeden kosten lassen und dann, dann wirst du dich selbst umbringen... Sobald ich wieder hier bin. Hast du mich verstanden?" meinte mein Bruder und so rollte ich wieder nur mit den Augen, um die Tür zu seinem Zimmer zu öffnen.

"Ich mag es ja, mit ihnen zu spielen, aber das ist langweilig Bruder... Mir fällt da eher was ein, was viel mehr Spaß macht" grinste ich krank und drehte mich dann, mit einer lustigen Idee zu dem Mensch, den man so schön benutzen konnte. Und mein Bruder machte es nur langweilig.

"Hör mir mal zu, Kleiner... Du musst unbedingt Angst vor all dem haben, was hier passiert. Also renn, so schnell du kannst, bevor dich jemand schnappt" hauchte ich gegen die Lippen des Menschen, der sofort seine Augen aufriss und an mir und meinem Bruder vorbei rannte. Und mein Bruder grinste nur breit, drehte sich wieder zu mir, als er dem hektisch rennenden Jungen zugesehen hatte, wie er weg gerannt war, da ich ihn dazu manipuliert hatte.

"Oh ich liebe deine Ideen, Brüderchen... Zeit fürs Mittagessen, oder nicht?" kam es von meinem Bruder, doch ich zählte noch bis drei, ehe ich mich mit einem breiten Grinsen darauf konzentrierte, den Menschen zu riechen, um ihn dann auch schnell finden zu können. Denn ich hatte unendlich Hunger und was war besser, als ein kleines Fangenspiel, bevor ich mein Essen bekommen würde.

Es war so langweilig, immer aus Blutbeuteln zu trinken, weshalb ich meinem Bruder ganz dankbar war, dass er mir sein Essen überließ. Denn er sah mir nur amüsiert dabei zu und ließ mich dann, als ich den Menschen gerochen hatte, auch schon los laufen. Und da ich ein Vampir war, konnte ich schneller rennen, als jeder Mensch. Ich wusste, wo ich hin laufen wollte und rannte deshalb sofort los, bis ich nach einer kurzen Zeit auch schon den Mensch erkennen konnte, der sich mit großen Augend und voller Angst mit dem Kopf zu mir drehte, aber nicht aufhörte zu rennen.

Doch ich schaffte es nicht, den Mensch einzuholen. Denn auf einmal spürte ich wieder einen stechenden Schmerz in meiner Schulter, genau da wo Taehyung mir zuvor seinen Dolch hinein gestochen hatte, weshalb ich nur weit die Augen aufriss und tief in die mehr als nur wütenden Augen von Taehyung sah.

"Hör auf, Menschen zu quälen, die gegen dich keine Chance haben, Jeon. Manipulier' ihn zu vergessen und zu gehen, aber ich bringe dich um, wenn du ihm noch etwas antust."

Dangerous Twins // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt