Kapitel Sechsundzwanzig.

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Jungkook

Immer wieder lugte ich genervt zu meinem Bruder, der auf einem Sessel in dem Zimmer unseres Vaters saß und ihn diese Situation anscheinend kein bisschen interessierte. Während unser Vater nur wütend vor uns stand und seine Hände zu Fäusten geballt hatte, irgend wann auch mit ihnen auf den Tisch vor ihm Schlug, um die Aufmerksamkeit meines Bruders und mir zu bekommen, saß ich genervt neben meinem Bruder und musste diesen Scheiss hier ertragen.

"Habt ihr eigentlich eine Ahnung, wie wichtig dieses Buch ist? Mit dem Head der beschissenen Park Familie kann ich rein garnichts anfangen, ihr Nichtsnütze! Er wird eher sterben, als mir das Buch zu holen. Und wenn ich euch wieder dort hin schicke, sterbt ihr vielleicht doch noch. Aber andere sind der Aufgabe nicht gewachsen. Habt ihr eine Ahnung, in welche Lage ihr mich beide bringt?!" rief unser Vater, doch mein Bruder seufzte nur uninteressiert und ließ das Weinglas, dass er zuvor noch in der Hand gehalten hatte, auf dem runden Tisch vor ihm nieder, ehe er wieder aufstand.

"Wenn wir dich so sehr enttäuscht haben, Vater, dann hol doch dein tolles Buch und halte auf, dass deine ach so tollen Kinder, die dir ach so wichtig sind, nicht sterben." meinte mein Bruder gelangweilt und ging dann einfach an mir vorbei, beziehungsweise zog mich an meinem Handgelenk hinter sich her, bis er merkte, dass ich ihm von mir aus schon hinter her lief und er mich nicht ziehen musste.

Unser Vater sagte kein Wort mehr dazu, sondern verließ selbst wütend sein Büro, durch eine andere Tür, die in sein Zimmer führte. Aber Jeongguk hatte ja Recht. Unser Vater verlangte immer so unendlich viel von uns, tat aber nichts selbst. Zwar versuchte er alles, dass wir nicht starben, dennoch war das nur aus einem Grund. Weil er unbedingt wollte, dass seine stärkste Waffe, nämlich wir, unbeschadet davon kam. Denn vorallem der Head der Park Familie hatte keine Chance gegen uns gehabt. Wir waren zu stark, weshalb viele uns tot sehen wollten, oder verkaufen wollten. Wir wären tatsächlich eine super Ware.

"Wo gehst du hin, Brüderchen. Taehyung sitzt dort drüben..." raunte mein Bruder, hielt mich dabei an meiner Jacke fest und zog mich etwas zurück, gerade als ich tatsächlich in Taes Zimmer gehen wollte. Denn es waren jetzt schon fast zwei Wochen vorbei und in diesen Wochen war einfach nichts mehr wirklich passiert. Zwar durfte er sowieso nicht viel machen, da Jin ihm das meiste bis heute verboten hatte, dennoch hatten wir meiner Meinung nach viel zu wenig Zeit miteinander verbracht.

Weshalb ich nur leicht genervt und auch eifersüchtig zu Taehyung sah, der mit diesem Park Jimin vor dem Büro meines Vaters saß und sich mit ihm unterhielt. Die beiden kannten sich ja anscheinend schon eine Weile, weshalb sie sich so innig ansahen und unterhielten, dennoch gefiel es mir das kein bisschen.

Was mein Bruder natürlich sofort merkte.

"Eifersüchtig? Wie niedlich. Vielleicht solltest du den Menschen dann mal darum bitten, dich endlich zu entjungfern. Mh, oder macht das das ganze nurnoch schlimmer" grinste mein Bruder, weshalb ich nur mit den Augen rollte und doch hielt er mich mit einem fast ernsten Blick an meinem Handgelenk fest, als ich auf den Neuling zu gehen wollte, der mich noch nicht einmal gesehen hatte.

"Aber pass auf, hast du verstanden? Auch wenn er heiß ist, trau ihm nicht einfach so, Jungkook." erklärte mir mein Bruder doch ich seufzte nur genervt und rollte wieder mit den Augen, riss mich aus seinem Griff. "Jaja, ich bin keine fünf, Bruder. Ich weiß sowas selbst, danke." meinte ich etwas genervter als ich wollte, immerhin wusste ich ja wohl sehr gut, dass ich nicht einfach so jemandem vertrauen sollte. Tat ich ja auch nicht.

Nur hatte der Mensch so eine Wirkung auf mich, dass mich der Fakt störte, dass er jemanden genau so anziehend fand, wie ich. Ich sollte der einzige sein, mit dem er so redete, wie er es vor einer Woche getan hatte. Er sollte keinem so nahe sein wie mir und er sollte niemanden so sehr wollen, wie mich.

Ich sollte alles sein, was der Mensch begehrte. Und da kam mir dieser mickrige Park Jimin ganz sicher nicht in die Quere.

Also ging ich sofort auf die beiden zu, mit einem ziemlich harten Gesichtsausdruck und musterte Taehyung aufmerksam, der sofort zu mir auf sah, da er saß und ich stand. Auch wenn er sonst einen Kopf größer war als ich.

"Du schuldest mir noch etwas, Kim Taehyung..." raunte ich also fast, weshalb der kleine Kerl neben Taehyung nur etwas verwirrt zwischen uns beiden hin und her sah. Doch Taehyung seufzte nur, fast etwas genervt, als hätte ich ihn gestört, was mich nurnoch wütender werden ließ. Er interessierte sich doch nicht tatsächlich mehr für diesen kleinen Jungen, als für mich?

"Du siehst glaube ich, dass ich mitten in einem Gespräch bin, Jungkook. Also gedulde dich. Auch wenn es sicher nicht deine Stärke ist." seufzte der Mensch, weshalb ich meine Augen fast etwas geschockt weitete und Taehyung musterte, der seinen Blick fast sofort wieder zu Jimin drehte, den das ganze wohl doch etwas einschüchterte. Aber was hatte ich von so einem kleinen Kerl auch anderes erwartet?

Und so etwas fand Taehyung gerade interessanter als ich? Niemals stand der jüngere auf so kleine Jungs, die ihm im Bett sowieso nichts bieten könnten?

"Meine Fresse Jungkook. Du hast sicher auch anderes zu tun, oder? Ich komme später einfach zu dir in dein verdammtes Zimmer, okay? Aber wie du vielleicht gerade sehen kannst, habe ich keine Zeit für dich." meinte er fast kalt, doch er war oft so gewesen. Eigentlich sollte es mich ja nicht wundern, dennoch nervte es mich, dass ich in diesem Moment nicht die gewünschte Aufmerksamkeit von dem Mensch bekam, sondern dieser kleine Junge, den er mit hier her geschleppt hatte.

Und doch verließ ich die beiden. Ich drehte mich genervt wieder um und lief meinem Bruder hinter her, der irgend wie nicht weit gekommen war. Wahrscheinlich, weil er Jin auf dem Weg noch begegnet war. Die beiden verstanden sich tatsächlich wirklich gut. Aber ich hatte tatsächlich immer weniger mit dem Mensch zu tun, der meine rechte Hand war. Er beschüzte mich, das wars dann aber auch.

"Aww... Sieht so aus als interessiert er sich mehr für den kleinen Hexer als für dich. Aber ich bin natürlich immer für dich da, Brüderchen" lächelte mein Bruder leicht amüsiert und stellte sich direkt vor mich, um mich fast liebevoll an meiner Taille zu sich zu ziehen, doch ich war immernoch überaus genervt und hätte dem kleinen am liebsten seinen niedlichen Kopf umgedreht. Dann sähe er nicht mehr so niedlich aus.

"Weißt du... Ich habe ja überlegt, ob ich ihn zu meiner rechten Hand machen soll... Er ist gut, nicht?" fragte mein Bruder und legte seinen Kopf dabei etwas schief, strich mit seiner Hand sanft über meine Wange und musterte mich mit einem leichten Grinsen, was mich nur seufzen und mit den Augen rollen ließ.

"Er ist verdammt gut, Jeongguk. Aber Wehe... Du fässt ihn an..." murmelte ich am Ende fast, hörte meinen Bruder deshalb nur lachen, der mich noch etwas näher an sich heran zog.

"Oh Baby... Du bist so vernarrt in diesen Menschen, mh?"

~

Give Jungkook his Aufmerksamkeit, Tae

Dangerous Twins // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt