Thema: Interpretiere folgenden Satz: Auf den ersten Blick.
Ein einziger, flüchtiger Blick hatte ausgereicht, dass es zwischen uns gefunkt hatte. Ja, ich hatte mich auf den ersten Blick verliebt. Ich saß an dem Abend in einem Club, trank einen Cocktail und spielte mit einer meiner schwarzen Haarsträhnen. Es spielte fröhliche Musik, die dazu anregte, zu tanzen. Mir war aber nicht danach. Gelangweilt beobachtete ich nur die tanzenden Menschen. Ich war eigentlich hier, um meine schlechte Laune zu vertreiben. Meine Laune wurde aber immer schlechter... Doch dies änderte sich, als ich ihn erblickte. Er hatte gebräunte Haut, weiche aber dennoch maskuline Gesichtszüge, nach hinten gekämmte braune Haare und dunkelblaue Augen. Nein, ich wollte nicht in ihnen versinken, aber dennoch zogen sie meine Aufmerksamkeit auf sich. Irgendetwas war in seinem Blick, was mein Herz höher schlagen ließ. Unsere Blicke hatten sich nur kurz gekreuzt, dies hatte aber schon gereicht. Langsam stand ich auf und ging ebenfalls langsam auf ihn zu, in der Hoffnung, dass er mich bemerken würde. Das tat er auch. Sein Blick war vollkommen auf mich fokussiert. Ein kaum bemerkbares Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus und er kam langsam auf mich zu. Er legte seine Arme um meine Hüfte, während ich meine auf seine Schultern ablegte. "Du hast wunderschöne Augen", säuselte er, während wir zu tanzen begannen. Normalerweise hätte ich sofort Abneigung gegenüber diesem Kompliment entwickelt. Ich stand nun mal nicht auf solche Schnulze, aber dieses mal wahr es anders. "Vielen Dank", sagt ich grinsend. Er lachte leise. "Das ist mal was Neues", sagte er. "Was genau?", fragte ich verwirrt. "Die meisten von ihnen antworten mit einem Kompliment oder machen direkt Andeutungen, dass sie nicht nur tanzen wollen", erklärte er. "Das finde ich beim ersten Treffen unangebracht", antwortete ich knapp. Den ganzen restlichen Abend redeten und tanzten wir.
Irgendwann nach Mitternacht verließen wir den Club. Ich hatte mich dazu überreden lassen, dass er mich bis nach Hause begleiten durfte. Wie dumm ich doch nur war. Ich hätte das niemals zulassen dürfen! Damals hatte ich noch nicht geahnt, was mir bevorstand. Als er mich aber in eine dunkle Gasse lotste bekam ich ein ungutes Gefühl. "Das ist aber nicht der Weg zu meiner Wohnung...", sagte ich angetrunken. "Ich weiß", säuselte er. Als ich die eiskalte Klinge eines Messers an meinem Hals spürte, musste ich schlucken. Was war hier los? "W-was t-tust d-du...?", stotterte ich. "Was meinst du?", fragte er unschuldig und legte seinen Arm um meine Hüfte. Ich zuckte zusammen und begann zu zittern. "Bitte, lass mich gehen. Ich werde niemandem etwas hiervon erzählen, nur bitte tu mir nichts", flehte ich. "Natürlich wirst du nichts erzählen. Du wirst nie wieder mit jemandem reden", sagte er und begann leise zu lachen. Sein Lachen hörte sich an, wie das eines Psychopathen und jagte mir eiskalte Schauer über den Rücken. "Bitte, tu mir nichts", flehte ich, während mir die Tränen kamen. Er drehte mich zu sich und strich mit der Spitze des Messers vorsichtig über meine Wange. "Weine nicht. Es wird nicht wehtun. Zumindest nicht lange", sagte er, während sich ein schadenfreudiges und gieriges Grinsen auf seinen Lippen ausbreitete. Er beugte sich langsam zu mir herunter und legte seine Lippen auf meine. Ich begann noch mehr zu zittern, traute mich aber nicht, ihn weg zu drücken, weswegen ich einfach nichts tat. Er löste den Kuss sofort. "Wenn ich dir schon Zuneigung zeige, dann hast du gefälligst darauf zu antworten!", sagte er mit Wut in der Stimme. Ich zuckte zusammen und begann zu nicken. Er grinste zufrieden und küsste mich wieder. Ich erwiderte. Das wahr der schlimmste Kuss meines Lebens und ich hoffte so sehr, dass das nicht der Letzte sein würde. Doch plötzlich kam mir ein Gedanke. Warum ließ ich das alles zu? Ganz in der Nähe war die Hauptstraße, da würde garantiert jemand sein. Wenn ich laut genug schreien würde, dann würde mich ganz bestimmt einer retten. Sofort drückte ich ihn weg und rannte los. Perplex starrte er mir nach und folgte mir dann. Ich rannte die Gasse entlang und bog dann scharf nach rechts ab. Eine Sackgasse. Entsetzt blieb ich stehen. Was nun? Wieder kamen mir die Tränen und ich sank weinend zu Boden. Das war das Ende... "Erwischt", hörte ich seine zufrieden klingende Stimme hinter mir. Langsam drehte ich mich um und starrte ihm direkt in seine Augen. Sein psychopathischer Blick würde das Letzte sein, was ich sehen würde...
DU LIEST GERADE
30 Days Challenge
FantasyDie 30 Tag Challenge ist eine Möglichkeit, seine Schreibfähigkeiten zu verbessern oder sich die Zeit zu vertreiben, die ich hier auf Wattpad entdeckt habe. Ich habe beschlossen es ein mal aus zu probieren. Innerhalb von 30 Tagen bekommt man jeden Ta...