Tag 9 - Für fremde Verbrechen im Gefängnis

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Thema: Ein böser Schatten folgt einem Bürger in einem Gefängnis.

Langsam schritt sie den Gefängnisgang entlang. Rechts und links neben ihr lief je ein Wächter. Die orangene Gefängnisuniform harmonierte perfekt mit ihren kurzen, schwarzen Haaren mit den orangenen Spitzen. Als ob sie gewusst hätte, dass sie hier landen würde... Sie hatte braune Augen, leicht gebräunte Haut, dünne, blasse Lippen und einen Piercing in der rechten Augenbraue. Sehr mieß gelaunt blickte sie drein. "Warum so mieß drauf?", fragte ein junger Mann, der hinter ihr her ging, grinsend und strich ihr zärtlich über die Wange. Seine Gesichtszüge waren kaum zu sehen, jedoch konnte man gerade so noch seine schwarzen Haare erkennen. Am deutlichsten waren seine rot-braunen Augen zu sehen. "Fass mich nicht an!", zischte sie wütend zurück. "Woher diese Wut?", fragte er überrascht. "Nur du solltest hier sitzen, doch stattdessen haben sie mich hier hinein gesteckt!", zischte sie. "Du wolltest doch hier landen! Und schließlich ist ein Schatten ohne seinen 'Besitzer' nichts wert", sagte der Mann schulterzuckend. "Halt doch einfach die Klappe!", schrie sie ihn wütend an. Die Wärter blickten sie überrascht an. Einer von ihnen tippte sich an die Stirn, während der andere nickte.

Den Rest des weges zu der Gefängniszelle schwieg der Schatten, zur großen Erleichterung der Gefangenen. Als sie aber in der Zelle ankamen und die Gefangene ihre Zellnachbarin erblickte, stieß der Schatten einen Pfiff aus, wofür er einen wütenden Blick von der Gefangenen bekam. "Na was? Sie ist doch heiß oder etwa nicht?", versuchte sich der Schatten zu rechtfertigen. Die Gefangene musterte ihre Zellnachbarin. Sie war eine dunkelhäutige Frau ihres Alters mit langen, schwarzen Haaren, fast schwarzen Augen und einem kräftigen Körperbau. "Ich stehe zwar eigentlich auf Männer, muss dir aber dennoch Zustimmen...", sagte die Gefangene. "Du bist meine Schöpferin und von dir hab ich auch meinen Frauengeschmack", sagte der Schatten Grinsend. "Halts Maul!", schrie in die Gefangene an. "Mit wem redest du?", fragte ihre Zellnachbarin. "Mit Niemandem!", antwortete die Gefangene schnell. "Toll, noch so eine Schizophrene...", murrte die Frau. "Ich bin nicht schizophren!", empörte sich die Gefangene. "Klar und du redest ja auch nicht mit Stimmen in deinem Kopf", sagte die Frau. "Das sind keine Stimmen in meinem Kopf! Das ist...m-mein Schatten...", sagte die Gefangene. "Von hier bitte genauer", sagte die Frau plötzlich interessiert. "U-und was genau möchtest d-du wissen...?", fragte die Gefangene unsicher. "Fangen wir mal damit an, wofür du hier sitzt." "Für meinen Kriminalroman... Ich habe die Handlungen des Verbrechers genau beschrieben... Dafür gaben sie mir mehrfach Lebenslänglich...", erzählte die Gefangene. "Du bist eine Schriftstellerin?!", fragte ihre Nachbarin überrascht. Beschämt nickte die Gefangene. "Ich hab zwar schon oft von Schriftstellern, die für die Verbrechen ihrer Charaktere ins Gefängnis kamen, gehört, hab aber noch nie einen in real life gesehen. Weswegen hast du den Roman den geschrieben, du wusstest doch, dass du dann garantiert hier her kommst." "Aus Protest... Ich wollte das System kritisieren...", erzählte die Schriftstellerin. "Und? Hats geklappt?" "Weiß ich noch nicht... Hab die Nachrichten noch nicht gesehen... Hab seit meiner Verhaftung überhaupt keinen Kontakt mehr zur Außenwelt... Ich bereue es langsam aber...", murmelte die Schriftstellerin. "Warum?" "Einer meiner Charaktere, um genau zu sein, der, wegen dem man mich hier rein gesteckt hat, ist irgendwie mit meinem Schatten verschmolzen und macht jetzt allerlei unangebrachte Kommentare...", erklärte die Schriftstellerin. "Du hast mich so gemacht, also lebe jetzt mit den Konsequenzen!", sagte der Schatten grinsend. "Schnauze!", fauchte ihn die Schriftstellerin an. "Du bist eindeutig verrückt...", murmelte ihre Zellnachbarin und schüttelte den Kopf. "Bin ich nicht!", empörte sich die Schriftstellerin. "Klar und du hockst auch nicht im Gefängnis", sagte ihre Zellnachbarin kopfschüttelnd und setzte sich auf ihr Bett. Die Schriftstellerin wollte sich aber nicht setzten, sondern lief nervös in der Zelle auf und ab. Die ganze Zeit lief ihr schatten direkt hinter ihr. Mehrfach hatte sie ihm gesagt, er solle sie in Ruhe lassen, bekam aber nur bissige Kommentare zurück. Unter solchen Bedingungen einen Fluchtplan zu entwickeln war natürlich unmöglich.

Ich weiß, meine Beiträge zu dieser Challenge treffen nicht immer hundertprozentig das Thema, ich soll aber meiner Kreativität freien Lauf lassen, was ich auch tue...😅

#unnötigeEntschuldigungen...

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