Tag 11 - Gestrandet

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Thema: Ein Halbdrache bedroht einen Barbaren auf einer Insel.

Vor Schmerz stöhnend öffnete er seine roten Augen und fand sich auf einem Sandstrand wieder. Die türkisenen Wellen schwappten ihm über die Füße. Die Insel wahr sehr klein. Sie war halbrund und hatte in der Mitte ein kleines Waldstück, in dessen Mitte sich eine kleine Quelle mit Trinkwasser befand. Langsam stand der Halbdrache auf. Sein gesamter Körper schmerzte. Besorgt betrachtete er seine hellroten Flügel und Schweif, die zum Glück unverletzt waren. Seine Kleidung, bestehend aus einer rot-goldenen Admiralsjacke, einem schwarzen Hemd, einer schwarzen Hose und schwarzen Stiefeln, war auch noch ganz. Nur wage konnte er sich daran erinner, wie er hier her gekommen war. Eine heiße Briese zerzauste seine kinnlangen, schwarzen Haare und wehte zu ihm einen eigenartigen Geruch herüber. Es roch nach... Essen! Erst jetzt merkte er, wie hungrig er eigentlich wahr. Schnell rannte er in die Richtung, aus der der Geruch kam. Am Strand stand ein junger Mann mit braunen, langen Haaren und braunen Augen, komplett in Lumpen gekleidet, und wühlte in einigen an Land gespülten Kisten. Der Halbdrache begann zu sabbern. Er hatte schon so lange kein Menschenfleisch mehr gegessen. Er zog sein Schwert und ging schnell auf den jungen Mann zu. Sein Opfer im Stillen zu töten machte ihm keinen Spaß, weswegen er vor dem Mann stehen blieb und sich räusperte. Der junge Mann drehte sich überrascht um und begann dann zu lachen. Voller Wut blickte der Halbdrache ihn an. "Was lachst du?!", fragte er gereizt. Der junge Mann gab ein paar unverständlich Geräusche von sich, während er weiter lachte. Wütend legte ihm der Halbdrache die Klinge an den Hals. "Dir wird das Lachen schon noch vergehen!", zischte er. Der junge Mann begann noch mehr zu lachen und schob dann kopfschüttelnd die Kling weg. Irritiert starrte ihn der Halbdrache an. "Hast du keine Angst...?", fragte er verwirrt. Zum ersten Mal sah er, dass ihm jemand direkt ins Gesicht lachte, während er sie bedrohte. Bisher hatten alle Menschen, die er so bedrohte, gezittert und um Erbarmen gefleht. Doch dieser Mann blickte ihn freudestrahlend an. Er vermutete, dass dieser Barbar noch nie ein Schwert gesehen hat. Total unbeeindruckt ging der junge Mann um ihn herum, nahm einen der Flügel und begann ihn zu betrachten. Der Halbdrache wirbelte herum und funkelte den Mann wütend an. "Fass mich nicht an!", zischte er. Der Mann hob beschwichtigend die Hände und gab ein paar Geräusche von sich, die wie einen Entschuldigung klangen. "Mach dich bereit zu sterben!", sagte der Halbdrache. Der Mann beachtete seinen bedrohlichen Ton nicht, nahm den Halbdrachen an die Hand und lief in den Wald. Verwirrt stolperte ihm der Halbdrache hinterher. "Wo ziehst du mich hin?", fragte er, bekam aber keine Antwort.

Bald kamen sie bei einer kleinen Hütte an. Der Mann ließ den Halbdrachen los, verschwand in der Hütte und kam kurz darauf mit einem Stück Fleisch, welches er dem Halbdrachen gab, zurück. Überrascht blickte ihn der schwarzhaarige an. "Vielen Dank", sagte er und verbeugte sich, woraufhin er gierig das Stück Fleisch verschlang. Lächelnd beobachtete ihn der Braunhaarige.

Von nun an lebten die Beiden zusammen auf der Insel. Der Halbdrache wahr dem jungen Mann sehr dankbar, da er verstanden hatte, dass er ohne ihn vermutlich nicht überlebt hätte. Dennoch unterließ er keinen Versuch, von der Insel runter zu kommen. Sie scheiterten jedoch allesamt. Er vermisste sein Zuhause und fragte sich, wie der Krieg wohl ausgegangen war. Er hatte sich aber auch an seine neue Umgebung gewöhnt und mit dem jungen Mann angefreundet. Langsam hatte er ihm das Sprechen beigebracht, weswegen sie sich dann endlich verständigen konnten. Und endlich verstand der Halbdrache, weswegen der junge Mann bei ihrem ersten Treffen gelacht hatte. Der junge Mann hatte ihm erklärt, dass er es lustig fand, einen Halbdrachen zu sehen, der ein Schwert anstatt seiner Krallen und Zähne benutzte.

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