Kapitel 4

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Kapitel 4:

Am nächsten Morgen machten wir uns früh auf den Weg.

Delia schwieg und so war ich gezwungen worden alleine mich mit Miss Evada zu unterhalten.

Drei ganze Wochen lang.

Die erste Woche konnte ich gut überstehen. Da redete Miss Evada nur über sich selbst.

In der zweiten Woche fing sie an uns zu beschimpfen und uns als nichtsnutzige Biester zu bezeichnen, die sie viel zu viel Geld kosteten.

In der dritten Woche wurde sie handgreiflich, weil Dalia und ich ihr nicht schnell genug arbeiteten.

Doch wir überlebten die drei Wochen und hielten unsere Klappen.

Ich wurde genauso stumm wie Dalia und verrichtete meine Arbeit.

Nachts, wenn alle schliefen, trainierte ich so gut, wie es ging.

Tagsüber erfüllte ich Miss Evada jeden Wunsch.

Nach den drei Wochen wollte ich Blut sehen aber ich unterdrückte meine Wut und projizierte diese auf Aelin Galathynius.

Rifthold wurde, genau wie viele andere Städte in Erilea, vor zwanzig Jahren zerstört.

Hexen zerstörten die Stadt und man erzählte sich, dass die Königin von Terrasen das gläserne Schloss in die Luft gesprengt hatte.

Ich traute das der Königin zu.

Rifthold erholte sich ganz gut von dem Hexenangriff. Wahrscheinlich, weil König Dorian Havilliard ein besserer König, als sein Vater war.

Als kleines Kind bekam ich immer die Geschichten über den verrückten König erzählt. Geschichten über brutale Grausamkeit und Komplotte.

Aber das waren nur Geschichten.

Die Straßen von Rifthold waren überfüllt und auf dem Marktplatz priesen Händler lautstark ihre Waren an, doch wir ignorierten das alles.

Wir machten uns sofort auf den Weg zum Schloss.

Prachtvoll erstreckte es sich über die Stadt und zeigte jedem, welche enorme Macht der König hatte.

Anders, als das Alte Schloss war das neue Schloss nicht zur Hälfte aus Glas, sondern aus Stein.

Wegen der feuerspuckenden Königin?
Ich hatte keine Ahnung und es war mir schlichtweg egal.

Wir wurden ohne größere Probleme ins Schloss gelassen und sofort zum Thronsaal geführt.

Offenbar erwartete man unsere Ankunft bereits.

Anders als in der Stadt sah ich mich unauffällig um. Schließlich konnte ich durch den Auftrag hier eine Chance bekommen an den Hof in Orynth eingeladen zu werden.

König Dorian würde mich sicherlich weiterempfehlen. Vielleicht war der hohe Besuch auch Aelin höchstpersönlich?

Der Flur, durch den wir liefen war recht schlicht gehalten.

Hohe Steinsäulen standen im regelmäßigem Abstand an den Seiten und erleuchteten mit dem feuer, welches auf ihnen brannten den Flur.

Ab und zu hing ein Gemälde an der Wand aber wir liefen zu zügig, als dass ich diese genauer betrachten konnte.

Die große Doppeltür war ebenfalls aus Stein und hatte goldene Klinken, die ein Diener in schwarz und rot herunterdrückte, damit wir eintreten konnten.

Dalia und ich hielten uns hinter Miss Evada auf. Immerhin war sie unsere Herrin und somit musste sie für uns sprechen.

Der Thronsaal war etwas pompöser, als der Flur.

Throne of Glass- Dienerin des LichtsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt