Winterskälte

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Sasuke 

Winter, für viele eine Jahreszeit, die Liebe und Geborgenheit mit sich bringt. Ich liebe den Winter jedoch wegen seiner Stille. Wenn der Schnee fällt und man Nachts, drausen, wenn die Sonne bereits hinter dem Horizont verschwunden ist, spaziert, erfüllt es mich mit einer Ruhe, die nur diese Eiseskälte zu stande bringen kann. 

Jedoch befinde ich mich gerade in meinem Klassenzimmer. Obwohl ich bereits dreieinhalb Monate in dieser Klasse verbinge, bin ich lieber für mich alleine. Die anderen haben es recht schnell begriffen und lassen mich daher meistens in Ruhe. Allerdings nicht immer. So wie jetzt, wo Sakura bereits auf mich zu geht. Wir sollen nämlich in Gruppen ein Thema ausarbeiten. ,, Sasuke möchtest du mit uns in eine Gruppe?" 

Am liebsten würde ich für mich alleine arbeiten, da brauche ich mich nicht auf andere einzustellen. Jedoch würde das der Lehrer sowieso mitbekommen und dann muss ich mich erst recht irgendwo dazu setzen. Also gehe ich gezwungenermaßen mit ihr zu ihrer Gruppe und setze mich dazu. Was bleibt mir auch anderes über? Mit dabei sind Kiba und Hinata. ,, Na Sasuke, alles fit im Schritt?" Ich frage mich wirklich immer, wieso Kiba die unpassensten Sprüche verwenden muss. Ich ignoriere ihn und öffne meinen Notizblock und meine Federschachtel. ,, Ignoriere mich nicht einfach!?", gibt Kiba kleinlaut von sich und dreht sich schmollend weg. Sakura lacht ihn währenddessen aus. Hinata ist aus einem unerfindlichen Grund in Kiba verliebt. Ich kann überhaupt nicht verstehen warum. Nach einiger Zeit habe ich feststellen müssen, dass Kiba ein Vollidiot ist, Sakura lässt ihrer Schadenfreude freien Lauf und Hinata ist die Schüchternheit in Person, weswegen ich mit ihr auch am Besten auskomme. 

,, Was hast du erwartet, dass ich auf deine dummen Sprüche antworte?" ,, Natürlich sowas macht man unter Freunden.", quaselt Kiba immer noch eingeschnappt vor sich hin. ,, Ich bin aber nicht dein Freund!" Genau deshalb will ich nicht in Gruppen arbeiten. ,, Mich wundert es nicht, dass er dich so ablitzen lässt, du bist einfach nur ein Vollidiot, Kiba.", obwohl Sakura es zurückhält, kann man nicht übersehen, das ihr ganzer Körper bebbt und zittert, weil sie ihr Lachen so stark zurückhalten muss. Sie ist wohl endlos schadenfroh. ,, A- also ich fand Kibas Witz ganz lustig." Die Blicke von Kiba und Sakura richten sich auf Hinata, die endlich einen Satz herausbekommen hat. 

Plötzlich stürzt sich Kiba auf sie und zieht sie an sich, legt ihr einen Arm über die Schulter und man sieht nichts mehr von seiner schlechten Laune. ,, So machen das Freunde, Hinata du bist der Beste unter allen Bros." Er hat sie doch nicht gerade ernsthaft Bro genannt? Das Gesicht des Mädchens hat seine Farbe von Purpurrot auf weiß geändert. Sie wurde schlussendlich zur Salzsäule. Arme Hinata. 

Plötzlich kommt der Lehrer angerannt und zieht jedem eine mit seinem Klassenbuch runter, einschließlich mir. Ich habe doch gesagt, ich will in keiner Gruppe arbeiten!

Verzweifelt und fertig sitze ich im Schulgarten auf einer Bank. Wohlgemerkt bin ich der einzige, der hier ist, da alle die Kälte verabscheuen. Dieser Tag hat mich echt fertig gemacht, dabei haben wir noch nicht mal die Hälfte der Gruppenarbeit fertig, das könnte wirklich  anstrengend werden. ,, M-Mir i-ist so kaaaalt!" Von meinem Gedankengang herausgerissen schaue ich genervt zu demjenigen hinüber, der das gesagt. Ein blonder Junge, schmächtig, wirkt tatsächlich sehr zerbrechlich und zittert wie Espenlaub, nein eher wie ein Zitteral. Dabei fällt mir auf, dass er nur eine kurzärmelige Schuluniform anhat. ,, Wenn dir kalt ist, zieh dir etwas an!" 

Plötzlich rührt er sich nicht mehr, wie als wäre er eingefroren verharrt er in einer Schockstarre. Dann dreht er seinen Kopf langsam zu mir und sieht mir in die Augen. Fassungslos klappt sein Mund auf und auf einmal springt er auf und zeigt auf mich. ,, DU KANNST MICH SEHEN?!!!" ,,Was soll denn diese Frage? Natürlich kann ich dich sehen." Er klatscht sich beide Hände ins Gesicht, was mich kurz erschreckt, dann beginnt sein Gesicht plötzlich zu strahlen und er kommt auf mich zu. ,, Du musst mir unbedingt helfen!" Überfordet von seinem Gefühlswechsel und der plötzlichen Nähe weiche ich etwas zurück. ,, Such dir jemand anderes, ich habe schon genug zu tun." versuche ich mich noch irgendwie aus dieser Situation zu retten. ,, Aber nur du bist in der Lage mich zu sehen und zu hören, ich kann sonst niemaden um Hilfe bitten." Schon wieder weiß ich nicht wovon er redet. ,, Was soll das heißen, außer mir ist niemand der dich wahrnehmen kann?" ,, Ich bin ein Geist."

Stille. Es dauert einen Moment bis ich begreife was er mir da verklickern möchte und ich beginne laut loszulachen. ,, Was? Was ist daran so komisch?" ,, Alles, einfach alles." Sobald ich versuche mich einzukriegen, muss ich wieder loslachen und fühle mich bereits wie Sakura. Der Junge vor mir scheint immer mehr genervt von meinem Verhalten zu sein und schlussendlich boxt er mir in den Bauch. 

Ich spüre nichts, außer ein unbehagliches Gefühl, deshalb sehe ich an mir herunter und kann seinen Arm ausmachen. Seine Faust befindet sich jedoch in meinem Körper. Geschockt sehe ich auf das Bild vor mir und muss feststellen, dass das mit unseren physikalischen Gesetzen nicht erklärbar ist, was bedeutet, dass er tatsächlich ein paranormales Wesen ist. Als er seine Hand aus meinem Körper entfernt, sehe ich wie seine Faust wieder sichtbar wird und mein Unbehagen verschwindet.

Ich blicke ihn nur mit geweiteten Augen an und versuche ein Wort aus meinem Mund zu bekommen, doch kein einziger Laut will meinen Mund verlassen. ,, Glaubst du mir jetzt?" ,, D-Du bist also wirklich ein Geist?" ,, Das sage ich doch schon die ganze Zeit, also kannst du mir helfen?" Ich fasse es nicht, ich sehe einen Geist. Einen Geist!!! Wie bescheuert ist das denn bitte? 

Schnell nehme ich mein noch nicht angerührtes Pausenbrot und flüchte vor dieser Wahnvorstellung meinerseits. ,, Hey, du kannst mich jetzt doch nicht einfach hier stehen lassen?!" ,, Und ob ich das kann.", sage ich zu mir selbst. Schnellstens flüchte ich in das Schulgebäude zurück und setze mich, nachdem ich meine Winterkleidung ausgezogen habe, wieder auf meinen Platz. ,, Was war das denn bitte? Ein Geist, ha, das ist doch vollkommen absurd.", murmle ich vor mich hin und versuche meine Gedanken davon loszubekommen ...

Sooo das war es mal wieder, ich hoffe das hat euch gefallen. Das war der erste Part meiner Weihnachtsstory. Ihr könnt mir gerne ein Kommi oder ein Sternchen hinterlassen.

SasuNaru - Bitte eines GeistesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt