Surreale Realität

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Yuu

Wo bin ich hier? Alles ist so dunkel, viel zu schwarz, als dass ich etwas sehen könnte. Meine Sinne sind wie betäubt, jegliches Gefühl ist aus meinem Körper gewichen. Erinnerungen, meine Erinnerungen bestehen nur noch aus einer Nebelschwade. Bilder, bedeutungsvolle Bilder kommen mir ins Gedächtnis. Was sie bedeuten, was sie abbilden kann ich jedoch nicht erkennen. 

Es ist als wäre meine Existenz von der Erde verschwunden und die Zeit würde mich ausradieren. Je mehr Zeit vergeht, desto schneller verscchwindet mein Leben und wenn ich aus diesem Universum komplett verschwunden bin, wäre es so, als hätte es mich nie gegeben.

Doch plötzlich bewegen sich meine Augenlieder und ich öffne sie. Grelles Licht umgibt mich und zwingt mich, die Augen wieder zuzumachen. Derweilen versuche ich mit meiner Hand die Lichtquelle zu verdecken, um meine Augen zu schonen, aber es funktioniert nicht. Ich frage mich weshalb und öffne erneut die Augen. Ich blicke auf meine Hand und erstarre für kurze Zeit. 

Etwas, das normalerweise nicht Realität sein kann ist jetzt tatsächlich wahr. Ich kann durch meine Hand hindurchblicken. Obwohl sie unsichtbar ist, ist sie sichtbar. Ich versuche meinen Körper zu bewegen und von dem Boden aufzustehen. Nun blicke ich auf meine Beine und stelle fest, dass ich nicht durch meine Beine hindurch sehen kann. 

Also wage ich die ersten Schritte, die mir gelingen. Ein Windzug fegt über mich hinweg und ich merke, wie kalt mir plötzlich ist. Als ich meine Hände um meinen Körper legen möchte, fahre ich durch diesen hindurch. Ich bleibe stehen und sehe meine Hände an. Tatsächlich, auf ein neues sind sie unsichtbar. Was ist hier nur los?

In der Nähe von mir steht ein Baum, ich wage den Schritt und versuche durch den Baum zu gleiten. Wunder geschehen. Als ich auf der anderen Seite stehe, muss ich mich setzen. Das ist doch nicht möglich? Was geschieht hier? Bin ich vielleicht in einer anderen Welt? In der die physikalischen Gesetze  umgehbar sind? 

Um mir ein Bild von der Situation, in der ich mich gerade befinde, zu machen, sehe ich mir mein Umfeld an. Ein großes Gebäude,  sehr weitläufig mit einem flachem Dach. In der Mitte des Gebäudes steht etwas geschrieben. Ich kann es jedoch nicht lesen. Plötzlich sehe ich jemanden. 

Mehrere Personen kommen gerade aus einer Richtung und gehen in das Gebäude. Alle tragen die gleiche Kleidung und eine Tasche dazu. Ich gehe langsam auf jemanden zu und spreche ihn an. ,, Entschuldigung, kannst du mir vielleicht erklären, wo wir hier sind?" Die Person ignoriert mich und geht weiter, was mich etwas verärgert. Ich versuche eine andere Person anzusprechen, welche mich ebenfalls ignoriert und plötzlich habe ich ein eigenartiges Gefühl. Doch schon im nächsten Moment sehe ich, dass jemand durch mich hindurch geht. 

Ich versuche die Personen zu berühren, doch nichts passiert.  Langsam werde ich mir bewusst, dass ich, ein paranormales Wesen sich in der normalen Welt befindet. Doch warum? Diese Frage wird beantwortet, als ich das Gesicht einer bestimmten Person sehe. Ein sehr trauriges Gesicht. Die Bilder werden klar, voller Farbe und fügen sich zu einem großen Puzzlestück zusammen. 

Eine sternenklare Nacht. Das Lachen geliebter Personen.  Das Quietschen der Autoreifen. Ein mit Liebe zubereitetes Abendessen von meiner Mutter. Die Krischblüten zur Abschlusszeremonie. Das Licht des Jeeps. Meine erste Klavierstunde. Die Iris eines anderen Menschen. Mein Zusammenprall. 

Alles ergibt plötzlich einen Sinn. Eines verstehe ich jedoch nicht. Warum bin ich immer noch hier? Was habe ich noch hier zu erledigen? Denn eines ist mir nun bewusst. Ich bin tod und wandle auf dieser Erde als Seele ohne Körper. Der Ort an dem ich mich befinde ist meine alte Schule, mit der ich viele schöne Erinnerungen verbinde. 

Etwas hält mich hier noch fest, was ist es nur? Was soll ich tun, was ist meine Bestimmung? Bestimmung, gibt es so etwas überhaupt? Wenn, ja wie wird sie festgelegt? Ist sie an die Dimensionen gebunden? Reicht sie über unsere Vorstellung hinaus? 

Ich versuche aus dem Schulgelände zu gehen.Aus einem unerfindlichen Grund komme ich nicht weiter und im nächsten Moment wird wieder alles schwarz. ,, Du kannst noch nicht gehen." ,, Wer bist du? Was soll das heißen?" ,, Du musst etwas zu Ende bringen. Du musst mit ihm noch ein letztes Mal über das Geschehene reden." ,,Wen meinst du?" Ich versuche etwas zu erkennen, doch nichts, das Einzige, dass ich wahrnehmen kann, ist diese Stimme. Sie kommt mir bekannt vor.

,, Die Person, der du dein Leben geschenkt hast, der Grund warum du hier bist, ist, dass du das was du ihm sagen wolltest, sagen kannst. Erst dann werde ich dich mit mir nehmen." ,, Wer bist du? Ich kenne dich, aber woher? Sag es mir!" Die letzten Worte verlassen etwas verzweifelt meine Lippen. Plötzlich steht vor meiner aufgelösten Wenigkeit ein Mann. Mit denselben blonden Haaren und den identischen blauen Augen. Ein Bild,  dass immer klarer wird, zeigt eine schwache Erinnerung an die Person vor meinen Augen. Ohne fähig zu sein, ein Wort zu sprechen, sehe ich ihn an. Meine Gedanken verschwinden in die ersten Jahre meines Lebens. Lange war es her seit ich in dieses Gesicht geblickt habe. Immer habe ich Sehnsucht nach seiner Liebe und Fürsorge gehabt. 

Dann formt der Mann mit seinem Mund die Worte, die mir die Bestätigung geben, dass ich nicht falsch liege. ,, Ich bin es, mein Sohn. Es ist schön dich nach all der Zeit wieder zu sehen. Als ich dich das letzte Mal sah, warst du erst vor kurzem fünf Jahre geworden. Ich war es ebenso, der dich hier her brachte." ...


Soo das war es mal wieder. Ich hoffe es hat euch gefallen, wenn ja dann würde ich mich natürlich über ein Sternchen oder ein Kommi freuen. Wie wird diese Geschichte wohl weitergehen, was denkt ihr?

SasuNaru - Bitte eines GeistesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt