Kapitel 6

766 27 0
                                    

Victoria POV:

Zwei Wochen später war die Spannung im Camp beinahe zum Greifen. Der Tod des Halbgottes hatte zu einem großen und kollektiven Misstrauen geführt, wobei jedoch die meisten Anwesenden insgeheim mich zu verdächtigen schienen. Wenn Percy nicht für mich eingesprungen wäre dann hätte man mich wahrscheinlich schon gelyncht.

Percy war auch dauerangespannt und ich sah ihn immer wieder sich nervös umschauen. Seine sonst so fröhliche Natur war wie weggeblasen. Täglich redete er mit mir und versuchte einen weiteren Anschlag zu verhindern.

Doch es kam der Tag an dem sich etwas änderte. Während unseres Trainings kam ein Halbgott, durch die grauen Augen als Kind der Athena zu erkennen, zu uns in die Arena und zog Percy zur Seite. Einige Minuten redeten sie leise miteinander, bevor der Junge wieder ging.

Percy kam mit besorgter Miene zu mir
"Ich wurde auf den Olymp gerufen. Anscheinend hat sich ein neuer Feind gezeigt. Das Training für heute ist beendet."
Damit ging er schnellen Schrittes aus der Arena und ließ mich besorgt zurück. Ich hatte für Percy schon etwas Angst. Er war mir ans Herz gewachsen und ich wollte ihn ungerne wieder leiden sehen.

Für die restliche Zeit übte ich mich etwas in meiner Fahigkeit über die Zeit. Ich hatte immer mehr das Gefühl, dass ich die Kontrolle darüber hatte und diese Kontrolle auch länger halten zu können. Ich war sehr zufrieden mit mir und holte mir deswegen als eine Art Belohnung ein großes Essen.

Zufrieden ging ich zurück zur Kabine, wurde aber doch misstrauisch als ich einige zufrieden in meine Richtung grinsende Halbgötter bemerkte. Schnell ging ich in die Hütte und wartete gespannt auf Percy, aber ich hatte dieses ungute Gefühl, dass etwas passieren würde.

Stunden verstrichen und draußen war es schon dunkel als Percy plötzlich panisch in die Hütte kam
"Schnell, packen deine Sachen. Du hast nicht viel Zeit."

Ich war völlig überfordert und reagierte überhaupt nicht. Mein Gehirn brauchte einige Sekunden bis es begriffen hatte was das Problem war
"Was soll ich? Warum?"
"Die Götter wissen über deine Herkunft. Eine Gruppe ist zu ihnen gekommen und hat ihren Verdacht geäußert. Sie haben dann irgendwie deinen Vater bestimmen können."

Ich war sprachlos. Aber ich fing mich
"Und warum warst du auf dem Olymp? Was sollst du jetzt tun?" Fragte ich und fing dann an hastig Klamotten zusammenzupacken.
"Ich soll dich ausliefern. Mich hat man geholt, weil ich der stärkste unter ihnen bin. Ich würde auf den Olamp geholt, weil sie dich als die neue Gefahr sehen."

Ich hatte Tränen in den Augen, dass ich nur nach meinem Vater beurteilt wurde, aber tief in mir wusste ich schon, dass das Camp nicht meine Heimat war. Unterbrochen wurde ich durch ein Klopfen an der Tür
"Percy, mach die Tür auf! Im Namen des Olymp."

Ich hatte gerade meine Tasche fertig gepackt, als Percy schon auf mich zukam.
"Ich werde dich jetzt in die Nähe zur Grenze von Alaska bringen. Dort haben die Götter keine Kontrolle. Bitte bring dich in Sicherheit."

Jetzt weinte ich heftiger
"Komm mit."
Er lächelte schwach und nahm mein Gesicht in seine Hände
"Ich kann nicht. Dafür reicht meine Kraft nicht aus."

Damit küsste er mich kurz und ich hatte das Gefühl, dass ein Feuerwerk in meinem Kopf abgeschossen wurde. Doch das Gefühl hielt endete, als wir uns lösten und die Tür aufgetreten wurde. Halbgötter strömten in den Raum und ich hielt in meiner linken Hand meine Tasche fest im Griff, als Percy mir noch einmal in die Augen sah und mir auf die Schulter tippte. Plötzlich spürte ich das seltsame Gefühl von Percys Transportmethode und das Bild vor mir verschwamm. Als letztes vom Camp sah ich Percy, der von bewaffneten Halbgöttern umringt war.

Percy Jackson: Kind des KronosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt