1 - Alltag/M

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Ein neuer Tag und viele neue Demütigungen. Das ist mein morgendlicher Satz, wenn ich aus meinem viel zu weichem Bett aufstehen muss. Am liebsten würde ich wie jeden Tag zuhause bleiben. Meinen Eltern wäre das sowieso gleichgültig gewesen, ob ich in die Uni gehe oder nicht. Ich wohne nämlich alleine in diesem riesigen Haus, welches irgendwo im Nirgendwo steht. Ich habe keine Nachbarn und die nächste Zivilisation befindet sich ganze 15 Minuten von mir entfernt.

Der Grund dafür ist, dass meine Eltern vor einigen Monaten an einen Autounfall gestorben sind. Das Haus war damals bereits abbezahlt worden, weshalb es nun mir gehört. Zu Beginn war es nicht leicht alleine hier zu wohnen und niemanden um sich zu haben. Jedoch veränderte sich alles und ich bin jetzt froh darüber, nur für mich zu sein.

Ich habe Glück, dass ich keine Miete bezahlen muss. Jedoch arbeite ich nachts in einer Bar um ein wenig Geld für Lebensmittel, Strom und Wasser zu haben. Außerdem muss ich auch mein Studium finanzieren. Ich studiere nämlich Medizin und bin im zweiten Semester. Als meine Eltern verstarben, wollte ich sogar damit aufhören. Jedoch weiß ich ganz genau, dass sie dies niemals gewollt hätten.

Meine Uni ist etwa zwanzig Minuten von mir entfernt und ich wünsche, der Weg wäre länger. Ich hasse es dorthin zu fahren und am liebsten würde ich an eine andere Uni wechseln. Jedoch ist dies die einzige Universität im Umkreis von 200 Meilen die Medizin lehrt. Ich kann es mir nicht leisten umzuziehen und zusätzlich Miete für eine Wohnung zu bezahlen. Ich bin ein Mensch, der sich äußerlich kalt zeigt aber von innen bin ich eine Person mit verletzten Gefühlen. Man denkt immer, die schlimmste Zeit wäre die Schulzeit gewesen. Jedoch war ich sehr glücklich dort gewesen. Wer hätte gedacht, dass Studenten so kindisch sein konnten? Ich damals nicht.

Ich parke mein Auto wie üblich an einer verlassenen Ecke. Der Weg zum Gebäude dauert ungefähr 5 Minuten, weshalb hier keiner sonst parkt. Ich steige zögerlich aus meinem kleinen Auto aus und schließe die Tür mit einem Knopf ab. Kurz streiche ich drüber und schwelge in Gedanken bei meinen Eltern. Dieses Auto hatten sie mir vor fast zwei Jahren geschenkt, als ich die Zusage für die Uni erhalten habe. Ich hatte mir damals immer einen Audi A3 gewünscht und war damals überglücklich gewesen, als ich es bekommen hatte.

Ich löse mich langsam und mache mich auf dem Weg zum Gebäude. Meine Schritte verlangsamen sich, kurz bevor ich eintrete. Mit pochendem Herzen mache ich die Tür schließlich auf und betrete das Gebäude des Grauens.

„Mia-lein, wie geht es unsere Freundin heute?", kommt es von Ryan. Ich verabscheue ihn einfach, denn er gehört zu ihnen. Mit ihnen meine ich Liam – ihren Anführer, Ryan - seinen Stellvertreter sozusagen, Cole, David, Anna, Lea, Emma und Abby. Letztere war damals meine allerbeste Freundin gewesen. Wir waren von klein auf wie Schwestern, jedoch hatte sich alles verändert, als meine Eltern starben.

Ich ignoriere Ryan so gut es geht, jedoch kam auch David dazu und legt eine Hand über meiner Schulter. „Ignorierst du uns etwa, Mia-lein? Du weißt, wie wir dazu stehen."

Als ich ihm keine Antwort gebe, schubst er mich zu Boden. Ich bin es gewöhnt von ihnen herumgeschubst und getreten zu werden. Es ist nichts neues für mich. Jedoch verhindert es nicht, dass ich jedes Mal Tränen in den Augen bekomme. Ich bin eben auch nur ein Mensch mit Gefühlen. Es schmerzt jedes Mal so behandelt zu werden. Nie hat sich jemand für mich eingesetzt. Die anderen Studenten sehen nur dabei zu und lachen mit. Keiner würde es riskieren, mir zu helfen und auch ein Opfer für sie zu werden. Liam hat alle voll im Griff und dabei würde es auch bleiben. Mit Cole und Abby habe ich dieselben Vorlesungen, weshalb ich immer mit jemand von ihnen zusammen bin. Liam, Ryan und David waren zwei Semester über mir und studieren Jura. Emma und Lea studieren Psychologie und Philosophie im ersten Semester. Sie sind mit Ryan und David zusammen, weshalb sie zu ihrer Gruppe dazugehören.

„Willst du etwa wieder heulen?", fragt Abby die auf mich zukommt. Wie konnten wir nur beste Freundinnen sein? Am liebsten würde ich auf sie spucken und ihr alles Mögliche an den Kopf werfen.

Jedoch stehe ich schnell vom kalten Fußboden auf und renne zur Vorlesung. Zu meinem Glück klingelt es als ich mich hinsetze und bis zum Mittag würde ich in Ruhe gelassen werden. Abby und Cole kommen nach zwei Minuten und blicken mich feindselig an. Das bedeutet nichts Gutes, weshalb ich beschließe die Mittagspause und die anschließende Freistunde in der Bibliothek zu verbringen. Da wäre ich wenigstens für eine Weile in Sicherheit vor ihnen.
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Das ist das erste Kapitel meiner neuen Geschichte. Ich hoffe, dass es euch gefällt. Ich habe mir überlegt, dass sich Mia und ihr Hero mit der Erzählweise abwechseln. Das bedeutet, im nächsten Kapitel ist es in seiner Sichtweise geschrieben.

Das nächste Kapitel habe ich auch schon online gestellt.

Die Wolfsgefährtin (Aiden & Mia)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt