18 - Zusammen/M

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Als ich nach meinen Vorlesungen nach Hause fahre suche ich im ganzen Haus nach Aidy. Er liegt nicht mehr im Bett und auch sonst kann ich ihn nirgendswo finden. Ich weiß wirklich nicht, wie er das Haus verlassen hat. Alle Türen und Fenster sind geschlossen und ich glaube wohl kaum, dass er die Tür von alleine aufgemacht hat. Vielleicht erfahre ich das später, jetzt muss ich mich erstmal umziehen. Dylan kommt mich nämlich gleich abholen und bringt mich zu Aiden. Mein Herz pocht wie wild und ich werde immer nervöser.

Als es schließlich draußen hupt, gehe ich mit zittrigen Beinen zu Dylans Auto und steige ein. Er grüßt mich mit einem Lächeln und fährt schließlich los.

„Vielleicht ist das doch keine gute Idee. Fahren wir zurück!", sage ich panisch.

Dylan lacht kurz, ehe er mir versichert: „Du musst keine Angst haben, Mia. Wirklich nicht. Das verspreche ich dir."

„Aber...er wird mich nicht sehen wollen. Ich habe das Gefühl, dass er mich direkt hinauswirft."

„Mia. Ich habe ihm erzählt, dass du kommst."

„Was? Wieso? Hat er gesagt, dass er mich nicht bei sich haben will?", unterbreche ich ihn hysterisch.

„Er freut sich, Mia. Du machst dir viel zu viele Sorgen. Die werden alle vergessen sein, sobald ihr euch gegenüber steht."

Ich seufze und spiele mit meinen Händen um beschäftigt zu sein. Eine Frage liegt mich trotzdem noch auf der Zunge, als ich sie vorsichtig stelle: „Ist Sophie auch Zuhause?"

Er wirft mir kurz einen Blick hinüber und sieht wieder direkt zur Straße: „Nein. Du wirst merken, dass es uns nicht allen gut geht. Das liegt daran, dass...naja...es Aiden nicht gut geht."

„Hat er euch angesteckt? Ihr seht heute alle ziemlich blass aus. Vielleicht werdet ihr auch krank."

„Angsteckt? Naja, so kann man es wohl auch ausdrücken."

Ich verstehe Dylan nicht, lasse das Thema jedoch fallen als ich bemerke, dass er sich dabei unwohl fühlt. Wenige Minuten später parkt Dylan sein Auto und ich kann viele neue Gesichter erkennen.

„Wer sind diese Leute?" Eine Gruppe steht vor der Haustür, die anderen auf dem Grundstück verteilt. Es müssen um die 50 Personen hier sein. Aber was wollen sie alle hier?

„Wie soll ich dir das am besten erklären? Aiden ist der Erbe einer großen Firma. Auf ihn lastet eine große Verantwortung. Viele wollen seinen Platz einnehmen und deshalb wartet man nur darauf, dass es ihm schlecht geht. Die dort sind da, um auf ihn aufzupassen. Du wirst es bald selbst verstehen."

„Verstehe. Denke ich zumindest Lass uns rein, bevor ich meine Meinung wieder ändere."

Ich will so schnell wie möglich weg von hier. Die meisten sehen mich feindselig an während die anderen mich anlächeln. Bei der Haustür angekommen, macht ein kleiner Junge der ungefähr 15 Jahre alt ist uns die Tür auf. „Du wirst schon erwartet, Luna."

Luna? Vielleicht wissen sie meinen Namen nicht richtig. Das ist jedoch nur Nebensache als ich im Wohnzimmer Aiden erblicke. Er steht direkt auf, als er mich erblickt. Er wirkt sehr blass und man merkt, dass er Schwierigkeiten hat auf seinen Füßen zu stehen.

„Du bist wirklich hier. Lasst uns alleine." Letzteres spricht er zu den anderen, die im Raum sind. Einen Augenblick später sind wir alleine und ich gehe zögernd auf ihn zu.

„Setz dich bitte, dir geht es nicht gut." Er folgt meiner Bitte und nimmt wieder Platz auf der Couch. Er klopft auf dem Platz neben sich und ich mache es mir bequem neben ihn.

„Wie geht es dir?", frage ich ihn. Er lächelt mich und legt seine kühle Hand auf meine Wange.

„Jetzt besser. Ich kann es nicht glauben, dass du wirklich hier bist."

„Das kannst du Dylan verdanken. Er hat mir erzählt, dass es dir nicht besonders gut geht."

„Glaub mir, ich schulde ihm mein Leben dafür. Ich bin froh, dass du hier bist."

Lehne ihn nicht ab, höre ich Dylans Wörter von heute Morgen.

Ich will dich nicht, höre ich meine Stimme von gestern.

„Aiden, es tut mir leid. Ich habe dir nicht geglaubt und das war falsch von mir. Ich hätte wissen müssen, dass du nicht so bist."

„Hauptsache du glaubst mir jetzt. Das ist alles, was ich mir wünsche. Wer hat dir die Wahrheit gesagt?"

„Eigentlich niemand, aber ich weiß nun, dass alles eine Lüge gewesen ist. Ich vertraue dir Aiden. Wirklich."

Er lächelt mich überglücklich an und legt seine starken Arme um mich. „Du weißt gar nicht, wie viel mir das bedeutet. Du musst dich für nichts entschuldigen, hörst du?"

Ich genieße seine Umarmung und sage leise: „Aiden, ich will, dass es so wird wie früher. Das was ich zu dir gesagt habe, nehme ich zurück. Ich will an deiner Seite sein."

Aiden löst sich schockiert von mir und lächelt mich dann schließlich an: „Ich will dich zu nichts überfordern. Wir lassen es langsam angehen."

„Warte, was meinst du?" Er will doch nicht etwa mit mir zusammen sein?

„Ich mag dich, Mia. Lass es uns versuchen."

„Du meinst..."

„Zusammen sein. Ja."

„Wir kennen uns kaum." Mein Herz schlägt hörbar in meine Brust.

„Das lässt sich ganz schnell ändern. Morgen unternehmen wir etwas. Unser erstes Date."

„Morgen? Du bist krank."

„Glaub mir, morgen wird es mir wieder hervorragend gehen. Alles dank dir." Er küsst meine Stirn und ich kuschle mich enger an seine Brust.

„Warum ausgerechnet ich? Es gibt viel bessere Frauen da draußen. Die schöner sind als ich und nicht so verklemmt sind."

Aiden löst sich von mir und nimmt legt seine Hände um mein Gesicht. „Du bist perfekt für mich. Seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe. Da lagst du, schlafend wie ein Engel. Mein Engel."

3/4 der Lesenacht.

Omg sie sind zusammen! Ob das zu schnell geht? Was meint ihr?

Die Wolfsgefährtin (Aiden & Mia)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt