28 - Suche nach ihr/A

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Verdammt, diese Schmerzen. Sie sind unerträglich. Es fühlt sich so an, als hätte mir jemand das Herz aus der Brust gerissen. Warum spüre ich diese Qualen? Ist irgendetwas passiert? Mia!

Direkt mache ich meine Augen auf und versuche mich aufzurichten. Ich kann mich nicht daran erinnern, was als letztes passiert ist. Jedoch habe ich die Sorge, dass meinem Mate etwas Schlimmes zugestoßen ist. Ein anderer Grund für meine Schmerzen fällt mir zu diesem Zeitpunkt nicht ein.

Schmerzverzerrend verlasse ich mein Zimmer und gehe die Treppen hinunter. Im Wohnzimmer finde ich bereits einige meiner Rudelmitglieder, darunter meine beiden Geschwister, meinen Beta und meinen Omega. Letzterer sieht mich schuldbewusst an.

„Aiden!", ruft Sophie aufgeregt als sie mich entdeckt. „Bitte, lege dich hin. Wir wollen nicht, dass du wieder einfach so umkippst. Du machst uns große Sorgen!"

Ich setze mich auf die Couch und blicke meine Familie an. „Ich muss zu Mia."

„Was? Du schaffst keinen Schritt ohne Schmerzen!", meldet sich diesmal Dylan zu Wort.

„Ich muss zu ihr, Dylan. Ihr ist bestimmt etwas passiert. Ich fühle etwas in mir."

Plötzlich senken alle ihren Kopf. James räuspert sich und spricht: „Aiden, es tut mir so unfassbar leid. Ich war vor etwa drei Tagen bei ihr. Ich...es tut mir leid. Ich wollte nur..., dass sie zurückkommt. Ich kann dich so nicht sehen. Es ist mir relativ egal, ob es mir durch unsere Rudelverbindung schlecht geht. Du bist mein Bruder und ich will einfach nur, dass es dir besser geht. Du weißt, dass ich mein Leben für dich aufgeben würde. Denk bitte nicht, dass ich es gewollt habe."

„James, wovon sprichst du? Weshalb warst du bei ihr? Geht es ihr nicht gut? Ich weiß, dass ich ein Idiot gewesen bin. Ich hätte sie niemals verlassen dürfen. Aber wenn die anderen von ihr erfahren hätten, wäre sie jetzt tot. Ich will nur sicher gehen, dass es ihr gut geht. Ich will, dass Dylan mich im Kampf besiegt. Wenn er euer Alpha wird, dann wird es euch endlich wieder gut gehen. Ich will sie aber nur ein letztes Mal sehen."

„Lieber sterbe ich, als dich zu töten. Wenn es dich nicht gibt, dann wird es uns nicht geben. Du allein bist unser Alpha, unser König. Mia ist unsere Luna, unsere Königin. Wir werden sie jetzt nach Hause holen. Wenn ich noch ein Wort von dir höre, dass du sterben willst, damit es dem Rudel gut geht, dann bringe ich dich wirklich um und mich gleich dazu."

Dylan sieht mich verletzt an. Ich versuche ihm ein schwaches Lächeln zu schenken. Er hat Recht. Wir müssen unsere Luna, meine Königin und meine Mate endlich nach Hause bringen. Sie gehört an meiner Seite und ich werde alles dafür tun, dass sie niemand verletzt und ihr wehtut. Ich werde dafür sorgen, dass sie niemand gegen mich verwendet. Ich lasse sie nie wieder los.

Entschlossen stehe ich auf und will gerade das Haus verlassen, als James mich an der Schulter festhält. Fragend sehe ich ihn an. „Was ist los?", frage ich besorgt.

„Ich muss es dir sagen. Meinetwegen hat sie dich öffentlich abgelehnt. Deshalb diese unerträglichen Schmerzen."

Geschockt blicke ich ihn an. Sie hat mich abgelehnt? Irgendwie bin ich erleichtert. Versteht mich nicht falsch, aber es gab nur zwei Möglichkeiten, weshalb ich mich schlechter als zuvor fühle. Entweder ihr ist etwas zugestoßen oder sie hat mich abgelehnt. Sobald es ihr gut geht, ist es mir egal, was mit mir ist. Ich liebe sie und dass soll sie jetzt erfahren.

„James, ich weiß genau wie temperamentvoll sie ist. Ich weiß auch, dass du nur das Beste wolltest. Ich bin nicht sauer, aber ich würde gerne zu ihr."

„Ja und ich komme mit. Denkst du wirklich, wir lassen dich allein so rumlaufen? Was wenn dich jemand sieht? Die würden nicht zögern dich anzugreifen. Ich habe keine Lust, dass ein völlig Fremder bei uns vorbeisieht und meint, dass er unser neuer Alpha ist. Komm, ich fahre!"

Ich folge ihm stumm zum Auto und lasse meinen schwachen Körper auf den Beifahrersitz fallen. Mein Herz klopft schnell, nur an den Gedanken, dass ich sie seit langem endlich wieder sehen kann. Sobald ich sie in meine Arme schließe, werde ich sie nie wieder los lassen. Ich werde sie endlich markieren, damit jeder weiß, dass sie mir gehört.

(...)

„Wo steckt sie? Weshalb ist sie um diese Uhrzeit nicht Zuhause?", frage ich aufgeregt. Mein Engel ist nicht hier, genauso wenig wie ihr Auto.

„Reg dich bitte nicht auf, Aiden. Wir finden sie bestimmt. Sie ist morgen bestimmt wieder Zuhause."

„Ich werde nicht darauf warten, dass sie nach Hause kommt. James, ich werde es keine weitere Woche aushalten. Ich spüre es. Ich will sie unbedingt sehen, verstehst du es nicht?"

James sieht mich nur verzweifelt an. Er selbst muss spüren, dass ich nicht mehr lange überlebe. Ich kann mich jetzt nicht einmal kaum mehr auf den Beinen halten. Wenn ich sie nicht bald finde, dann werde ich nie die Möglichkeit haben, ihr zu sagen, dass ich nur sie liebe. Dass alles was ich ihr damals an den Kopf geworfen habe, eine schmerzhafte Lüge gewesen ist. Denk nach, Aiden. Wo steckt sie? Sie ist deine Mate. Du musst sie aufspüren können. Wäre ich nicht so verdammt geschwächt gewesen, würde ich sie direkt finden können. Trotzdem werde ich es versuchen. Ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden, verwandle ich mich.

Die Wolfsgefährtin (Aiden & Mia)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt