Kapitel 8: So viel Wald

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„Ist dir nicht kalt? Warum liegst du hier im Schnee rum?" Fragte Aymen mich.

Wieso liege ich wieder auf dem Boden? Was ist nur los mit mir?

„Ist der werte Herr sich zu fein für eine Antwort?" fragte Aymen mich erneut.

Mir ist kalt, verflucht kalt.

„Wie wäre es denn jetzt mit Aufstehen? Ich möchte nicht das du noch erfrierst." Sagte er.

Ich versuche aufzustehen, doch es gelang mir nicht, meine Beine fühlen sich an wie Pudding.
Aymen reicht mir die Hand, doch das Aufstehen will mir auch mit Hilfe einfach nicht gelingen.

„Wie lange liegst du schon hier?" fragte er mich besorgt.

Ich will ihm antworten, doch bekomme ich vor lauter Zittern keinen Ton raus.
Aymen packt mich einfach und schleift mich zum Lagerfeuer zurück.
So langsam macht er sich richtig Sorgen um mich. Am Lagerfeuer angekommen packt er mich in Decken ein und legt noch ein wenig Holz nach.
Nach einer Weile wurde mir endlich warm und ich hörte auch langsam auf zu zittern. Ich konnte nun auch endlich mal wieder etwas sagen.

„Mmmm... mmaann... mir iist sssso unggglaubblich kalt... wwwo wwwarst du ssso lange?" fragte ich ihn bibbernd.

„Leidest du an Gedächtnisverlust? Du hast mich doch losgeschickt um dir neue Sachen zu besorgen. Aber mal so eine Frage nebenbei, warum und wie lange hast du im Schnee rumgelegen?"
Fragte er mich skeptisch.

„Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, erst roch es irgendwie komisch und dann... Also... ähm... jaaa..."
Ich fing an rumzudrucksen.

Wenn ich ihm von den Vorkommnissen erzähle, hält er mich noch für verrückt. Wenn ich ihm nichts erzähle oder sogar Lüge, wird er sehr wütend wenn es doch rauskommt...
Aaaah was soll ich nur tun?
Jetzt sieht er mich wieder mit seinem durchdringenden Blick an...
Ob er weiß das mit mir etwas nicht stimmt?

„Hallo? Bist du noch da? Führe ich hier gerade Selbstgespräche oder was?" fragte er mich genervt.

„Ähm... Nein... Was hast du nochmal gesagt? Ich habe dir nicht zugehört." Sagte ich betreten.

„Nein, was du nicht sagst... Ich habe gefragt, was zum Henker mit dir los ist? Du benimmst dich total komisch seit dem wir hier sind... Du warst doch noch nie so seltsam, langsam mach ich mir echt Sorgen um dich..." sagte er besorgt.

Ich nehme all meinen Mut zusammen und erzähle ihm von meinen Träumen, von dem Geruch den ich vernahm und wie es dazu kam das ich im Schnee lag. Als mein Text sich dem Ende neigte, wurde sein Blick noch sorgenvoller.
Ich bekam ein mulmiges Gefühl in meinem Bauch und wurde langsam traurig.
Er merkte schnell das ich den Tränen nah war und versuchte mich schon im Vorfeld zu trösten.

„Du fängst jetzt aber nicht an zu weinen oder? Es ist doch alles nur halb so schlimm, du ziehst dich einfach um, danach packen wir alles zusammen und gehen aus diesem verdammten Wald raus..."

Ich war sehr froh darüber, dass er mich trösten wollte, doch war der Erfolg nicht von langer Dauer...
In mir stieg wieder die Angst hoch, dass es sich nicht nur um profane Träume handelt, sondern um böse Vorahnungen handelt.
Sollte es stimmen, bedeutet das, dass ich unseren Tod gesehen habe...
Und genau das macht mir so viel Angst,
doch mit ihm darüber sprechen möchte ich ehrlich gesagt nicht, sonst macht er sich ja noch mehr Sorgen als jetzt schon.
Ich stimme ihm trotzdem zu, ziehe mich schnell um und helfe ihm dabei unser Lager abzubrechen.
Die neuen Sachen sind sehr ungewohnt, aber sehr bequem.
Endlich machen wir uns auf dem weg um diesen grauenhaften Wald zu verlassen, mir war völlig egal wo wir hin gehen, Hauptsache weit weg von diesem Wald.
Es kam mir vor als wären wir schon stundenlang gelaufen und langsam verließen mich die Kräfte, ich fragte Aymen ob wir nicht langsam mal eine Pause machen können...

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