Kapitel 13: Die vier Söhne

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„Und was ist jetzt das Besondere an der alten Geschichte? Wie gesagt, wir kennen sie in und auswendig.“ Sagte Aymen.

„Wir haben dir gesagt, dass sie für uns nichts Besonderes mehr ist. Das einzige was nicht in dieser Geschichte steht, ist das die Vier, die Dämonen für immer Verbannt haben.“ Fügte Aaron hinzu.

„Euch ist also nichts weiter aufgefallen?“ erwiderte Fabian.

„Was hätte uns denn deiner Meinung nach auffallen sollen?“ Fragte ich.

Er erwiderte darauf.
„Erstens, es wurden alle Göttlichen namentlich erwähnt, außer der Göttliche Drache. Ist es nicht seltsam? Zweitens, wusstet ihr eigentlich schon, dass jeder der vier genau einen Sohn hat?“

Söhne? Die Geschichten sind nicht echt, nur weil man sagt das es Legenden sind, müssen sie nicht automatisch wahr sein. Es sind einfach nur Helden Geschichten die man den Kindern hier erzählt. Er will uns jetzt aber nicht ernsthaft sagen, dass er wirklich noch an sowas glaubt.

„Erstens, es gibt die vier Göttlichen nicht wirklich. Zweitens, es ist rein gar nichts seltsam daran, weil es keinen interessiert. Drittens, es gibt schon seit über hundert Jahren keine Drachen mehr. Und viertens, wenn es wirklich die Göttlichen geben sollte, warum sollten sie denn keine Kinder haben?“ sagte Aymen wütend.

„Es wäre Blasphemie, die Existenz der Göttlichen anzuzweifeln, aber worauf ich eigentlich hinaus wollte, war eigentlich… Warte, ich fange mal anders an. Aymen, Aaron und Josh, wie heißen eure Väter? Meiner heißt übrigens Huron und ist der Hüter des Lebens.“ Erwiderte Fabian.

Aymen sagte daraufhin.
„Mein Vater heißt zwar Kami Hoku und ist der Gründer meines Dorfes Kamihokure, das heißt aber nicht, dass er einer der Vier ist.“

Aaron sagte.
„Mein Vater heißt Zalodek Zodiac und ist der Gründer der Stadt Jeran, er kann allerdings auch kein Göttlicher sein.“

Und meine Antwort war.
„Mein Vater ist Blue Dragon, Gründer und Kaiser von Drakan, er ist garantiert kein Göttlicher. Man erzählt sich zwar, dass er die Dämonen Verbannt hat, aber das ist nur eine Legende. Schließlich ist er noch keine Hundert.“

Somit sollte das schon mal geklärt sein, mal sehen was er jetzt sagt.
„Wir können eure Väter ja fragen.“ Sagte er mit einem Lächeln.

Mein Gefühl sagt mir, dass Vater uns entweder auslachen wird, oder uns rausschmeißen wird.

„Na dann los, fragen wir doch gleich meinen Vater, der ist noch hier im Schloss.“ Sagte ich.

Gesagt getan, ich ging sofort los, noch bevor die drei was sagen konnten. Sie rannten mir kurzerhand nach.
Als ich am Thronsaal ankam, will ich gleich hineingehen, Aymen wollte mich noch aufhalten, doch er war nicht schnell genug. Ich riss die Tür auf und ging auf meinen Vater zu, welcher auf dem Thron saß. Er sah mich an und fragte.
„Darf ich erfahren was hier los ist? Was soll der Radau hier?“

Ich stand wie angewurzelt vor ihm und sah ihn mir genauer an.
„Hallo? Ignorierst du mich gerade?“
Fragte mein Vater leicht erzürnt.

Ich fragte einfach drauflos.
„Hallo Vater, bist du einer der vier Göttlichen? Bist du wirklich schon über Hundert? Hast du wirklich die Dämonen verbannt? Sind die Väter von Aaron und Aymen auch Göttliche?“

Er sah mich verdutzt an, es war wohl ein wenig zu viel gewesen.
„Edler Kaiser, ich weiß über ihre Herkunft Bescheid. Ich fand die Aufzeichnungen in der Bibliothek des Draco…“ sprach Fabian.

Was ist die Bibliothek des Draco?
Ich hatte noch nie zuvor davon gehört, obwohl ich jede Bibliothek des Landes kannte.

„Wer bist du? Ein Hüter bist du definitiv nicht, also warst du nicht befugt… Aber… Josh, mein geliebter Sohn… Er hat Recht, Kami, Zalo, Huron und ich sind die Vier Göttlichen und Schützen seit jeher über diese Welt. Und ihr vier seid unsere Kinder. Für euch bedeutet das, ihr seid die neue und stärkere Generation. Aber es würde zu weit führen, wenn ich euch jetzt alles erklären würde, Zashka wird diese Aufgabe gern übernehmen.“ Sagte mein Vater.

Es schockierte mich, wieso wusste ich nichts davon? Sollte es wirklich so sein? Waren wir deshalb Angriffsziel der Dämonen und König Christian’s? Aber wenn unsere Väter die Göttlichen sind, warum können sie nichts gegen den Krieg tun? Das leid beenden?
All diese Fragen schwirrten mir im Kopf rum.

„Ich verstehe nicht… Wenn… Aber warum… Es ist doch…“ stotterte ich.

Da ich all dies nicht verstehe, renne ich davon. Aaron und Aymen tun es mir gleich, ihre Wege trennen sich und jeder rennt zu seinem Vater, um zu erfahren ob es stimmt.
Mein Weg hingegen, führt mich zu Mutters Grab, wo ich sie um Rat bitte, was natürlich erfolglos blieb. Auch als Snikes zufällig auftaucht und ich ihn um Rat fragte, war die Antwort nicht aufschlussreich gewesen, denn er wusste es schließlich schon lange.
Ich ging weg, wollte den Kopf frei bekommen, also ging ich ziellos umher. Ich achtete nicht darauf, wo ich hinging und so landete ich, wie hätte es auch anders sein können, dummerweise in feindlichem Gebiet.
Als mir dieser Umstand bewusst wurde, war es auch schon zu spät gewesen, ich wurde umzingelt und festgesetzt. Unter Androhung von Gewalt, ging ich mit den Soldaten mit.
Im feierlichem Lager angekommen, wurde ich auch noch gefesselt und dem König vorgeführt. Dieser freute sich außerordentlich über mein erscheinen, was natürlich nicht auf Gegenseitigkeit beruhte.

„Schickt der Kaiser jetzt schon seinen Sohn? Ein schönes Geschenk, dass muss man ihm lassen. Ich hätte nicht gedacht, dass er uns mit seinem Sprössling besänftigen möchte. Wie heißt du Zwerg eigentlich?“ Sagte König Christian spöttisch.

„Wen nennst du hier Zwerg?“ sagte ich gereizt.

Seine Antwort war nur. „Uh da ist aber jemand empfindlich. Sperrt ihn ein und schickt einen Boten aus.“
Und schon wurde ich in einen Käfig gesperrt, jeder Widerstand den ich leistete, blieb erfolglos. Ich gebe zu, es war mehr als dumm von mir, in Kriegszeiten so einen Blödsinn zu machen. Was wird jetzt mit mir passieren?
Komme ich lebendig aus der Situation heraus?
Jeder Versuch aus diesem Käfig raus zu kommen schlägt fehl.
Warum nur, muss ich auch so dumm sein? Noch weiß niemand, dass
ich hier bin.
Was wird Vater tun, um mich zu befreien?
Er wird doch nicht etwa aufgeben? Nein, Vater hat noch nie aufgegeben, dass wird er auch dieses Mal nicht tun. Es wäre gar nicht gut für Drakan, Kami und den Rest der Welt. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was alles passieren würde, wenn Vater kapitulieren würde.
Tief in meinen Gedanken versunken, bemerke ich nicht, dass auch die anderen Gefangenen genommen wurden, sie werden zu mir in den Käfig geworfen.

„Was macht ihr denn hier?“ Frage ich erschrocken.

„Na, dich retten natürlich.“ Antwortete Aymen.

„Aha, das hat ja gut funktioniert, wie man sieht.“ Sage ich spöttisch.

„Da könntest dich ja wenigstens ein bisschen freuen uns zu sehen.“ Antwortete Aymen.

„Ich freue mich doch, aber jetzt sitzen wir alle hier fest, wie soll es jetzt weitergehen?“ Frage ich.

„So weit war ich noch nicht, aber das soll uns nicht daran hindern, hier auszubrechen. Das wäre ja nicht das erste Mal.“ Sagte er grinsend.

Und er hatte Recht, wir waren doch schon das ein oder andere Mal in einer ähnlichen Lage, gut dieses Mal ist es wirklich gefährlich, doch er strahlt so viel Zuversicht aus, da kann es nur noch besser werden.

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